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Toto Wolff über Mercedes-Form: Gnadenloses Urteil

Von Mathias Brunner
Mercedes-Teamchef Toto Wolff redet nicht um den heissen Brei herum: «Im Motorsport kann zwar alles passieren, aber unsere Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung stehen 20:80.»

Auf den ersten Blick sieht das gar nicht so übel aus – die Silberpfeile stehen in Australien in der dritten Startreihe, mit Lewis Hamilton als Fünftschnellster vor George Russell. Aber Fakt ist: Mit dem Auto sind so gut wie keine Fortschritte erzielt worden, der Abstand des schnellsten Mercedes (Hamilton) auf den Schnellsten im Qualifying (Charles Leclerc im Ferrari) beträgt fast eine Sekunde.

Mercedes-Steuermann Toto Wolff ist nicht dafür bekannt, eine Situation schönzureden, entsprechend brutal sein Urteil über die Form der achtfachen Sieger der Konstrukteurs-Meisterschaft. Unmittelbar nach dem Qualifying im Albert-Park gab der 50-jährige Österreicher zu: «Unterm Strich werden wir in diesem Jahr wohl nicht um den WM-Titel mitfahren können, weil uns die Zeit davonläuft. Der Wagen ist schwer übergewichtig, und wir verstehen das Auto nicht.»

«Wir müssen nun die Rennwochenenden quasi als Test sehen, um das Auto so weit zu bringen, dass wir im nächsten Jahr auf jeden Fall vorne dabei sind», so Wolff gegenüber Sky.

In seiner Medienrunde kurz darauf hat der Erfolgs-Manager seine Eindrücke vertieft: «Es ist natürlich nicht so, dass wir die Saison 2022 grundsätzlich abschreiben. Aber die Realität ist einfach, dass wir um rund neun Zehntelsekunden pro Runde zurückliegen. Gewiss, im Motorsport kann alles passieren, und als Racer würde ich die Chancen von Mercedes auf vielleicht 40:60 einschätzen, dass wir den Titel erfolgreich verteidigen können. Mathematisch betrachtet würde ich das eher bei 20:80 ansiedeln.»

Was die Leistung in Melbourne angeht, «so sehen wir besser aus, als wir es in Wahrheit sind. Denn Fernando Alonso hat seine Runde nicht zu Ende gefahren, und Sainz wäre bei einem normalen Quali-Verlauf auch vor uns gelandet.»

«Wir können an anderen Autos sehen, dass die ebenfalls Probleme mit dem Bouncing haben, siehe Ferrari. Aber ihnen ist offenbar etwas gelungen, das wir nicht schaffen, denn bei ihnen stimmen die Rundenzeiten. Der grosse Unterschied zu Ferrari: Wir ziehen dieses Bouncing in Hochgeschwindigkeitskurven hinein, da verlieren wir viel Zeit. Fast unser ganzer Rückstand geht zurück auf Pistenteil 3, mit den schnellen Kurven 9, 10 und 12.»

«Finden wir also auf wundersame Art und Weise eine Sekunde, wenn wir dieses Bouncing loswerden? Da bin ich nicht so sicher. Wir müssen auch auf andere Bereiche achten, wie das Gewicht. Wir müssen an vielen Details arbeiten und gleichtzeitig den Wagen besser verstehen. So lange das nicht der Fall ist, macht es keinen Sinn, Evo-Teile ans Auto zu bringen, das würde die Situation nur zusätzlich komplizieren.»

«Ich bin überzeugt, dass wir das in den Griff bekommen werden, aber ob wir dafür zwei weitere Rennwochenenden benötigen oder fünf, das weiss ich nicht. Wir müssen bescheiden bleiben. Eines der grössten Probleme besteht darin, dass sich die Verhältnisse wie auf der Rennstrecke nicht exakt so simulieren lassen.»

Qualifying, Melbourne

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,868 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,154
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:18,240
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:18,703
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:18,825
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:18,933
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:19,032
08. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,061
09. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,408
10. Fernando Alonso (E), Alpine, ohne Zeit
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:19,226
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:19,410
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:19,424
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:20,155
15. Mick Schumacher (D), Haas, 1:20,465
16. Alex Albon (T), Williams, 1:20,135
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:20,254
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:21,149
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:21,372
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit

3. Training, Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:19,117 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,249
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,265
04. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:19,275
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,419
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:19,693
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19,809
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19,896
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:20,008
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,071
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,096
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,133
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:20,205
14. Mick Schumacher (D), Haas, 1:20,692
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:20,836
16. Alex Albon (T), Williams, 1:20,958
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:21,025
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:21,050
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,636
20. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, keine Zeit

2. Training, Melbourne

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:18,978 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19,223
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,376
04. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:19,537
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,658
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,842
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:20,055
08. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,100
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,142
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:20,203
11. George Russell (GB), Mercedes, 1:20,212
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,424
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:20,521
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:20,611
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,063
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:21,191
17. Alex Albon (T), Williams, 1:21,912
18. Mick Schumacher (D), Haas, 1:21,974
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:22,307
20. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, keine Zeit

1. Training, Melbourne

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,806 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,377
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:20,399
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,626
05. Lando Norris (GB), McLaren, 1:20,878
06. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:21.004
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,027
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,155
09. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:21,229
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,247
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:21,289
12. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,457
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:21,661
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:21,701
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,821
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,869
17. Alex Albon (T), Williams, 1:22,754
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:23,186
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:23,924
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:24,349

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