Lewis Hamilton (12.): In Baku windelweich geprügelt

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Nach Fortschritten von Mercedes in Barcelona ist der erste Trainingstag in Baku ein Rückschlag: Die Silberpfeile hoppeln wieder, George Russell kommt mit dem Auto besser zurecht als Lewis Hamilton.

Lewis Hamilton hatte schon vor dem ersten Training auf dem Baku City Circuit geahnt: «Ich fürchte, das Bouncing könnte hier zurückkommen, denn diese Rennstrecke ist überaus wellig.»

Hamilton behielt Recht: Dieses «Porpoising» oder «Bouncing» ist in den schnellen Abschnitten des Strassenkurses übel, und es ist auch kein Trost, dass selbst ein Top-Team wie Ferrari damit zu kämpfen hat. Die Schläge sind extrem: Die Fahrer werden windelweich geprügelt. Pierre Gasly staunte am Funk: «So schlimm war es noch nie.» Und auch die Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz monierten am Funk, wie sich im Cockpit durchgerüttelt werden.

Bouncing ist eine Auswirkung der modernen Flügelautos, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren. Durch die Instabilität etwa einer Bodenwelle wie auf der Geraden in Baku reisst die Saugnapfwirkung kurz ab, das Auto geht hoch, und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge. Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik, und da muss man den Hebel ansetzen. Einige Teams schaffen das besser als andere.

Im ersten Training sah es für Mercedes noch ganz vielversprechend aus, mit Lewis Hamilton auf Platz 6 und George Russell auf Rang 8. Aber im zweiten Training, als die Gegner Tempo zulegten, verloren die Silberpfeile ein wenig von ihrem Glanz – Russell Siebter, Lewis nur Zwölfter. Es geht dabei im Mittelfeld um wenige Zehntelsekunden – die Autos von Russell bis Kevin Magnussen auf Platz 17 liegen alle innerhalb von nur einer Sekunde!

Lewis Hamilton über seinen ersten Trainingstag: «Das Bouncing ist mit voller Stärke zurück. Wir haben dann im zweiten Training mit der Abstimmung etwas experimentiert, aber ehrlich gesagt hat sich das nicht besonders toll angefühlt. Immerhin haben wir dadurch noch mehr Daten gesammelt und wieder dazugelernt.»

«Es wird jetzt darum gehen, sich das alles in Ruhe anzusehen und dann hoffentlich für Samstag ein Set-up zu finden, mit dem der Wagen ein wenig besser liegt. Aber ehrlich gesagt, wenn du 1,6 Sekunden verlierst, dann bist du meilenweit von der Spitze weg. Der grösste Teile unseres Rückstands handeln wir uns auf den Geraden ein.»

2. Training, Baku

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:43,224 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:43,472
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:43,580
04. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:44,142
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:44,274
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:44,315
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:44,548
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:44,567
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:44,609
10. Lando Norris (GB), McLaren, 1:44,771
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:44,781
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:44,874
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:44,874
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:45,059
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:45,115
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:45,264
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:45,588
18. Alex Albon (T), Williams, 1:46,397
19. Mick Schumacher (D), Haas, 1:46,425
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:47,218

1. Training, Baku

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:45,476
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:45,603
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45,810
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:46,012
05. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:46,571
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:46,667
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:46,696
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:46,705
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:46,830
10. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:46,917
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:47,691
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:47,847
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:47,946
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:47,970
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:48,078
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:48,222
17. Alex Albon (T), Williams, 1:48,419
18. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:48,810
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:50,921
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:58,332

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