Miami-GP: Verstappen-Sieg, Frust für Sebastian Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen sicherte sich in Miami den Sieg vor Charles Leclerc

Max Verstappen sicherte sich in Miami den Sieg vor Charles Leclerc

Formel-1-Champion Max Verstappen sicherte sich in Miami den dritten Saisonsieg vor Charles Leclerc und Carlos Sainz. Die Deutschen Sebastian Vettel und Mick Schumacher kamen sich zu nahe.

Für Aston Martin begannen die Probleme schon vor dem Start zum Miami-GP, weil das Team den Kraftstoff zu sehr gekühlt hatte und die vorgeschriebene Temperatur unterschritt, mussten Sebastian Vettel und Lance Stroll aus der Boxengasse losfahren. Der Kanadier hatte den zehnten Startplatz erobert, sein deutscher Teamkollege wäre von Position 13 losgefahren. Diese Startplätze blieben leer.

So führte Polesetter Charles Leclerc nur ein 18-köpfiges Feld an, als es in die Aufwärmrunde ging. Dahinter folgten sein Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz und die Red Bull Racing-Stars Max Verstappen und Sergio Pérez. Valtteri Bottas, Lewis Hamilton, Pierre Gasly, Lando Norris und Yuki Tsunoda folgten hinter dem Monegassen.

Beim Start kam Leclerc gut weg, Verstappen schnappte sich den zweiten Platz von Sainz, dahinter komplettierten Sergio Pérez, Bottas, Gasly, Fernando Alonso, Hamilton, Norris und Tsunoda die Top-10, Mick Schumacher hatte sich auf den elften Platz vorgekämpft, Daniel Ricciardo, Kevin Magnussen, Guanyu Zhou, George Russell, Alex Albon, Esteban Ocon, Nicholas Latifi, Lance Stroll und Sebastian Vettel folgten dahinter.

Hamilton arbeitete sich in der vierten Runde an Alonso vorbei und schnappte kurz darauf auch Gasly, während Pérez Ferrari-Star Sainz unter Druck setzte. Schuhmacher arbeitete sich an Tsunoda vorbei, der sich kurz darauf auch gegen Magnussen geschlagen geben musste. Zhou musste seinen Renner nach den ersten fünf Runden in der Box abstellen, sein Rennen war gelaufen.

In der neunten Runde griff Verstappen den in Führung liegenden Leclerc an und schob sich vorbei. Damit lag der Champion in Führung. In Umlauf 12 steuerte Tsunoda als Erster die Box an und fiel durch den Stopp ans Ende des Feldes zurück. Damit rückte Vettel auf den 18. Platz vor. Magnussen stoppte eine Runde nach Tsunoda und kam vor dem Japaner wieder auf die Piste.

Schneller Stopp von Red Bull Racing

In Runde 14 überholte Russell Ricciardo und übernahm damit die elfte Position. An der Spitze führte Verstappen das Feld an vor Leclerc, Sainz, Pérez, Bottas, Hamilton, Gasly, Alonso und Schumacher, der aber gleich an die Box abbog und auf Position 18 wieder auf die Strecke kam.

Alonso bog in Runde 16 an die Box ab, musste sich aber 5,7 sec gedulden, bevor er weiterfahren konnte, weil ein Rad klemmte. Der Undercut-Versuch an Gasly misslang damit gründlich. Der Franzose bog eine Runde später an die Box ab, während Vettel einen Angriff von Latifi erfolgreich abwehrte.

In Runde 20 funkte Pérez, dass er an Power verlor, währenddessen sorgte Magnussen mit einem Ausritt in der elften Kurve für eine kurze Gelbphase. Hamilton bog in Runde 23 an die Box ab und wurde in 2,7 sec abgefertigt, Leclerc tat es ihm in Runde 25 gleich und musste 3,2 sec warten, bis er wieder Gas geben durfte.

Verstappen stoppte in Runde 27 und die Red Bull Racing-Crew fertigte den Champion in 2,4 sec ab. Verstappen kam hinter Sainz auf Position 2 auf die Piste, der Spanier hatte seinen Stopp allerdings noch vor sich. Den absolvierte er in Runde 28, musste sich aber 5,4 sec gedulden, weil das rechte Vorderrad klemmte. Pérez kam fast gleichzeitig an die Box und wurde in 3,1 sec abgefertigt.

Crash von Lando Norris, Strafe für Alonso

Russell, der auf den harten Reifen gestartet war und auch nach 30 Runden noch nicht an der Box war, rückte durch die Reifenwechsel der Kontrahenten auf den fünften Platz vor. Auch Ocon, Vettel, Stroll und Latifi mussten noch einen Stopp absolvieren, während Ricciardo stoppte und auf Position 17 zurückfiel.

In Runde 32 lautete die Reihenfolge Verstappen, Leclerc, Sainz, Pérez, Russell, Bottas, Hamilton, Ocon, Gasly, Alonso, Stroll, Magnussen, Schumacher, Vettel, Norris, Albon, Ricciardo, Tsunoda und Latifi. Wenig später warnte das Aston Martin Team, dass es in rund acht Minuten regnen könnte. Tatsächlich hatten sich Regenwolken in der Nähe des Hard Rock-Stadion versammelt.

Während Leclerc die bis dato schnellste Runde drehte, kamen sich Alonso und Gasly im Duell etwas zu nahe, was die Rennkommissare veranlasste, die Szene genauer unter die Lupe zu nehmen. Kurze Zeit später kassierte der zweifache Weltmeister als Unfallverursacher eine 5-sec-Zeitstrafe.

