George Russell: «Brauchen nur einen Renndirektor»
George Russell
Die Emotionen kochten am Freitag in der Fahrerbesprechung in Spielberg über: Sebastian Vettel verliess die Sitzung erzürnt und vorzeitig – was ein Nachspiel hatte. Der vierfache Weltmeister wurde mit einer Busse in Höhe von 25.000 Euro bedacht, obwohl er sich bei Rennleiter Niels Wittich entschuldigte. Die Zahlung wurde jedoch ausgesetzt, Vettel muss nur in die Tasche greifen, sollt er sich bis zum Ende der Saison etwas Ähnliches zu Schulden kommen lassen.
Was Vettel so erzürnte, geht aus der Urteilsbegründung der FIA zur Strafe nicht hervor. Mercedes-Pilot George Russell verriet in seiner Presserunde, dass es um einige Entscheidungen der Regelhüter und die fehlende Konstanz ging: «Es gab in dieser Saison eine Menge grenzwertiger Entscheidungen oder Manöver, sei es beim Verteidigen, sei es bei Streckengrenzen in einem Rennszenario wie letzte Woche in Silverstone.»
«Wir wollen nicht links, rechts und in der Mitte Strafen verteilen, aber es muss irgendwo einheitlich sein, und ich denke, wir müssen uns die Wurzel des Übels ansehen», fuhr der Brite fort, und erklärte: «Das Problem bei den Streckengrenzen ist die Strecke selbst. Wir werden das Problem nie lösen, wenn wir nicht die Strecke selbst anschauen. Hier in Österreich werden wir diese Sorgen in der vierten Kurve nie haben, aber in der ersten Kehre hier und auch in Silverstone wird es immer bestehen.»
Der Silberpfeil-Fahrer nutzte auch die Gelegenheit, um das Rotationssystem der Renndirektoren Niels Wittich und Edoardo Freitas zu kritisieren. Die beiden Nachfolger von Michael Masi teilen sich die Aufgaben, die zuvor der Australier alleine bewältigen musste. Das führt zu Problemen, ist sich Russell sicher.
«Wir brauchen nur einen Renndirektor, das führt dann zu konstanteren Ergebnissen. Wir kommen zu einer Veranstaltung und oft sind die Regelhüter des vorangegangenen Events nicht da. Sie müssen ihre Entscheidungen nicht rechtfertigen und wenn wir Fragen stellen, ist es schwierig, eine klare Antwort zu bekommen. Da wird die Verantwortung jemandem zugeschoben, der nicht dabei war. Das macht das Ganze schwierig», betont der 24-Jährige.
Und Russell ergänzt: «Es ist nicht einfach, denn im Racing ändern sich die Dinge schnell und wir müssen lernen, wie die neuen Renndirektoren reagieren, während sie lernen müssen, was wir Fahrer wollen und brauchen. Es ist sicherlich kein einfacher Job, und ich beneide sie nicht darum. Aber wir brauchen etwas mehr Konstanz in der Rechtsprechung.»
Sprint, Red Bull Ring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 26:30,059 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,675 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,644
04. George Russell (GB), Mercedes, +13,429
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,302
06. Esteban Ocon (F), Alpine, +31,032
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, +34,539
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +35,447
09. Mick Schumacher (D), Haas, +37,163
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +37,557
11. Lando Norris (GB), McLaren, +38,580
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +39,738
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +48,241
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +50,753
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +52,125
16. Alexander Albon (T), Williams, +52,412
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +54,556
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +68,694
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Kollisionsschäden
Fernando Alonso (E), Alpine, Elektrik
Fahrer-WM (nach 10 von 22 Rennen und Sprint Red Bull Ring)
01. Verstappen 189 Punkte
02. Pérez 151
03. Leclerc 145
04. Sainz 133
05. Russell 116
06. Hamilton 94
07. Norris 58
08. Bottas 46
09. Ocon 42
10. Alonso 28
11. Magnussen 18
12. Gasly 16
13. Vettel 15
14. Ricciardo 15
15. Tsunoda 11
16. Zhou 5
17. Schumacher 4
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Stand Konstrukteurs-Pokal
01. Red Bull Racing 340 Punkte
02. Ferrari 278
03. Mercedes 210
04. McLaren 73
05. Alpine 70
06. Alfa Romeo 51
07. AlphaTauri 27
08. Haas 22
09. Aston Martin 18
10. Williams 3