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Deutsche Fahrer für Audi und Porsche: Die Kandidaten

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel und Mick Schumacher

Sebastian Vettel und Mick Schumacher

VW-Chef Herbert Diess hat angekündigt, dass Audi und Porsche bei einem Einstieg in die Formel 1 auch auf deutsche Fahrer setzen wollen. Wer könnte in den Autos sitzen? Wir stellen mögliche Kandidaten vor.

Audi und Porsche wollen 2026 in der Formel 1 durchstarten. «Ich gehe davon aus, dass wir versuchen werden, in unseren zwei Teams sicher auch deutsche Fahrer zu beschäftigen», sagte VW-Chef Herbert Diess.

Das sorgt bei deutschen Formel-1-Fans für Träumereien: Wer könnte in den Autos sitzen? Wir stellen mögliche Kandidaten vor.

Sebastian Vettel: Vettel kämpft mit einem sportlichen chancenlosen Aston Martin, seiner eigenen Motivation und kümmert sich immer mehr um andere Aufgaben wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus, und er hat zuletzt immer wieder betont, dass er im Moment keine Siege, dafür aber eine Perspektive sehen müsse.

Vielleicht wäre ja die kolportierte Audi-Übernahme von Aston Martin ein Punkt, an dem sich Vettel noch einmal hochziehen kann, weil es dann auch sein Projekt wäre und er Früchte ernten könnte. Er ist mit bald 35 allerdings nicht mehr der Jüngste. Ob er wie Fernando Alonso mit 40 Jahren noch Formel 1 fährt, scheint zumindest fraglich.

Nico Hülkenberg: Gleicher Jahrgang wie Vettel, allerdings immer noch schnell und dabei ein Aushängeschild für einen deutschen Rennstall. Hat mit Porsche eine erfolgreiche Vergangenheit (Le-Mans-Sieg 2015), aktuell ist er zudem Ersatzfahrer bei Aston Martin. Ein alter Hase, der beim Aufbau des Projekts mit anpacken und dann am Ende auch selbst im Cockpit sitzen könnte.

Er umschrieb zuletzt, nachdem er Vettel während dessen Corona-Erkrankung vertrat, seine Lage ziemlich treffend in einem Satz, denn er sei «keen, but not desperate», was eine dauerhafte Rückkehr in die Formel 1 angeht. Offensiv übersetzt ist er also scharf auf den Job, aber nicht verzweifelt. «Erpicht» auf ein Cockpit mag es in Hülkenbergs Fall aber ein wenig besser treffen. «Natürlich bin ich mir bewusst, dass es schwierig wird, noch einmal einen Stammfahrerplatz zu bekommen. Aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt, ruft mich an!», sagte er. Vielleicht ist der VW-Einstieg so eine Gelegenheit.

Mick Schumacher: Keine Frage: Schumacher wäre bei einem Einstieg von Audi und Porsche DAS Zugpferd und die ideale Besetzung. Schumacher, der 2022 seine zweite Saison in der Formel 1 bei Haas fährt, wäre zum Zeitpunkt des Einstiegs 27 Jahre alt und dann auch dementsprechend erfahren. Zwei Fragezeichen gibt es: Hat Schumacher die Qualität? Die muss er in den kommenden Monaten gegen Kevin Magnussen unter Beweis stellen. Außerdem ist er Ferrari-Junior. Auch da muss man sehen, ob der Weg überhaupt weg von der Scuderia führt.

David Schumacher: Wie wäre es mit einem Schumacher-Doppel? Fans der Rennfahrer-Familie würden sich das fraglose wünschen. Micks Cousin David musste vor der Saison seinen Traum vom Aufstieg in die Formel 2 erst einmal beiseiteschieben, es fehlten die Sponsoren und das Geld, um das teure Cockpit zu finanzieren. David geht daher in dieser Saison in der DTM an den Start, um sich zu empfehlen. Sein Auftakt-Wochenende in Portimao verlief sehr ordentlich. Er wäre 2026 gerade einmal 24 Jahre alt.

Pascal Wehrlein: Er liegt als Porsche-Mann auf der Hand, wäre eine logische Wahl. Fuhr 2016 und 2017 schon einmal in der Formel 1, damals für die Hinterbänkler Manor und Sauber und dementsprechend wenig erfolgreich. Ist seit 2018/19 in der Formel E am Start, seit 2020 für Porsche. Fuhr für die Marke zuletzt den ersten Sieg in der Elektro-Rennserie ein. Wäre 2026 mit 31 Jahren in einem guten Alter.

Andre Lotterer: Und der Teamkollege? Andre Lotterer hat auch schon Formel-1-Erfahrung, fuhr 2014 im Rahmen einer ebenso überraschenden wie spektakulären Aktion ein Rennen für Caterham, schied nach zwei Runden aber aus. Lotterer ist ein Tausendsassa, Le-Mans-Sieger, Langstrecken-Weltmeister, ein Routinier, wie er im Buche steht. Fährt in der Formel E seit 2017 und seit 2019 für Porsche. Der einzige Haken ist dann auch das Ausschlusskriterium: Er wäre 2026 bereits 44 Jahre alt. Wohl daher eher einer für eine andere Rolle im Formel-1-Projekt.

Maximilian Günther: Günther hatte auch den großen Traum von der Formel 1, 2018 fuhr er für Arden in der Formel 2, im Unterbau der Königsklasse, feierte einen Sieg und einen Podestplatz, mehr als Gesamtplatz 14 war für ihn aber nicht drin. Auf das Saisonfinale verzichtete er damals, weil er für Dragon in die Formel E einstieg. Seitdem träumt der 24-Jährige dort vom Titel. Vor der aktuellen Saison wechselte er von Aussteiger BMW zu Nissan. Smart, schnell und somit auch ein Kandidat.


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