Australien-Sieger Charles Leclerc: «Wir sind baff»

Von Mathias Brunner
Leclerc gegen Verstappen

Leclerc gegen Verstappen

Nach seinem dominanten Sieg beim Grossen Preis von Australien auf dem Albert Park Circuit von Melbourne sagt WM-Leader Charles Leclerc: «Nach dem Training hätten wir nicht an diese Dominanz geglaubt.»

Das war kein Sieg, das war eine Machtdemonstration: Zu keinem Zeitpunkt konnte WM-Leader Charles Leclerc im Albert-Park von Melbourne ernsthaft in Bedrängnis gebracht werden – vierter GP-Triumph für den 24-jährigen Monegassen, nach Belgien und Italien 2019 sowie Bahrain 2022.

Leclerc hat damit seinen Vorsprung in der Fahrer-WM auf stattliche 34 Punkte ausgebaut. Er wird auf alle Fälle auch nach dem kommenden Rennen von Imola WM-Leader sein. Für Ferrari ist es der 240. Sieg in der Formel 1.

Hand aufs Herz: Ist Charles Leclerc davon überrascht, wie dominant er in Australien gewesen ist? «Ja, wir sind alle ein wenig baff», antwortet der Monegasse. «Vor allem auf mittelharten Reifen waren wir extrem stark. Wir konnten mit den Walzen sehr gut umgehen, es gab kaum Körnen. Wir erwarteten mehr Schwierigkeiten auf den harten Reifen, da dachten wir, dass Red Bull Racing stärker sein würde. Aber das ist nicht passiert.»

«Nach den freien Trainings und der Quali war ich davon überzeugt, dass wir mit Red Bull Racing auf Augenhöhe fahren würden. Aber dann ging mir alles leicht von der Hand.»

Nur einmal sah es so aus, als könnte Max Verstappen seinem Widersacher die Führung streitig machen. Charles: «Bei einem Re-Start geriet ich vor der letzten Kurve zu weit von der Ideallinie, ich konnte nicht richtig einlenken, und auf einmal lag Max an meiner Seit, aber ich konnte zum Glück vorne bleiben.»

Ein Ferrari-Fahrer kommt als WM-Leader nach Imola. Leclerc lacht: «Das wird verrückt! Aber ich will gar nicht zu sehr über die WM-Führung oder gar einen Titel nachdenken, die Saison ist noch so lang. Wir werden das Rennen in Imola angehen wie jedes andere auch. Wir dürfen unsere Situation nicht verkopfen.»

Noch immer leidet auch der Ferrari an diesem Hüpfen auf den Geraden. Charles verrät: «Das sieht auf den Bildern wirklich dramatisch aus, und natürlich ist das im Wagen nicht angenehm. Aber ich scheine das mental auszuklammern, es fühlt sich im Renner nicht so übel an wie es in Wirklichkeit ist. Und ich könnte nicht behaupten, dass mich das hier Tempo gekostet hat.»

Pole-Position, beste Rennrunde, Sieg – was bedeutet das Leclerc? Charles: «Für mich ist wichtig, dass wir erneut gewinnen konnten und weiterhin ein sehr schnelles Auto haben. Alles Weitere ist schön, aber nicht entscheidend.»

«Ich weiss, wie es sich anfühlt, eine Meisterschaft anzuführen – aus den Nachwuchsklassen. Wir haben ein Auto, das schnell genug ist, um Rennen und vielleicht den Titel zu gewinnen. Jetzt liegt es an mir.»

Wie sieht Leclerc die Entwicklung der 2022er-Rennwagen? «Wir müssen auf Zack bleiben. Aber ich habe viel Vertrauen in meine Mannschaft. Denn für die Entwicklung des Autos sind die gleichen Leute zuständig, welche diesen tollen Rennwagen gebaut haben.»

GP Australien

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0

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