Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Übergriffe in Spielberg: Neue Fankultur ohne Niveau

Von Andreas Reiners
Die Fans in Spielberg

Die Fans in Spielberg

Am Red Bull Ring sorgte nicht nur der Sport für Schlagzeilen, sondern auch vermeintliche Übergriffe oder Beleidigungen durch Fans. Auch Ralf Schumacher fordert ein konsequentes Durchgreifen.

In den sozialen Netzwerken gemeldete Übergriffe auf dem Red Bull Ring haben am Rennwochenende für Diskussionen gesorgt. Von Sexismus war die Rede, von Rassismus, von homophobem Verhalten, von respektlosem Verhalten gewissen Piloten gegenüber.
Die Formel 1 reagierte mit einer Stellungnahme, auch viele Fahrer äußerten sich dazu. Wie zum Beispiel Sebastian Vettel, der klare Worte fand.

«Wer so handelt, der sollte sich schämen. Was mich angeht, so sollte man solche Leute auf Lebenszeit von Rennanlagen aussperren. Wir sollten da null Toleranz zeigen. Ich habe nichts gegen Fans, die eins trinken und Spaß haben. Aber das ist keine Entschuldigung, sich daneben zu benehmen», sagte Vettel.

Sky-Experte Ralf Schumacher war ebenfalls vor Ort, bekam von den Vorfällen aber nichts mit. Aber auch er sagte bei Sport1 ganz klar: «Das gehört nicht dahin und gehört auch bestraft. Solche Menschen gehören auch nicht auf die Tribüne, sondern sollten sofort verwiesen werden.»

Schumacher weiter: «Durch Netflix waren in Silverstone 70 Prozent neue Kunden aus einem anderen Alters-Bereich. Die Hemmschwelle scheint da aus irgendeinem Grund anders zu sein und der Alkohol kommt auch dazu. Das geht überhaupt nicht, das darf man nicht dulden und ich hoffe, dass da durchgegriffen wird. Max Verstappen gehört nicht ausgepfiffen, Lewis Hamilton gehört auch nicht ausgepfiffen, erst recht nicht bei einem Unfall. Das gab es zu unserer Zeit nicht.»

Er könne sich nicht daran erinnern, dass Frauen zu seiner Zeit belästigt wurden. «Schlägereien wird es vielleicht mal gegeben haben. Aber das ist natürlich ein absolutes No-Go, da sind wir uns ja einig. Da gab es ja Gruppen, die angeboten haben, Fans auf die Tribüne zu begleiten. Dass sowas nötig ist, ist unvorstellbar und beschämend. Das kennt man vielleicht aus dem Fußball, aber das darf nicht passieren.»

Ex-Formel-1-Fahrer Christian Danner erinnert sich an früher, als er sich «zum ersten Mal zu Tode geschämt» hatte. In Hockenheim sei das gewesen, «als Michael gegen Damon Hill gefahren und Damon rausgefallen ist, da hat die ganze Tribüne applaudiert. Michael hat dann auch persönlich eingegriffen, dass er das nicht will.»

Danner: «Daran siehst du, wann immer eine neue Fankultur entsteht, ist ein gewisses Niveau erstmal nicht vorhanden. Wenn sie sich dann an die Sportart gewöhnt haben – die eben nicht Fußball, sondern Motorsport ist – dann gibt es wieder eine sehr schöne Atmosphäre und ein faires Publikum.»

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:24:24,312 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,532 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +41,217
04. George Russell (GB), Mercedes, +58,972
05. Esteban Ocon (F), Alpine, +68,436
06. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
10. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +Runde
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Motorschaden
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Unterboden beschädigt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 11 von 22 Rennen) 

01. Verstappen 208 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 151
04. Sainz 133
05. Russell 128
06. Hamilton 109
07. Norris 64
08. Ocon 52
09. Bottas 46
10. Alonso 29
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 17
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 3
19. Stroll 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 359 Punkte
02. Ferrari 303
03. Mercedes 237
04. McLaren 81
05. Alpine 81
06. Alfa Romeo 51
08. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 18
10. Williams 3

 


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