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Teams ohne neue Teile: Budgetdeckel zwingt zum Sparen

Von Adam Cooper
Der Traditions-GP von Monaco war früher für die Teams Anlass, besondere Teile für den langsamen Kurs ans Auto zu packen. Diese Zeiten sind vor dem Hintergrund des Budgetdeckels vorbei.

Die Formel-1-Rennställe arbeiten seit 2021 unter einem Kostendeckel: Diese Obergrenze wurde für die vergangenen Saison auf 145 Millionen US-Dollar angesetzt, 2022 liegt sie bei 140 Millionen, 2023 dann bei 135 Millionen. Es ist vereinbart, dass für jeden WM-Lauf über 20 Grands Prix hinaus zusätzliche 1,2 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden. Die wahre Obergrenze für die Saison 2022 mit ihren geplanten 22 Rennen liegt also bei 142,4 Millionen.

Der Budgetdeckel zwingt die Rennställe zum Sparen. In früheren Jahren brachten zahlreiche Teams zum Monaco-GP neue Teile ans Auto, um auf der langsamsten aller Formel-1-Strecken möglichst viel Abtrieb zu erzeugen. Wer nun einen Blick in die FIA-Liste neuer Teile wirft, der merkt – die meisten Veränderungen betrafen modifizierte Bremsbelüftungen und eine den engen Kurven angepasste Lenkung. Aero-Teile? Fehlanzeige.

Red Bull Racing-Chefingenieur Paul Monaghan: «Wir sind in unseren Möglichkeiten ziemlich beschränkt. Früher haben wir mit all diesen kleinen Teilen gespielt – Zusatzflügel, Gurney-Flaps, solche Dinge eben. Aber heute bringt es nichts, so etwas zu entwickeln.»

«Die Anpassung der Lenkung für Monaco ist nicht zu unterschätzen. Denn die Anlenkpunkte der Aufhängung im Rad sind vom Reglement vorgegeben. Und diese Änderung brauchen wir lediglich für Monaco.»

«Mit den Bremsbelüftungen ist das anders. Hier sammeln wir mit der grösseren Belüftung Erfahrungen für Rennen wie auf dem Hungaroring oder in Singapur.»

Jody Egginton, Technikdirektor von AlphaTauri, ergänzt: «Der Mangel an neuen Teilen in Monte Carlo hat auch damit zu tun, was die meisten Rennställe für den Spanien-GP getan haben. Viele Teams, auch wir, haben für Barcelona einen neuen Heckflügel entwickelt. Und dieser Flügel ist nun Kern unseres Pakets für Pisten, wo hoher Abtrieb erforderlich ist. Damit müssen wir leben.»

«Allerdings war es bei uns als Mittelfeld-Team in den vergangenen Jahren so, dass wir für Monte Carlo nicht ein enormes Evo-Paket entwickelt haben. Weil sich das für uns und für ein Rennen alleine nicht lohnte. Zudem haben wir 2022 ein Auto, das bislang auf jeder Art Rennstrecke schnell gewesen ist, also sahen wir auch keine Notwendigkeit darin, für Monaco etwas Besonderes zu entwickeln.»

Aston Martin-Teamchef Mike Krack: «Wir behalten die Kosten laufend im Auge. Wir wissen ganz genau, wo wir in Sachen Ausgaben stehen. Und bevor wir für eine langsame Strecke wie Monaco oder eine schnelle wie Monza ein besonderes Evo-Paket entwickeln, müssen wir sorgsam abschätzen, ob das finanziell zu verantworten ist.»

«Wir müssen uns zudem einen gewissen Spielraum bewahren für den Bau zusätzlicher Teile nach Unfällen. Wenn wir regelmässig Unfall-Wochenenden hätten wie in Melbourne, dann liegen besondere Teile für Monza einfach nicht mehr drin.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 2:01:27,409 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1,154 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,491
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,922
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,968
06. Lando Norris (GB), McLaren, +12,231
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +46,358
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,388
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +52,525
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +53,536
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +54,289
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +55,644
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +57,635
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,802 min
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Handling
Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck
Mick Schumacher (D), Haas, Crash

Fahrer-WM (nach 7 von 22 Rennen)

01. Verstappen 125 Punkte
02. Leclerc 116
03. Pérez 110
04. Russell 84
05. Sainz 83
06. Hamilton 50
07. Norris 48
08. Bottas 40
09. Ocon 30
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 11
13. Alonso 10
14. Gasly 6
15. Vettel 5
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 235 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 134
04. McLaren 59
05. Alfa Romeo 41
06. Alpine 40
07. AlphaTauri 17
08. Haas 15
09. Aston Martin 7
10. Williams 3

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