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2. Training Frankreich: Sainz 1., Schumacher-Schreck

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz (Ferrari)

Carlos Sainz (Ferrari)

Zweites Training zum Grossen Preis von Frankreich auf dem Circuit Paul Ricard: Carlos Sainz (Ferrari) erzielt die schnellste Zeit, Mick Schumacher konnte mit viel Können einen Crash verhindern.

Es bleibt heiss auf dem Circuit Paul Ricard: Die Fahrer gingen bei knapp 31 Grad Luft- und 56 Grad Pistentemperatur auf die Bahn. Bei Mercedes schlüpfte endlich Lewis Hamilton ins Auto (im ersten Training hatte Nicky de Vries den Silberpfeil pilotiert), bei Alfa Romeo Valtteri Bottas (statt Robert Kubica).

McLaren lotete die neuen Teile am Wagen von Daniel Ricciardo aus: Endplatte des Heckflügels, Seitenkasten, Motorverkleidung, Kühlrippen, Unterboden, Bremshutzen hinten. Ferrari hat einen neuen Boden dabei, Red Bull Racing umgestaltete Luftleit-Elemente beim Lufteinlass der Seitenkästen, dazu Zusatzflügelchen an den hinteren Bremsen. Neue Unterböden auch bei Alpine und AlphaTauri. Bei AlphaTauri erhofft man sich einen Fortschritt im Bereich von mindestens drei Zehntelsekunden pro Runde – Pierre Gasly war im ersten Training Fünftschnellster.

Ferner hat Ferrari endlich die Kupplung überarbeitet, damit sollen die Werksfahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz (Ferrari) sowie Valtteri Bottas und Guanyu Zhou (Alfa Romeo) und Mick Schumacher und Kevin Magnussen (Haas) künftig konstant besser starten können. Der Finne Bottas hatte erklärt, dass es 2022 vor allem auf Strecken, die wenig Grip bieten, sehr schwierig war, sauber wegzukommen.

GP-Sieger Johnny Herbert vor dem zweiten Training: «Es ist knifflig, hier die Abstimmung auf den Punkt zu bringen. Wie es auf dem Circuit Paul Ricard oft passiert, ändert der Wind den ganzen Tag die Richtung. Damit müssen sich die Rennställe auch morgen und am Sonntag herumschlagen.»

Was traut Herbert hier Mercedes-Benz zu? Der WM-Vierte von 1995 sagt: «Die Pistenoberfläche kommt jener von Silverstone recht nahe, und dort waren die Silberpfeile schnell. Die jüngsten Verbesserungen scheinen zu funktionieren. Es wäre für den Sport eine fabelhafte Sache, wenn Mercedes vorne mitmischt.»

Das Training begann mit den Favoriten Max Verstappen, Carlos Sainz und Charles Leclerc in der Box: Beim monegassischen Ferrari-Fahrer wollte der Motor nicht anspringen, beim Spanier wurde ein neuer Unterboden montiert, bei Red Bull Racing wartete Verstappen darauf, dass die Pistentemperatur herunterkommt.

Zur Freude der französischen Fans setzte sich das Alpine-Duo an die Spitze, Fernando Alonso vor Esteban Ocon. Dann zeigte Pierre Gasly die drittschnellste Zeit. Vive la France!

Nach einer Viertelstunde wurden die französischen Flaggen eingerollt: Bestzeit von George Russell im Silberpfeil. Nun kreiste auch Österreich-Sieger Leclerc. Mick Schumacher verrauchte bei einem Dreher einen Satz mittelharter Pirelli-Reifen. Der Deutsche konnte von Glück reden, den Haas-Rennwagen in Le Beausset nicht in die Pistenbegrenzung zu setzen.

Haas-Teamchef Günther Steiner: «Klar haben wir kurz den Atem angehalten, aber auf einer Strecke wie Le Castellet kannst du es dir erlauben, mal übers Limit zu gehen.»

Auf den mittelharten Walzen fuhr Leclerc rund sechs Zehntelsekunden schneller als Russell. Dann ging auch Max. Verstappen mit den gelb markierten, mittelharten Pirelli auf die Bahn – neue Bestzeit, 10 Tausendstelsekunden vor Leclerc!

Pierre Gasly schimpfte wie ein Rohrspatz am Funk: «Was für ein Idiot! Fährt er heute das erste Mal Formel 1 oder was?» Es war nicht ganz klar, ob der AlphaTauri-Fahrer dabei Kevin Magnussen oder Alex Albon meinte.

Carlos Sainz liess sich die weichen Pirelli geben und pulverisierte die Bestzeit von Verstappen, 850 Tausendstel vor Verstappen.

Stand nach 20 Minuten: Sainz vor Verstappen, Leclerc, Pérez, Russell, Gasly, Albon, Bottas, Tsunoda und Magnussen.

Sebastian Vettel stiess mit weichen Pirelli auf Rang 4 vor, Carlos Sainz war auf dem Weg zu einer Verbesserung, kam dann aber vo der Bahn ab, bevor Charles Leclerc wieder das Kommando übernahm – 1:33,136 min, 186 Tausendstel schneller als sein madrilenischer Stallgefährte. Das liess Carlos nicht auf sich sitzen: 1:32,527 min.

Max Verstappen nun auf weichen Pirelli: Rang 2 hinter Sainz, aber eine halbe Sekunde hinter dem Ferrari! Leclerc legte nach – Zweitschnellster hinter Sainz (101 Tausendstel langsamer). Verstappen beklagte sich über zu viel Untersteuern im ersten Pistenteil. Max nahm zwar viel Schwung in Kurve 3 hinein, aber dann schob der Wagen über die Vorderachse, damit war die Linie in Kurve 4 hinein kompromittiert. Red Bull Racing hat noch viel Arbeit mit der Abstimmung vor sich.

2. Training, Le Castellet

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:32,527 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:32,628
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33,077
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:33,291
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:33,517
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,607
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:33,906
08. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:33,928
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:33,984
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:34,060
11. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:34,259
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:34,264
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:34,420
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:34,540
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34,595
16. Alexander Albon (T), Williams, 1:34,653
17. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:34,654
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:34,660
19. Mick Schumacher (D), Haas, 1:35,195
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:35,412

1. Training, Le Castellet

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:33,930 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34,021
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:34,268
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:34,881
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:34,979
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:35,174
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35,232
08. Alex Albon (T), Williams, 1:35,414
09. Nyck de Vries (NL), Mercedes, 1:35,426
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:35,660
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:35,676
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,810
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:35,828
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:35,851
15. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:35,875
16. Mick Schumacher (D), Haas, 1:36,022
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:36,104
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:36,127
19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo, 1:36,332
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:37,043

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