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2. Training Monaco: Ricciardo-Crash, Glück für Vettel

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Zweites Training zum Grand Prix-Klassiker auf den Strassen von Monte Carlo: Pérez mit früher Bestzeit, heftiger Crash von McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo. Sebastian Vettel hatte viel Glück.

Monaco ist Vertrauenssache. «Du musst dein Wochenende schrittweise aufbauen», weiss GP-Sieger Pierre Gasly. «Ich lote in einem normalen freien Training gerne das Limit aus, bin auch mal neben der Bahn, aber das kannst du dir hier nicht leisten. In Monaco musst du vorsichtig beginnen und Runde um Runde Vertrauen aufbauen. Die Bahn wird im Laufe eines Wochenendes immer schneller, und so solltest auch du vorgehen. Wenn Aufbau und Timing stimmen, dann kannst du im Qualifying deine beste Runde zeigen. Aber die Grundlagenarbeit dazu wird am ersten Trainingstag erzielt.»

Gasly hatte mir am Donnerstag gesagt: «Im besten Fall bin ich hier Siebter, denn die ersten drei Teams sind nicht in Reichweite.» Stimmt nicht, denn der Franzose war im ersten Training hinter Lando Norris (McLaren) Sechstschnellster, Lando und Pierre hinter den Piloten von Ferrari und Red Bull Racing, aber Mercedes hatte Probleme mit der Abstimmung.

Das zweite freie Training begann um 17.00 Uhr bei stattlichen 31 Grad Luft- und 53 Grad Asphalttemperatur. Auf der kürzesten aller Formel-1-Strecken (nur 3,337 Kilometer) stand Mercedes mit dem Rücken zur Wand: Die extreme steife Abstimmung in Kombination mit den Unebenheiten der Monte-Carlo-Strecke funktioniert nicht, die Autos von Lewis Hamilton und George Russell hüpften zu stark – aber nicht wegen des Highspeed-Nickens unter aerodynamischer Volllast, sondern wegen eines tiefer gelegten Autos auf welliger Bahn.

Von freiem Auge ist zu sehen, wie nervös der Mercedes nach einem Randsteinritt liegt, der Ferrari und der Wagen von Red Bull Racing beruhigen sich viel schneller. Da werden die Mercedes-Ingenieure eine lange Nacht haben, um die Abstimmung zu verbessern.

Lando Norris ging sprachlos ins Training: Nach seiner Mandelentzündung bringt er kaum ein Wort heraus. Wie da wohl die Ingenieurs-Sitzungen verlaufen?

Schön zu sehen: Viele Fans auf den Tribünen. Seltsam: Am Felsen von Monaco (le rocher), auf welchem das Schloss der Fürstenfamilie steht, war kein Fan zu entdecken – aus Vorsichtsmassnahme gegen Corona, wie von Offiziellen zu hören war. Am Samstag und Sonntag sollen dort Zuschauer erlaubt werden, was das Ganze noch seltsamer macht.

Mick Schumacher trat nach dem Defekt am elektrischen Generator MGU-K mit einer neuen Maschine an. Valtteri Bottas ging nach einem Motorwechsel mit Verspätung ins Training. Auch im Alfa Romeo des Finnen hatte die MGU-K schlappgemacht.

Sergio Pérez setzte eine erste Duftmarke, mit 1:14,001 min, eine halbe Sekunde schneller als Leclerc im ersten Training.

Sebastian Vettel hatte einen Highspeed-Rutscher am Schwimmbad, konnte den Aston Martin aber wieder einfahren, der Heppenheimer verpasste mit dem Heck die Leitschiene nur um Millimeter. Eine irre Mischung aus Können und Glück.

Rpote Flagge nach 14 Minuten: Daniel Ricciardo verlor seinen McLaren am Eingang zum Schwimmbad aus der Kontrolle, prallte links in die Leitschien, dann knallte er geradeaus in die TecPro-Barriere.

Der australische GP-Sieger meldete sich am Funk, dass er okay ist. Die Piste musste gereinigt und der Prallschutz neu platziert werden.


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