Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Russell: «Entsetzlich, Zhou da gefangen zu sehen»

Von Andreas Reiners
George Russell

George Russell

Der Horror-Crash von Guanyu Zhou wirkt auch vor Spielberg noch nach. Mercedes-Star George Russell reflektierte am Donnerstag noch einmal die Geschehnisse aus Silverstone.

George Russell hatte im Gespräch mit dem technischen Delegierten der FIA, Jo Bauer, zwar noch alles versucht, doch keine Chance: Nachdem sein Mercedes nach dem heftigen Crash von Guanyu Zhou abgeschleppt wurde, durfte der Brite in Silverstone nicht weiterfahren.

Ärgerlich, denn der W13 hätte nach dem Abbruch wohl repariert werden können. Russell war nach dem Crash von Zhou aus seinem Auto gesprungen und zu dem Chinesen gelaufen, um sich nach dessen Gesundheitszustand zu erkundigen.

Hat Teamchef Toto Wolff verstanden, warum er so reagiert und im Grunde sein Rennen weggeschmissen hat?

«Ja, absolut», sagte Russell. «Es war eine natürliche Reaktion. Das war Rennen war zu dem Zeitpunkt abgebrochen, und so einen entsetzlichen Unfall zu sehen - ich dachte auch, mein Auto sei kaputt, auch wenn es das nicht war. Das war natürlich frustrierend, weil wir hätten weiterfahren und wahrscheinlich ein gutes Ergebnis holen können.»

Warum er diesen Instinkt hatte, als einziger der Fahrer zu Zhou zu laufen, kann er nur schwer beschreiben. Er erinnert sich daran, dass er 2008 ebenfalls einen Unfall hatte, nach dem Fahrer anhielten und ihn aus dem Auto befreiten. Möglicherweise hat es ihn darin bestärkt, nun seinem natürlich Instinkt zu folgen, anstatt an sein Rennen zu denken.

Was ging ihm durch den Kopf, als er seinen Konkurrenten in den Fangzaun fliegen sah? «Es war entsetzlich für mich, ihn dort gefangen zu sehen, nicht in der Lage, aus dem Auto zu kommen. Er war offensichtlich ok, er hat sich bewegt.»

Schön sei es trotzdem nicht gewesen, sagte Russell. «Denn als Fahrer ist man sowieso sehr beengt im Auto, mit dem Helm und dem Halo, und dann war da ein Reifenstapel über ihm, der den Ausgang blockierte. Das ist eine Horror-Situation. Aber aus jeder Katastrophe kann man lernen», sagte Russell und meint damit seine beschriebene Situation, und dass in Zukunft so ein Ergebnis eines Crashs nicht mehr vorkommen kann. Auch im Hinblick auf die Fans, die nur wenige Meter entfernt waren und ebenfalls Glück im Unglück hatten.


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