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Carlos Sainz (Ferrari): «Das werde ich nie vergessen»

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz hat endlich seinen ersten GP-Sieg errungen

Carlos Sainz hat endlich seinen ersten GP-Sieg errungen

Der Spanier Carlos spricht in Silverstone nach seinem ersten GP-Triumph über einen langen Weg. Der Ferrari-Fahrer musste bis zum 150. GP auf den ersten Volltreffer in der Königsklasse warten.

Auf der Wunschliste jedes Grand-Prix-Piloten: Der Sieg beim Heimrennen, gefolgt von einem Erfolg bei den grossen Klassikern, also Monte Carlo, Silverstone, Spa-Francorchamps oder Monza. Carlos hat in England seinen ersten Formel-1-Sieg sichergestellt, mit einer interessanten Vorgeschichte: «Im Jahre 2010 holte ich hier in Silverstone in der Formel BMW meine ersten Pole-Position im Autosport und gewann anschliessend das Rennen. Heute ist mir das Gleiche in der Formel 1 gelungen. Ich bin überglücklich.»

Nur Sergio Pérez musste in der Formel 1 länger auf den ersten Sieg warten (190 Rennen) als Sainz: Im 150. Anlauf hat es für den Ferrari-Fahrer endlich geklappt. Sainz ist der 112. Sieger in der Formel 1 seit 1950, der erste neue Sieger seit Esteban Ocon in Ungarn 2021.

Sainz ist der zweite Fahrer aus Spanien, der in der Formel 1 gewinnen kann (nach 32 Siegen von Fernando Alonso), es ist der zwölfte Podestplatz in der Formel 1 von Sainz, dazu der 241. Erfolg von Ferrari in der Formel 1 und der dritte Saisonerfolg nach den Siegen von Charles Leclerc in Bahrain und Australien.

Sainz sagt: «Das ist ein Tag, den ich mein Leben lang nicht vergessen werde! Zwischendurch habe ich an meinen Chancen fast etwas gezweifelt, denn die Fahrzeugbalance war im ersten Teil des Rennens nicht berauschend. Der Druck von Max war gross, ich musste ziemlich attackieren, um die Nase vorn zu behalten. Meine Vorderreifen haben ziemlich gelitten.»

Manchmal gewinnt in der Formel 1 nicht der schnellste Mann auf der Bahn, sondern jener, der im entscheidenden Moment auch die richtige Portion Glück hat. Und nachdem Carlos vom Glück einige Male die kalte Schulter gezeigt bekommen hatte, passte ausgerechnet im 150. WM-Lauf seiner Formel-1-Karriere alles.

«Ganz ehrlich – durch die Safety-Car-Phase wegen Ocon kam ich zurück ins Spiel», gibt der 27-jährige Madrilene zu. «Das war ein hartes Stück Arbeit. Ich versuchte immer, positiv zu bleiben. Ich dachte – ich muss versuchen, mich in der Nähe der Spitze zu halten, um eine Chance zu wahren. Und dann habe ich diese Chance durch die Safety-Car-Phase erhalten. Der Re-Start nach dem Safety-Car war nervenaufreibend, aber dieses Mal hat alles geklappt.»

«Noch ist es nicht ganz eingesunken, was eben passiert ist. Mit Ferrari auf einer Bahn wie Silverstone zu gewinnen, das ist wirklich ein Traum, der wahr geworden ist.»

«Es war nicht einfach, an diesem Tag einen klaren Kopf zu behalten, mental eine ganz schwierige Aufgabe. Auch wegen des Zweikampfs mit Charles und den Problemen mit der Fahrzeugbalance. Ich bin aber froh, dass ich eine Chance packen und endlich in den ersten Sieg umsetzen konnte.»

«Ich wollte natürlich an Charles vorbei, aber ich wollte es auf eine saubere Art und Weise tun, im Wissen auch, dass von hinten noch andere Piloten auf ihre Chance lauern.»

Rennen, Silverstone

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:21:20,440h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,779 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,225
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,546
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,571
06. Lando Norris (GB), McLaren, +11,943
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +18,777
08. Mick Schumacher (D), Haas, +18,995
09. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +22,356
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +24,590
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +26,147
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +32,511
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +32,817
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +40,910
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Benzinpumpe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Unfall
Alexander Albon (T), Williams, Unfall

Fahrer-WM (nach 10 von 22 Rennen)

01. Verstappen 181 Punkte
02. Pérez 147
03. Leclerc 138
04. Russell 111
05. Sainz 127
06. Hamilton 93
07. Norris 58
08. Bottas 46
09. Ocon 39
10. Alonso 28
11. Gasly 16
12. Magnussen 16
13. Vettel 15
14. Ricciardo 15
15. Tsunoda 11
16. Zhou 5
17. Schumacher 4
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 328 Punkte
02. Ferrari 265
03. Mercedes 204
04. McLaren 73
05. Alpine 67
06. Alfa Romeo 51
07. AlphaTauri 27
08. Haas 20
09. Aston Martin 18
10. Williams 3

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