Grand Prix von Miami: 13 Fakten zum neuen Rennen
Die Teams bereiten sich auf den fünften WM-Lauf der Saison vor – im neuen Miami International Autodrome am Hard Rock-Stadion in der Gemeinde Miami Gardens. Wir haben zum neuen WM-Lauf einige Fakten zusammengetragen.
Der Grosse Preis von Miami ist eine Formel-1-Premiere, aber keine GP-Premiere: Der erste Grand Prix von Miami geht auf das Jahr 1926 zurück, als im Fulford-Miami Speedway im Holz-Oval gefahren wurde, in der Region North Beach. Die Strecke wurde 1925 von jenem Carl Fisher gebaut, der bekannter ist als Mitbegründer des Indianapolis Speedway. Fulford wurde im September 1926 von einem Hurricane zerstört, das herumliegende Holz für den Bau von Häusern verwendet.
1983 fand ein Grand Prix von Miami in Downtown statt, hinter dem Rennen stand der Kubaner Ralph Sanchez, der später den Homestead-Miami Speedway baute, wo IndyCar- und NASCAR-Rennen stattfinden. Gefahren wurde der erste Miami-GP von 1983 bis 1993 nach IMSA-Reglement, also für Sportwagen.
Es war auch Sanchez, der Mitte der 1980er Jahre Emerson Fittipaldi aus der Renn-Rente lockte. Der zweifache Formel-1-Champion begann mit einem Sportwagenrennen seine zweite, überaus erfolgreiche Karriere in den USA. Heute ist er zusammen mit Mario Andretti und Juan Pablo Montoya einer der Botschafter des Miami-GP.
Wieso heisst Miami eigentlich Miami? Der Name der Stadt kommt vom Namen des Flusses und der wiederum wurde vom Stamm der Tequesta so genannt, in ihrer Sprache bedeutet Miami «grosses Wasser».
Der Grand Prix von Miami wird der 1062. Formel-1-WM-Lauf sein und der erste in Florida seit dem WM-Finale 1959 auf dem Sebring International Raceway.
Wo wir schon dabei sind: Die Bezeichnung Florida geht zurück auf den spanischen Entdecker Juan Ponce de Leon, der zur Osterzeit 1513 an der Ostküste ankam und den Landstrich spontan «La Florida» (sinngemäss: die Blühende). In Spanien wird die Osterzeit noch heute als «pascua florida» bezeichnet, als Blumenfest.
Zurück zum Rennen: Der Miami-GP ist der erste neue Formel-1-WM-Lauf seit dem Grossen Preis von Saudi-Arabien in Dschidda am 5. Dezember 2021.
Der Miami-GP dürfte der einzige Formel-1-WM-Lauf sein, bei welchem Streckenposten Netze dabei haben, um den einen oder anderen Iguana zu fangen und in Sicherheit zu bringen (nein, wirklich!).
Miami ist der 72. WM-Lauf in den USA. Kurios: Von 1950 bis 1960 war das Indy 500 Bestandteil der Formel-1-WM, hiess aber nicht Grosser Preis der USA.
Das Miami International Autodrome ist die 76. Rennstrecke im Rahmen der Formel-1-WM seit 1950.
Die Formel 1 ist bisher in den USA an zehn verschiedenen Orten gefahren: in Indianapolis (1950–1960 im Rahmen des Indy 500) und später von 2000–2007 (Kombination aus Oval und Infield), in Sebring (1959), Riverside (1960), Watkins Glen (1961–1980), Long Beach (1976–1983), Las Vegas (1981/1982), Detroit (1982–1988), Dallas (1984), Phoenix (1989–1991) und Austin (seit 2012). 2022 kommt nun Miami hinzu, 2023 wird die Königsklasse nach Las Vegas zurückkehren.
Mit Miami und Austin finden 2022 erstmals seit 1984 zwei WM-Läufe pro Saison in den USA statt. Damals wurde in Detroit und Dallas gefahren.
Gefahren wird der Miami-GP auf dem Gelände des Hard Rock-Stadions, das 1987 als Joe Robbie-Stadion eröffnet wurde (Joe Robbie war der Gründer des American Football-Klubs Miami Dolphins). Im August 2016 wurden die Namensrechte für 250 Millionen Dollar an die Hard Rock Café Inc. verkauft, für eine Laufzeit bis Ende 2034.
Das Miami International Autodrome ist die erste Formel-1-Strecke mit Gondelbahn: Im Februar 2020 wurde die Bahn eröffnet, gebaut von der österreichischnen Firma Doppelmayr. Eine Fahrt dauert rund zehn Minuten vom VIP-Parkplatz zum VIP-Eingang des Stadions und führt über eine Distanz von rund 495 Metern.