Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Rassismus und Homophobie: Piquet muss vor Gericht

Von Andreas Reiners
Nelson Piquet

Nelson Piquet

Für den früheren Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet haben seine rassistischen und homophoben Aussagen Folgen. Denn der Brasilianer muss in seiner Heimat vor Gericht.

Dies ordnete ein Bundesrichter am Montag an. Innerhalb von 15 Tagen muss Piquet vor Richter Felipe Costa da Fonseca Gomes erscheinen und aussagen.

In einem Podcast hatte der 69-jährige Piquet den Engländer Lewis Hamilton als «Neguinho» bezeichnet. Das erzeugte einen Sturm der Entrüstung, der 23-fache GP-Sieger musste sich den Vorwurf gefallen lassen, rassistisch zu sein. Eine Passage des Interviews kam zudem später an die Öffentlichkeit, in der Piquet Hamilton in homophobem Kontext beleidigte.

Von der Formel 1 wurde Piquet zur persona non grata erklärt. Lewis Hamilton selber sagte: «Es geht um mehr als Sprache. Diese veralteten Einstellungen müssen sich ändern. Ich war mein ganzes Leben lang umgeben von solchen Einstellungen. Wir haben noch viel Zeit zum Lernen. Aber die Zeit ist gekommen, um zu agieren.»

Piquet bat später um Entschuldigung und rechtfertigte seine Wortwahl auch damit, dass der Begriff im Portugiesischen «historisch» als Synonym für «Kerl» oder «Person» verwendet werde. Er habe Hamilton nie beleidigen wollen.

Die Formel 1, der Autosport-Weltverband FIA und Mercedes-Benz reagierten mit pointierten Stellungnahmen, in welchen sie festhielten – für Rassismus sollte in der heutigen Welt kein Platz mehr sein.

Trotzdem: Insgesamt vier Menschenrechtsgruppen hatten danach Anzeige erstattet und den 69-jährigen Piquet zur Zahlung von zehn Millionen brasilianischen Real (rund 1,8 Millionen Euro) aufgefordert. Der Grund: Piquet habe Schwarzen und Angehörigen der LGBTQ+-Community «moralischen Schaden» zugefügt.


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