Mika Häkkinen: Ferrari mit Mangel an Selbstvertrauen

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

Auch der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen wundert sich darüber, wie Ferrari die gute Ausgangslage in Monaco (Leclerc vor Sainz) ins Hafenbecken warf – mit einer missglückten Strategie.

Die Aufregung in Italien hat sich noch nicht gelegt: Ferrari hatte beim Grossen Preis von Monaco die beste Ausgangslage, mit Charles Leclerc vor Carlos Sainz, aber als die Zielflagge fiel, hiess der Sieger Sergio Pérez, und Max Verstappens WM-Rivale Charles Leclerc stand als Vierter noch nicht mal auf dem Siegerpodest. Die Presse geht mit den Roten gnadenlos ins Gericht, und viele Tifosi sind wütend.

Auch Mika Häkkinen hat kaum seinen Augen getraut, was sich da beim GP-Klassiker abspielte. Der Formel-1-Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 (und Monaco-Sieger 1998) meint in der Nachbesprechnung des Rennens als Unibet-Kolumnist: «Der Knackpunkt war, dass Ferrari im entscheidenden Moment gezögert hat. Sie reagierten zu spät auf den Stopp von Sergio Pérez, sie holten Leclerc in kurzer Frist gleich zwei Mal herein, und sie liessen auch Sainz zu lange auf der Bahn.»

Pérez preschte in Runde 16 an die Box, um sich Intermediate-Reifen abzuholen. Ferrari konterte mit Leclerc erst zwei Runden später. Entweder man hätte den Monegassen eine Runde eher an die Box ordern müssen, um auf den Stopp des Mexikaners zu reagieren, oder man hätte ihn draussen lassen sollen, um später direkt auf Slicks zu wechseln.

So aber wurden beide Ferrari-Fahrer in Runde 21 für den Wechsel auf die profillosen Walzen hereingeholt, doch die harte Mischung brauchte mehrere Runden, bis sie auf Temperatur war. Damit war alles auf den Kopf gestellt, mit dem neuen Leader Pérez vor Sainz und mit Verstappen vor dem zurückgefallenen Leclerc.

Mika Häkkinen: «Red Bull Racing hat strategisch alles richtig gemacht. Bei Ferrari wird man sich die Frage stellen müssen, wieso ein Team mit Selbstvertrauen handelt und ein anderes zögert und so das Rennen verliert. Für mich liegt das an Entscheidungsträgern, die im entscheidenden Moment unter Druck zu wenig an sich glauben.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:01:27,409 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,154 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,491
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,922
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,968
06. Lando Norris (GB), McLaren, +12,231
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,358
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,388
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +52,525
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +53,536
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +54,289
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +55,644
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +57,635
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,802 min
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Handling
Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck
Mick Schumacher (D), Haas, Crash

Fahrer-WM (nach 7 von 22 Rennen)

01. Verstappen 125 Punkte
02. Leclerc 116
03. Pérez 110
04. Russell 84
05. Sainz 83
06. Hamilton 50
07. Norris 48
08. Bottas 40
09. Ocon 30
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 11
13. Alonso 10
14. Gasly 6
15. Vettel 5
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 235 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 134
04. McLaren 59
05. Alfa Romeo 41
06. Alpine 40
07. AlphaTauri 17
08. Haas 15
09. Aston Martin 7
10. Williams 3

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