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Nico Rosberg: «Was zum Teufel macht Ferrari da?»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg kann nicht ganz nachvollziehen, was am Kommandostand bei Ferrari passiert. «Bei der Strategie für Carlos Sainz kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln.»

Der Fehler von Charles Leclerc ist das Eine, die Rennstrategie von Carlos Sainz das Andere. Niemand kann Ferrari den Vorwurf machen, wenn Leclerc von der Bahn segelt. Wobei hier das Fragezeichen bleibt, ob an Bord des Monegassen alles mit rechten Dingen zugegangen ist, davon gleich mehr. Leclerc nimmt den Ausrutscher jedenfalls auf seine Kappe.

Aber Carlos Sainz? Der Spanier rückte aus der letzten Reihe (strafversetzt wegen des Einbaus neuer Motorteile) flott vor, zum Schluss war er drauf und dran, Sergio Pérez den dritten Platz abspenstig zu machen. Ferrari wollte ihn zum Reifenwechsel reinholen, Carlos widersprach, Ferrari meldete, er solle draussen bleiben, dann aber auf einmal alles anders, doch ein Befehl für Sainz, herein zu kommen, gerade im Moment als Sainz Pérez angriff. «Nicht jetzt!» brüllte Carlos verzweifelt.

Sainz kam dann doch herein, fiel weit zurück, kämpfte sich wieder auf Rang 5 nach vorne, aber Formel-1-Champion Nico Rosberg wundert sich sehr über dieses Hin und Her. Der 37-jährige Wiesbadener, heute GP-Experte von Sky, sagt: «Bei der Strategie von Carlos Sainz kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln. Mir schoss durch den Kopf – was zum Teufel macht Ferrari da?»

«Sainz war in einen tollen Kampf verwickelt, aber offenbar bemerkte das keiner bei Ferrari, ich schätze, sie hatten alle ihre Köpfe gesenkt, um die Berechnungen einer anderen Reifenwechselstrategie zu studieren. Da kommen Funksprüche zum dümmsten Moment, und als Racer denkst du da nur – aber was macht ihr da?»

«Ich glaube, Carlos hätte hier locker den dritten Rang nach Hause gefahren. Die Reifen hätten das locker ausgehalten. Vielleicht sogar hätte er Lewis Hamilton anfangen und Zweiter werden können. Aber diese Chance haben sie ihm genommen, und am Ende ist er nur Fünfter geworden.»

Zum Dreher von Leclerc sagt der 23-fache GP-Sieger Rosberg, Weltmeister 2016: «Ich fand die Art und Weise dieses Drehers sehr merkwürdig. Da verlor Charles den Wagen aus der Kontrolle an einer Stelle, wo das einem so guten Piloten eigentlich nicht passiert. Leclerc war dabei gar nicht am Limit, weil er voll am Reifenschonen war.»

«Ich könnte mir vorstellen, dass Charles da von einer Windbö erwischt worden ist. Der Wind ist auf dieser Strecke tückisch und kann auch ständig drehen. Wenn dir da auf einmal zwanzig Prozent Abtrieb fehlen, schmiert das Heck ratz-fatz weg.»

«Es ist auch möglich, dass der Motor kurz ausgesetzt hat. Auch das ist ein Anlass, um das Heck ausbrechen zu lassen. Auch wenn Charles die Schuld auf sich geladen hat, kann ich einfach nicht glauben, dass das wirklich ganz alleine sein Fehler gewesen ist.»

Frankreich-GP, Le Castellet

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28:37,567 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +10,587 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +16,495
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,310
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +28,872
06. Fernando Alonso (E), Alpine, +42,879
07. Lando Norris (GB), McLaren, +52,026
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +56,959
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +60,372
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +62,549
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +64,494
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +65,448
13. Alexander Albon (T), Williams, +68,565
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +76,666
15. Mick Schumacher (D), Haas, +80,394
Out
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Motordefekt
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Dreher
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 12 von 22 Rennen)

01. Verstappen 233 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 163
04. Sainz 144
05. Russell 143
06. Hamilton 127
07. Norris 70
08. Ocon 56
09. Bottas 46
10. Alonso 37
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 396 Punkte
02. Ferrari 314
03. Mercedes 270
04. Alpine 93
05. McLaren 89
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 19
10. Williams 3

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