Nach 40 Runden wurde das Feld mit dem virtuellen Safety-Car eingebremst, weil Lando Norris sich drehte und nicht mehr weiterfahren konnte. Russell und Gasly nutzten die Gelegenheit zu einem Stopp, während die Rennleitung das Safety-Car auf die Piste schickte.

Das veranlasste mehrere Fahrer, einen zweiten Stopp einzulegen, während Hamilton die Chance verpasste. Ocon, Ricciardo, Gasly und Tsunoda wählten die weichen Reifen, Pérez wechselte auf die Medium-Mischung. Die Top-10-Reihenfolge vor dem Restart lautete Verstappen vor Leclerc, Sainz, Pérez, Bottas, Hamilton, Russell, Alonso, Schumacher und Ocon. Dahinter folgten Albon, Stroll, Magnussen, Vettel, Ricciardo, Gasly, Latifi und Tsunoda.

Crash von Vettel und Schumacher

Noch bevor das Safety-Car in Runde 46 die Strecke verliess, stellte Gasly seinen Renner an der Box ab. Nach den unliebsamen Treffen mit Alonso und Norris war sein Renner offenbar zu beschädigt, um das Rennen zu beenden.

Beim Restart hielt sich Verstappen vor Leclerc, Sainz, Pérez, Bottas, Hamilton, Russell, Alonso, Schumacher, Ocon, Albon, Vettel, Ricciardo, Magnussen, Stroll, Latifi und Tsunoda. Schumacher hatte sich beim Restart nach vorne gearbeitet, während Magnussen und Stroll in der zweiten Kurve eine Berührung hatten, welche die Aufmerksamkeit der Regelhüter auf sich zog, aber keine Strafe zur Folge hatte.

Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, während Sainz und Pérez um den dritten Platz stritten, lieferte sich weiter hinten auch das Mercedes-Duo einen beachtlichen Kampf. Und auch Leclerc setzte Leader Verstappen unter Druck. Bottas kam etwas zu weit raus und küsste die Mauer, womit er hinter das Mercedes-Duo fiel.

In Runde 50 lautete die Reihenfolge damit Verstappen vor Leclerc, Sainz, Pérez, Russell, Hamilton, Bottas, Alonso, Schuhmacher und Ocon vor Vettel, Albon, Ricciardo, Magnussen, Stroll, Tsunoda und Latifi. Zwei Umläufe später attackierte Pérez, bremste aber etwas zu spät und musste den Spanier wieder ziehen lassen.

Sebastian Vettel drehte sich in der ersten Kurve und wurde von Schumacher erwischt, der vierfache Champion musste seinen Renner abstellen, während Schumacher einen neuen Frontflügel holte und auf Position 16 zurückfiel. Die Rennkommissare kündigten eine Untersuchung der Szene an, genauso wie eine weitere Szene zwischen Magnussen und Ricciardo, weil der Verdacht bestand, dass ein Ausritt einen unfairen Vorteil gebracht hatte.

Am Ende durfte sich Verstappen über den Sieg vor Leclerc, Sainz, Pérez, Russell, Hamilton, Bottas, Ocon, Alonso und Albon freuen. Auch Ricciardo, Stroll, Tsunoda, Latifi und Schumacher sahen die Zielflagge, gingen aber leer aus. Magnussen bog in der letzten Runde an die Box ab und fiel damit hinter seinen Teamkollegen zurück.

Alonso kürzte in der Schikane ab und musste eine weitere Strafe befürchten. Magnussen kassierte nach dem Rennen noch eine 5-sec-Zeitstrafe für das Verursachen eines Crashs, was für den Dänen auf Platz 16 aber keinen Unterschied mehr machte.

Sieger Max Verstappen erklärte: «Es war ein unglaublicher GP, körperlich war das Rennen sehr anstrengend, aber wir haben bis zum Schluss für Spannung gesorgt. Das war ein unglaublicher Sonntag für uns.»

Der zweitplatzierte Leclerc sagte: «Es war körperlich ein schwieriges Rennen, wir hatten etwas Mühe mit den Medium-Reifen, auf den harten Gummis war ich aber sehr stark, und ich dachte, ich könnte Max schnappen, aber am Ende hatte er heute den Tempo-Vorteil.»

Und Sainz freute sich: «Nach dem Crash von Freitag hatte ich noch etwas Nackenschmerzen, aber ich habe mich durchgekämpft. Es war nicht einfach, Sergio Pérez in Schach zu halten, aber am Ende konnte ich den Podestplatz einfahren, und ein vernünftiges Ergebnis erzielen. Es war aber alles andere als einfach.»

Ergebnis Miami-GP (8. Mai 2022)

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34:24,258h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +3,786 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +8,229
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,638
05. George Russell (GB), Mercedes, +18,582
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +21,368
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,073
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +28,386
09. Alexander Albon (T), Williams, +32,365
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +37,026
11. Fernando Alonso (E), Alpine, +37,128
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +40,146
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +40,902
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +49,936
15. Mick Schumacher (D), Haas, +1:13,305 min
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Unfall
Lando Norris (GB), McLaren, Unfall
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand Fahrer nach 5 von 23 Rennen

01. Leclerc 104 Punkte
02. Verstappen 85
03. Pérez 66
04. Russell 59
05. Sainz 53
06. Hamilton 36
07. Norris 35
08. Bottas 30
09. Ocon 24
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 6
14. Vettel 4
15. Albon 3
16. Alonso 2
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Hülkenberg 0
21. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 157 Punkte
02. Red Bull Racing 151
03. Mercedes 95
04. McLaren 46
05. Alfa Romeo 31
06. Alpine 26
07. AlphaTauri 16
08. Haas 15
09. Aston Martin 6
10. Williams 3

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