Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ein kleiner Sandsturm
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die Auflösung vom letzten Mal: Der Franzose Pascal Fabre sitzt beim Heimrennen auf dem Circuit Paul Ricard bei Le Castellet in einem AGS JH22-Ford, er wurde Neunter.
Pascal Fabre aus Lyon, heute 62 Jahre alt, war einer von Dutzenden Rennfahrern, die aus der vorbildlichen Nachwuchsförderung in Frankreich in den 1970er bis 1990er Jahren hervorgingen.
Fabre kletterte die klassische Rennleiter hoch: Kartsport, Formel Renault, Formel 3 (Gesamtzweiter der Landesmeisterschaft 1980 hinter Alain Ferté), ab 1982 sass er in einem Formel-2-Rennwagen für das südfranzösische Rennteam AGS von Henri Julien (Automobiles Gonfaronnaises Sportives). Fabre wurde EM-Achter, in einem Feld, in dem sich spätere Formel-1-Fahrer tummelten (Teo Fabi, Manfred Winkelhock, Derek Warwick, Andrea de Cesaris, Johnny Cecotto).
Ohne Aussicht auf ein gutes Auto machte Fabre zur Saison 1983 hin einen Schritt zurück, fuhr wieder in der Formel 3 und bestritt Sportwagenrennen. 1984 hatte er genügend Sponsoren gefunden, um erneut Formel 2 zu fahren, dieses Mal fürs englische Team von Bob Sparshott. In Hockenheim schlug er die gesamte Elite.
Danach wurde aus der Formel 2 die Formel 3000, Fabre fand für 1985 kein Cockpit, wurde von Oreca zum Ende der Saison hin als Ersatz für Pierre Chauvet geholt und erhielt 1986 einen Stammplatz beim Werks-Team von Lola. Fabre gewann den Saisonauftakt in Silverstone, wurde Zweiter in Vallelunga, aber dann folgten Ausfälle und punktelose Rennen. Nach Rang 3 in Enna-Pergusa und Platz 5 in Birmingham war das Geld alle, und er musste gehen.
Inzwischen hatte Henri Julien sein AGS-Team in die Formel 1 gebracht, für 1987 durfte Fabre ran: Mit dem eigenwillig aussehenden Modell JH22 und einem Saugmotor (die besten Teams hatten längst auf Turbomotoren umgestellt) war für Fabre kein Blumentopf zu gewinnen – die Ränge 9 in Frankreich und England waren die besten Ergebnisse, nach drei Nichtqualifikationen in vier Rennen im Spätsommer musste Fabre gehen. Er wurde durch den Brasilianer Robert Moreno ersetzt, der beim WM-Finale von Adelaide prompt den ersten Saisonpunkt einfuhr (als Sechster).
Pascal Fabre fuhr danach jahrelang in der Sportwagen-WM für das Courage-Team, 2001 wurde er mit einem Reynard des ROC-Rennstalls in Le Mans Gesamtfünfter und LMP2-Klassensieger (mit Jordi Gené und Jean-Denis Delétraz).
Heute arbeitet Pascal Fabre unter Anderem als Fahrlehrer der Drift-Experience, mit Lehrgängen in Le Castellet und in Mireval.
Damit zur neuen Aufgabe: Wer erzeugt hier einen kleinen Sandsturm? Und auf welcher Rennstrecke befinden wir uns? Wann ist da Bild entstanden?
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.