Red Bull Ring: Der schönste Rahmen eines Grand Prix
Einmalige Atmosphäre am Red Bull Ring
Die Formel 1 stürmt in höllischem Tempo durch diesen Juli: vier Rennen in fünf Wochen. Und die Königsklasse stellt einen Rekord nach dem anderen auf: Nach 400.000 Fans in Silverstone wird am Red Bull Ring mit rund 300.000 Besuchern gerechnet.
Am 15. Mai 2011 ist der Red Bull Ring in Spielberg offiziell neu eröffnet worden. Damit begann eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte, einerseits durch magische Zuwachsraten im Tourismus und auch durch Tausende neue Arbeitsplätze in der Region, die damals nach vielen Werksschließungen von hoher Arbeitslosigkeit betroffen war.
Dabei waren bei der Neueröffnung noch keine Top-Events wie Formel-1-GP oder MotoGP-Rennen geplant. Es sollten bestenfalls Serien wie DTM, Superbike-WM oder Sportwagenrennen auf dem ehemaligen Österreichring gastieren.
Doch Eröffnungsgast Bernie Ecclestone war von der neuen Infrastruktur so begeistert, dass er Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz so lange drängte, bis ein Formel-1-Vertrag unterschrieben war und zusätzliche Tribünen sowie ein großes Media Centre errichtet wurden.
Ecclestone wollte nach dem Bau vieler Retortenstrecken, von denen sich manche (zum Beispiel Südkorea oder Indien) nicht lange im Kalender hielten, auch in Europa wieder modernisierte Traditionsstrecken in den Terminplan zurückholen, vor allem so landschaftlich reizvolle wie den Red Bull Ring. Der Neubau des «Projekt Spielberg» verschlang mehr als 100 Millionen Euro.
Schon bei der Eröffnung des Red Bull Rings am 15. Mai 2011 waren viele Stars vor Ort. Wenig später wurden die Tribünen bei Start/Ziel neu errichtet. Später folgte der Voest-Wing, der als Pressezentrum dient und Platz für die Büros der Organisation bietet.
Im Jahr 2014 kehrte die Formel 1 ins Aichfeld zurück, wo davor bis 2003 gefahren wurde. Mit rund 220.000 Zuschauern war die Arena ausverkauft.
2016 folgte die Rückkehr der MotoGP-WM auf den Red Bull Ring, sie war dort zuletzt 1996 und 1997 aufgetreten, damals hieß die Strecke noch A1-Ring. Bis 1996 war immer der Salzburgring Schauplatz des Motorrad-GP von Österreich gewesen.
Für 1996 war die neue A1-GP-Piste in Spielberg auf 4,318 km und nur zehn Kurven verkürzt worden. Nach der Eröffnung 1969 war der Österreichring ursprünglich ca. 5,9 km lang gewesen.
Der MotoGP-Tross war begeistert von den Annehmlichkeiten auf dem modernen Areal. MotoGP und Formel 1 sorgten in den vergangenen Jahren für ausverkaufte Tribünen, nur 2020 fanden wegen Corona Geisterrennen statt – je zwei in beiden Rennserien. Auch 2021 traten Formel 1 und MotoGP mit Doppelveranstaltungen im Murtal auf.
2020 war der Red Bull Ring in aller Munde, als die Formel-1-Saison dort nach der Absage aller Frühjahrsrennen nach dem ersten Corona-Lockdown neu gestartet wurde und die Motorrad-GP-Saison wieder Fahrt aufnahm. Sie war nämlich in Katar am 8. März 2020 zumindest in den Klassen Moto3 und Moto2 gestartet worden. Auch die Doppel-Events der MotoGP-WM wurden weltweit beachtet und gelobt.
Zehn Millionen Gäste haben den Red Bull-Ring seit der Eröffnung am 15. Mai 2011 besucht.
Zur Erinnerung: 2004 hatte zunächst eine hartnäckige Bürgerinitiative um einen Schlossbesitzer eine noch größer dimensionierte Projekt-Variante (das Budget betrug 300 Millionen Euro) auf dem Areal des einstigen Österreichrings gekippt.
Später ließ sich die Politik nicht mehr von einigen renitenten Anrainern vorführen. Es sollte ein Segen für die gesamte Region sein. Mittlerweile liegt die Region Murtal im Steiermark-Tourismus-Ranking schon auf dem dritten Rang. Spitzenreiter ist Schladming.
Vor zehn Jahren notierte die Tourismus-Region Murtal etwa 250.000 Besucher. Mittlerweile hat sich diese Zahl etwa verdreifacht.
Max Verstappen trägt viel dazu bei: Mehr als 40.000 niederländische Fans folgen dem Red Bull Racing-Piloten zu Rennen wie auf dem Red Bull Ring oder in Spa-Francorchamps (Belgien).
2022 wird in aller Wahrscheinlichkeit ein neuer Zuschauer-Rekord aufgestellt: Es wird mit 300.000 Formel-1-Fans gerechnet.