Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Lewis Hamilton (Mercedes/4.): «Ein Gefühl wie 2007»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Im Abschlusstraining zum Kanada-GP erreicht der siebenfache Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton Platz 4 und sagt: «Meine beste Quali-Leistung in diesem Jahr, das weckt tiefe Erinnerungen.»

Sechs Mal ging Lewis Hamilton in Montreal von der Pole-Position ins Rennen, er eroberte 2007 hier auf der Insel Notre-Dame seine erste Formel-1-Pole und gewann – damals mit McLaren – einen Tag später seinen ersten Grand Prix.

Von Poles und Siegen schien der siebenfache Weltmeister in der GP-Saison 2022 so weit entfernt zu sein wie der 1. FC Köln vom Titelgewinn in der Bundesliga (bei allem Respekt für die Kölner). Der 2022er Silberpfeil ist eine Diva. Der Mercedes W13 funktioniert auf einer glatten Pistenoberfläche am besten, wie in Barcelona; wellige Strecken wie Baku oder Montreal schmecken dem Rennwagen nicht.

Lewis Hamilton sprach am Freitagabend sogar von einem unfahrbaren Auto und gab zu: «Es wird nicht besser, es wird schlimmer. George Russell und ich haben komplett verschiedene Abstimmungen versucht, aber nichts funktioniert, egal was wir mit dem Wagen machen. Hier musst du brutal über die Randsteine rattern, um schnell zu sein, aber das können wir nicht, weil die Autos so hart gefedert sind. Ich habe noch nie in Montreal ein so schlecht liegendes Auto pilotiert.»

Mit einer Wunderheilung war nicht zu rechnen, aber dann begann es in Montreal zu regnen, und auf einmal war alles ganz anders – die Mercedes-Fahrer zeigten gute Rundenzeiten, und nun wird Lewis Hamilton aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen.

Der siebenfache Champion sagt: «Selten hat sich ein vierter Platz so gut angefühlt. Ich glaube, das letzte Mal habe ich mich so gefühlt nach meiner ersten Formel-1-Qualifikation in Australien 2007.»

«Jeder weiss, wie schwer wir uns in diesem Jahr tun, und alle konnten sehen, wie tückisch heute die Verhältnisse waren. Umso glücklicher bin ich mit dem Ergebnis. Ich weiss, wie hart alle im Rennwagenwerk arbeiten, damit wir ein besseres Rennauto erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen vierten Platz im Grand Prix mindestens halten können.»

Hamilton sagt «mindestens halten», weil der Mercedes auf dem Papier schneller sein müsste als die Alpine von Fernando Alonso. Und dann liegt für die Marke mit dem Stern ein Podestplatz drin.»

«Die Verhältnisse waren schwierig. Zumal wir nicht gleichmässige Bremstemperaturen hatten. Ich hätte vielleicht noch etwas schneller fahren können. Aber Carlos hätte ich wohl nicht geschnappt. Stattdessen habe ich gebetet, dass mich zum Schluss keiner mehr überholt.»

«Wir hätten noch zehn Minuten gebraucht oder so, dann hätten wir mit Slicks fahren können. Ich habe daran gedacht, es wie George zu versuchen, aber letztlich war es noch zu nass. Wir haben vor der Quali entschieden, das Auto so zu trimmen, dass wir ein konkurrenzfähiges Fahrzeug haben. George und ich sind da in verschiedene Richtungen gegangen. Aber ich bin mit der Entscheidung für mein Auto happy und freue mich aufs Rennen. Der Wagen setzt noch immer auf, aber mit Baku ist das kein Vergleich. Und auch mein Rücken spielt bisher mit.»

Qualifikation, Montreal

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:21,299 min
02. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:21,944
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:22,096
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:22,891
05. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,960
06. Mick Schumacher (D), Haas, 1:23,356
07. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:23,529
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:23,557
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:23,749
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:24,030
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:26,788
12. Alexander Albon (T), Williams, 1:26,858
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:33,127
14. Lando Norris (GB), McLaren, ohne Zeit
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari, ohne Zeit
16. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:34,492
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:34,512
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,532
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:35,660
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:36,575

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