25.000 Euro-Strafe von Ferrari: Wo geht das Geld hin?

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz in Monaco

Carlos Sainz in Monaco

Weil Carlos Sainz und Guanyu Zhou im Monaco-Training Gegnern im Weg standen, erhielten der Spanier und der Chinese Verwarnungen, Ferrari und Alfa Romeo hingegen eine Busse. Was passiert mit dem Geld?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal möchte Jan Heller aus Düsseldorf wissen: «Beim Training zum Monaco-GP haben Carlos Sainz und Guanyu Zhou eine Verwarnung erhalten, weil sie ihren Gegnern im Weg standen. Gleichzeitig wurde Ferrari und Alfa Romeo eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 und 10.000 Euro aufgebrummt. Wisst ihr, was der Autosport-Weltverband FIA mit diesem Geld eigentlich macht?»

Zur Vertiefung: Die Rennställe erhielten Geldstrafen, weil die Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Andrew Mallalieu (Barbados), Derek Warwick (England) und Jean-François Calmes (Monaco) der Ansicht waren, die Teams hätten ihre Fahrer über aufrückende Rivalen besser informieren müssen.

Bei solchen Geldstrafen haben die Rennställe gemäss Reglement grundsätzlich 30 Tage Zeit, um sie zu begleichen. Das Geld wird zur Entwicklung des Sports und zur Erhöhung der Sicherheit verwendet.

Das alles geht zurück auf den Spionage-Skandal um McLaren aus dem Jahre 2007. Nigel Stepney, damals Chefmechaniker von Ferrari, stellte seinem englischen Landsmann Mike Coughlan (Chefdesigner von McLaren) Informationen über den damaligen Ferrari-GP-Renner zur Verfügung. Die Sache wurde erst bekannt, als Coughlans Ehefrau in einem Kopierladen die Unterlagen vervielfältigen wollte. Ein Mitarbeiter erkannte auf den Dokumenten das Ferrari-Logo und schlug Alarm.

Wie der frühere FIA-Präsident Max Mosley in seiner 2015 veröffentlichten Autobiographie vertiefte, versuchte McLaren damals zu erklären, es habe sich lediglich um ein Fehlverhalten von Einzelpersonen gehandelt. Die FIA liess aber nicht locker und konnte dem Rennstall nachweisen, dass mehr Mitarbeiter von den Unterlagen gewusst hatten.

Nach einer zweiten Anhörung gab die FIA vor dem Belgien-GP bekannt, dass McLaren 2007 aus dem Konstrukteurspokal gestrichen wird und eine Strafe in Höhe von 100 Millionen Dollar bezahlen musste. Gemäss Mosley wurde der Betrag so verrechnet, dass McLaren seinen Anteil des Preisgelds nicht erhielt, der Rest musste tatsächlich bezahlt werden und wurde beim Autoverband für den Breitensport eingesetzt.

Zudem wurde 2008 beim Autosport-Weltverband der «Motorsport Safety Develpment Fund» gegründet. Aus diesem Topf wird die Forschung zur Erhöhung der Sicherheit finanziert, beispielsweise von Prallschutz.

Das Geld wird auch zur Ausbildung von Streckenposten verwendet – von der Formel 1 bis zum Breitensport auf nationaler Ebene.

Ferner wird der Basissport gefördert, so entstanden etwa nationale Formel-4-Serien in den USA und in Australien nicht zuletzt durch Geld, das von der FIA zu den nationalen Verbänden geflossen ist.

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