Charles Leclerc: So übt er den Miami-GP im Simulator
Es gehört inzwischen zur normalen Rennvorbereitung: Die GP-Piloten sitzen vor einem Rennwochenende im Simulator. Aber wie genau bereiten sich Fahrer wie Charles Leclerc und Carlos Sainz eigentlich auf einen Einsatz wie im Miami International Autodrome vor?
Enrico Sampò ist in Maranello für den Rennsimulator von Ferrari verantwortlich. Der Italiener sagt: «Der Simulator ist inzwischen fester Bestandteil der Rennvorbereitung. Die Arbeit beginnt mehrere Wochen vor dem Rennen und basiert in der Regel auf Daten aus den Vorjahren.»
«Wir beginnen mit einem Testfahrer, der in mehreren Sitzungen ein Gefühl erarbeitet für Reifenverhalten, Fahrzeugbalance oder den Einfluss neuer Teile. Wenn das Rennen näher rückt, dann kommen die GP-Piloten zum Einsatz, zusammen mit ihren Renningenieuren. Sie verfeinern die Grundlagenarbeit.»
«Wenn wir auf eine neue Piste kommen wie Miami, dann ist der Simulator unverzichtbar, um den Fahrern einen ersten Eindruck der neuen Strecke zu geben. Dann ist der Simulator doppelt wertvoll.»
«Miami bietet eine Mischung aus vielen verschieden Strecken-Elementen. Wir haben schnelle Bögen im ersten Pistensektor und eher langsame Elemente im dritten Streckenteil. Wir haben zwei lange Geraden und drei DRS-Zonen, das alles bedeutet – Überholen ist kein Problem.»
«In Sachen Abstimmung ist Miami eine komplizierte Angelegenheit, weil du einen guten Kompromiss finden musst aus möglichst hohem Tempo auf den Geraden und hohem Abtrieb in den langsamen Teilen. Bei einer neuen Strecke musst du den Sim-Daten vorsichtig gegenüber stehen, mit einem breiteren Fenster für Pistenverhältnisse.»
Immer wieder stellen Fans die Frage: Wie genau ist eigentlich die Simulation? Enrico Sampò weiter: «Normalerweise erfahren wir das im Lauf des ersten freien Trainings. Die Feinheiten einer Pistenoberfläche oder der Einfluss von Randsteinen lässt sich nicht im Detail simulieren. Hier sind die Eindrücke von Charles und Carlos vor Ort unerlässlich, um die Abstimmung zu verfeinern.»