Williams: Erleichterung nach hartem Saisonstart
Alex Albon fuhr in Melbourne den ersten WM-Punkt für das Williams-Team ein
Die Ausgangslage für Alex Albons erste Punktefahrt war denkbar schlecht: Der Williams-Teamneuling kam mit einer Startplatz-Strafe nach Melbourne, die er für die Kollision mit Lance Stroll im vorangegangenen GP in Saudi-Arabien kassiert hatte. Zu den drei Positionen, die er in der Startaufstellung in Melbourne nach hinten rücken musste, kam der Schaden am Auto, der beim unliebsamen Treffen entstanden war.
Und Albons Pechsträhne war noch nicht vorbei: Nach dem Qualifying wurde er vom Abschlusstraining disqualifiziert, weil nicht genügend Sprit für die obligate Stichprobe der FIA mehr in seinem Tank zu finden war. Er bekam zwar die Starterlaubnis, musste das Rennen aber vom letzten Startplatz in Angriff nehmen.
Der 26-Jährige fuhr auf harten Reifen los und drehte darauf 57 Runden, erst zum Schluss absolvierte er auf Position 7 liegend den vorgeschriebenen Reifenwechsel, der ihn auf den zehnten Platz zurückwarf. Die Freude in der Williams-Box war dennoch riesengross, schliesslich hatte keiner mit dem Punkterang gerechnet.
Williams-Teamchef Jost Capito erklärte nach dem Rennen: «Natürlich ist das eine Erleichterung, denn so früh in der Saison zu punkten ist ermutigend. Wir haben einen sehr schwierigen Start erlebt, und nach dem Samstag war das Wochenende in Australien auch schwierig.»
«Aber das ist das Gute am Rennfahren, das Blatt kann sich am Sonntag wenden. Und bis zum Rennende ist noch alles möglich. Wenn du weiter Gas gibst, immer motiviert bleibst und auch in schwierigen Zeiten an dich glaubst, dann kann sich das Glück wenden. Manchmal muss es erst schlechter werden, bevor es wieder bergauf geht», weiss der 63-jährige Deutsche.
Dass Albon so spät zum Reifenwechsel abbog, war nicht von Anfang an geplant. Capito verriet: «Das hat sich im Rennen so ergeben, wenn du endlich mal Siebter bist, willst du das so lange wie möglich geniessen. Uns fehlte die Erfahrung mit den harten Reifen, wir haben zwei Sätze der harten Mischung für jeden Fahrer aufgehoben, wir fuhren sie kein einziges Mal vor dem Rennen. Deshalb wussten wir nicht, was uns erwartete.»
«Aber wir wussten aus der Vergangenheit, dass die harten Reifen zu unserem Auto passen, deshalb hoffen wir, dass es auch in Melbourne so sein würde. Alex hat während des Rennens nicht viel gesagt, aber wir konnten dank der Rundenzeiten erkennen, dass es gut lief. Er würde sich auch melden, wenn etwas ist. Es gab kaum einen Austausch, er ist ein sehr ruhiger Fahrer», fügte der Teamchef an.
GP Australien
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher
WM-Stand Fahrer
01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0
WM-Stand Konstrukteure
01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0