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Training Baku: Pech für Schumacher, Pérez vorn

Von Mathias Brunner
Erstes Training zum Grossen Preis von Aserbaidschan auf dem Baku City Circuit: Sergio Pérez fährt die schnellste Runde, Haas-Fahrer Mick Schumacher scheidet wegen eines Defekts früh aus.

Das erste Training zum Aserbaidschan-GP begann, wie oft in Baku, bei strahlend schönem Wetter und 26 Grad (Pistentemperatur 45 Grad), aber auch bei strammem Wind an der kaspischen See. Das grösste Paket neuer Teile hatte Alpine mitgebracht: Front- und Heckflügel, anderer Lufteinlass am Seitenkasten, Verbesserungen am Boden. Sollten sich die Teile bewähren, will Fernando Alonso damit am vorderen Ende des Mittelfelds mitmischen.

Schon in den ersten Minuten fällt auf: Das gefürchtete «Porpoising», dieses Hüpfen des Autos auf den Geraden, ist mit voller Stärke zurück. Formel-1-Rekordsieger Lewis Hamilton hatte gewarnt: «Die wellige Strecke hier in Baku ist für uns bestimmt kein Vorteil.»

Mercedes steht mit diesem Problem nicht alleine da. Auch der spanische Ferrari-Fahrer Carlos Sainz beklagte sich am Funk über diese Hoppelei auf den Geraden. Und auch bei Max Verstappen lag der Wagen nicht ruhig.

Die Red Bull Racing-Rennwagen von Weltmeister Max Verstappen und Monaco-Sieger Sergio Pérez gaben in der ersten Viertelstunde den Ton an (beide übrigens mit frischen Antriebseinheiten), gefolgt von Pierre Gasly (AlphaTauri).

Mick Schumacher schlitterte nach knapp zehn Minuten von der Bahn. Das Haas-Team sagte ihm, er müsse den Motor abstellen. Damit hat der Deutsche erneut ein Training verloren. TV-Bilder zeigten, dass Mick am Ausfall unschuldig war, denn aus dem Seitenkasten trat massiv Kühlflüssigkeit aus – Pech für den Formel-2-Champion von 2020, der so gehofft hatte, mit einem guten, reibungslosen ersten Training ins Wochenende zu gehen.

Für Baku gilt, wie für jeden Strassenkurs: Die Fahrer müssen von Training zu Training Vertrauen aufbauen, um dann in der Qualifikation ihre Top-Leistung zu bringen. Ein Training zu verlieren, das erzeugt nicht nur einen Rückstand bei der Arbeit mit der Abstimmung, das geht auch aufs Vertrauen.

Lewis Hamilton ruschte in Kurve 4 kurz einen Notausgang, konnte sich aber aus seiner misslichen Lage befreien. Aston Martin-Fahrer Lance Stroll schlug in Kurve 15 rechts hinten an. Dort befindet sich seit den ersten Ausgaben des Rennens nicht mehr die nackte Betonmauer, sondern davor platzierte TecPro-Elemente. Die Aston Martin-Mechaniker machten sich daran, die Aufhängung rechts hinten zu prüfen.

Nächstes Sorgenkind: Nicholas Latifi im Williams. Der Kanadier am Funk: «Der Motor hat einfach abgestellt, dann ging er kurz wieder an und dann erneut aus.» Auch für Latifi war damit Schluss. Formel-1-Rennleiter Niels Wittich verfügte eine virtuelle Safety-Car-Phase, um den Williams zur Seite zu schieben.

Nach 20 Minuten meldete sich Charles Leclerc zu Wort: nur sechs Hundertstelsekunden langsamer als Max Verstappen. Der Niederländer legte nach, das Gleiche tat Pérez, damit war der Abstand von knapp einer halben Sekunde wieder hergestellt. Der Ferrari von Leclerc hüpfte noch immer wie ein Känguru, ebenso der Haas-Renner von Kevin Magnussen. Das hinderte den Dänen nicht an sehr guten Rundenzeiten. Pierre Gasly jammerte: «Ich habe noch nie so starkes Bouncing erlebt, das ist schockierend.»

Wo war Mercedes? Lewis Hamiltons Auto stand für einen längeren Umbau der Abstimmung an der Vorderachse an der Box. Auch bei George Russell wurde vorne umgebaut. Die Silberpfeile zu diesem Zeitpunkt auf den Ränge 11 (Hamilton) und Russell (13).

Max Verstappen am Funk: «Der Wind auf der Geraden ist der pure Wahnsinn.» Bilder zeigen, wie das obere Element des Red Bull Racing-Heckflügels flattert, das werden sich nicht nur die Gegner von RBR genau ansehen, sondern auch die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA.

Stand nach 40 Minuten: Pérez nun drei Zehntelsekunden vor Verstappen, dahinter die Ferrari von Sainz und Leclerc sowie Fernando Alonso mit seiner optimierten Alpine.

Eine Viertelstunde vor Schluss schob sich Leclerc auf Rang 2, zwei Zehntel hinter dem Mexikaner Pérez. Lewis Hamilton verbesserte sich nach der Abstimmungsänderung auf Rang 5, Russell nun auf Platz 7. Das macht Mut fürs zweite Training. Nach dem Fallen der karierten Flagge setzten Fernando Alonso und Max Verstappen die letzten Ausrufezeichen – der Spanier schob sich auf den fünften Rang vor, Max leistete sich in Kurve 15 einen Dreher, mit dem Kunststück, nicht anzuschlagen!

1. Training, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:45,476 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:45,603
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45,810
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:46,012
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:46,571
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:46,667
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:46,696
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:46,705
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:46,830
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:46,917
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:47,691
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:47,847
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:47,946
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:47,970
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:48,078
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:48,222
17. Alex Albon (T), Williams, 1:48,419
18. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:48,810
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:50,921
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:58,332

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