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Neues Rätsel Racing Raritäten: Einmalige Sache

Von Mathias Brunner
In der neuen Folge unseres Rätsels «Racing-Raritäten» zeigen wir ein Piloten, der bei einem einmaligen Einsatz zu sehen ist. Wer geht hier auf die Bahn? Wann und wo ist das Foto entstanden? Machen auch Sie mit!

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Der US-Amerikaner Pete Lovely mit seinem privaten Lotus 49B-Cosworth beim Grossen Preis der USA in Watkins Glen, Lovely musste in der 26. Runde wegen gebrochener Halbwelle aufgeben.

Besser lief es im Rennen zuvor, beim Grossen Preis von Kanada in Mosport, da wurde der Rennfahrer aus Livingston (Montana) Siebter. Punkte gab es damals leider nur für die ersten Sechs eines WM-Laufs. Lovely brachte den Wagen für seine eigene Firma «Pete Lovely Volkswagen Inc.» an den Start – von wegen, VW war nie in der Formel 1!

«They never come back», sie kommen nie zurück, so lautete einst ein geflügeltes Wort im Boxsport. Wer einmal im Ring geschlagen wurde, der bleibt draussen. Aber grosse Comebacks gehören nicht nur zum Boxen, sondern auch zum Motorsport.

Die grösste Zeitspanne zwischen zwei Einsätzen in der Formel 1 betrug 10 Jahre und 114 Tage. So lange dauerte es, bis der Niederländer Jan Lammers wieder zu einem Grand Prix antreten konnte – von den Niederlanden 1982 (im Theodore-Rennwagen) bis Japan 1992 (im March). Aber mit beiden Autos war kein Blumentopf zu gewinnen. Beim Heimrennen in den Niederlanden schied Lammers aus (Motorschaden), bei der Rückkehr in Japan wurde er von der Kupplung seines Autos im Stich gelassen.

Der US-Amerikaner Pete Lovely machte von Riverside 1960 (USA) bis Mosport 1969 (Kanada) eine Pause von fast neun Jahren. Rang 7 für den inzwischen 43-Jährigen war sein bestes Ergebnis im Rahmen der Formel-1-WM.

Gerard Carlton «Pete» Lovely, geboren am 11. April 1926, war aus mehreren Gründen ein bemerkenswerter Mann. Das begann mit dem Namen, denn «Pete» hiess überhaupt nicht Peter. Sein Vater sagte, der Bauch seiner schwangeren Ehefrau sei so gross gewesen, dass sie mit Zwillingen gerechnet hätten. Die werdenden Eltern witzelten, wenn es Mädchen sind, dann nennen wir sie Kate und Duplicate (ein Wortspiel von Duplizieren), wenn es Buben sind, Pete and Repeat (von Wiederholen). Aber es wurde am Ende ein Knabe, und obschon der Junge als Gerarld Carlton getauft wurde, blieb Pete hängen.

1955 machte der Sohn eines Bauern mit dem Meistertitel in der Sportwagenserie SCCA auf sich aufmerksam, 1957 wurde er zum ersten Rennsieger auf der Rennstrecke Laguna Seca (in einem Ferrari 500TR von Fred Armbruster). Ein Jahr später wagte Lovely den Schritt nach Europa und gewann an der Seite von Innes Ireland seine Klasse beim 12 Stunden-Rennen von Reims.

Im Jahr darauf versuchte sich Pete mit einem Lotus 16 von Team Lotus ausgerechnet beim schwierigen Strassen-GP von Monaco und verpasste prompt die Qualifikation. Lovely glaubte, er würde sich mit Preisgeld in Europa über Wasser halten können, aber sein Lotus war für gute Ergebnisse zu wenig standfest, und so kehrte Pete nach Amerika zurück.

Lovely blieb der Marke Lotus eng verbunden und nutzte die Renner, um für seine eigene Firma Werbung zu machen, die Vertretungen in Seattle und Washington hatte. Dazu gehörte auch sein berühmter, umgebauter VW Bully, auf dessen Landefläche der Lotus 49B ein echter Blickfang war. Beim Formel-1-Auto handelt es sich um das WM-Fahrzeug von Graham Hill 1968.

Nach Abschluss seiner Formel-1-Karriere 1971 nahm Pete Lovely bis in die 2000er Jahre an Rennen mit historischen Fahrzeugen teil. Seine zweite Firma «Pete Lovely Racing» restaurierte zahlreiche historische Renner. Petes Sohn Chris Lovely begleitete seinen Vater von Kindsbeinen an und wurde einer der besten Rennmechaniker in der IndyCar-Szene.

Pete Lovely schlief am 15. Mai 2011 in Tacoma (Washington) mit seinen drei Kindern an seiner Seite ein, den Tod seiner Ehefrau drei Jahre zuvor hatte er nie verkraftet.

Damit zur neuen Aufgabe: Dieser Formel-1-Einsatz war im wahrsten Sinne des Wortes einmalig.

Wer ist das? Wo und wann ist dieses Bild aufgenommen worden?

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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