Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

George Russell: «Wer nichts wagt, der nichts gewinnt»

Von Vanessa Georgoulas
George Russell: «Ich bin nicht hier, um mich mit dem vierten oder fünften Platz zu begnügen»

George Russell: «Ich bin nicht hier, um mich mit dem vierten oder fünften Platz zu begnügen»

Mercedes-Pilot George Russell wagte sich als einziger GP-Star im letzten Qualifying-Segment in Montreal auf den weichen Slick-Reifen auf die Piste. Doch der Mut des jungen Briten zahlte sich nicht aus.

«George Russell hätte auch der grosse Held sein können», kommentierte die frühere Rennfahrerin Danica Patrick bei «Sky Sports F1» den Mut des jungen Mercedes-Piloten, der sich als Einziger beim letzten Qualifying-Versuch auf dem abtrocknenden Circuit Gilles Villeneuve auf den weichen Reifen auf die Piste traute.

GP-Veteran Jenson Button sah das anders. Der Weltmeister von 2009 erklärte: «Wenn auch nur eine Kurve der Strecke noch nass ist, dann verlierst du an dieser Stelle zu viel Zeit. Du brauchst eine trockene Bahn, damit sich der Wechsel auf Slicks lohnt.»

Das Risiko war tatsächlich zu gross, Russell drehte sich von der Strecke, konnte weiterfahren, aber musste sich mit dem achten Platz begnügen. Was möglich gewesen wäre, zeigte sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton, der die 4,361 km in 1:22,891 min schaffte und damit der Viertschnellste war.

Russell, der die Entscheidung, auf Slicks auszurücken, selbst getroffen hatte, sagte hinterher: «Diesmal lautete die Devise: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Der Wechsel auf Slicks war unsere einzige Chance, um die Pole-Position zu holen. Es war buchstäblich nur die erste Kurve, die noch zu nass war. Wäre sie so trocken gewesen wie die anderen Kurven, hätten wir in einer wirklich guten Position sein können.»

«Wir haben heute ein starkes Tempo gezeigt, aber wie ich am Funk gesagt habe, bin ich nicht hier, um mich mit dem vierten oder fünften Platz zu begnügen. Wir müssen Dinge ausprobieren, und am Ende des Tages werden die Punkte erst im Rennen vergeben. Ich bin froh, dass wir etwas anderes ausprobiert haben», fügte der 24-Jährige trotzig an.

Und Russell erinnerte sich: «Im vergangenen Jahr in Sotschi bin ich ein ähnliches Risiko eingegangen, und es hat sich ausgezahlt, ich konnte im Williams-Renner den dritten Platz einfahren. Deshalb stehe ich einem Reifenwechsel immer offen gegenüber, zumal wir in diesem Jahr unter normalen Umständen schon schlechtere Qualifyings erlebt haben.»

«Im Rennen sollten wir in der Lage sein, die Autos um uns herum zu überholen und von Startplatz 8 aus wieder auf den vierten oder fünften Platz zu kommen. Natürlich starten Sergio Pérez und Charles Leclerc hinter uns, und sie werden sich sehr wahrscheinlich wieder nach vorne kämpfen. Aber ich werde einfach versuchen, so schnell wie möglich nach vorne zu kommen», kündigte der WM-Vierte an.

Qualifying, Montreal

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:21,299 min
02. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:21,944
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:22,096
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:22,891
05. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,960
06. Mick Schumacher (D), Haas, 1:23,356
07. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:23,529
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:23,557
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:23,749
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:24,030
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:26,788
12. Alexander Albon (T), Williams, 1:26,858
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:33,127
14. Lando Norris (GB), McLaren, ohne Zeit
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari, ohne Zeit
16. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:34,492
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:34,512
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,532
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:35,660
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:36,575

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