Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Norbert Haug: «Charles Leclerc? Schlag in Magengrube»

Von Mathias Brunner
Der Deutsche Norbert Haug, von 1990 bis 2012 Motorsportchef bei Mercedes-Benz, spricht über den Fahrfehler von Charles Leclerc beim Grossen Preis von Frankreich und die schwierige Lage von Ferrari.

Dreher von Charles Leclerc auf dem Circuit Paul Ricard, Führung in die Pistenbegrenzung gepfeffert, sein WM-Rivale Max Verstappen gewinnt den Grand Prix von Frankreich, schlimmer hätte es für den monegassischen Ferrari-Fahrer nicht kommen können.

Auch Norbert Haug traute seinen Augen kaum, was da über den Bildschirm flimmerte. Der 69-jährige Deutsche, von 1990 bis 2012 Motorsportchef bei Mercedes-Benz, sagt im AvD Motor & Sport Magazin von Sport 1: «Das war wie ein Schlag in die Magengrube. Der Abstand zu Verstappen hat sich heute verdoppelt. Selbst wenn Leclerc noch zehn Siege holt und Verstappen zehn Mal Zweiter würde, würde es für Leclerc gerade mal so reichen. Das zeigt, wie schwer es jetzt wird. Denn aus eigener Kraft Verstappen in zehn Rennen zu schlagen – das wird sehr schwierig.»

Zum Fahrfehler von Leclerc sagt Haug: «Es ist ungewohnt, dass ein Führender so abfliegt. Das gibt es wirklich nur alle paar Jahre.»

Defekte, Strategiepatzer von Ferrari, Fehler der Piloten – Haug fasst den Saisonverlauf, aber vor allem das Rennen in Südfrankreich so zusammen: «Leclerc ist der beste Freund von Red Bull Racing. Sie haben schon sehr viele Fehler gemacht. Das Rennen in Le Castellet ging ja los mit dem Rennen am Red Bull Ring: Da gab es bei Sainz diesen Motorschaden, der auch nicht sein muss. Darum musste der Spanier von ganzen hinten starten. Wenn die Italiener die normale Schlagkraft haben, dann hätte das bei einem fehlerfreien Rennen einen Doppelsieg geben müssen, also 43 Punkte. Jetzt gibt es für Fünften noch zehn Punkte. Dann hat Ferrari mehr als 30 Punkte liegenlassen.»

Haug sagt aber auch: «Es ist für mich wirklich bewundernswert, wie Mattia Binotto das immer alles erklärt. Er macht das mit einer Ruhe und Gelassenheit, wie er das Ganze beschreibt, wirklich erstaunlich, dass er nicht aus der Haut fährt. Das finde ich eine ganz positive Eigenschaft.»

Frankreich-GP, Le Castellet

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28:37,567 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +10,587 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +16,495
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,310
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +28,872
06. Fernando Alonso (E), Alpine, +42,879
07. Lando Norris (GB), McLaren, +52,026
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +56,959
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +60,372
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +62,549
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +64,494
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +65,448
13. Alexander Albon (T), Williams, +68,565
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +76,666
15. Mick Schumacher (D), Haas, +80,394
Out
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Motordefekt
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Dreher
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 12 von 22 Rennen)

01. Verstappen 233 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 163
04. Sainz 144
05. Russell 143
06. Hamilton 127
07. Norris 70
08. Ocon 56
09. Bottas 46
10. Alonso 37
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 396 Punkte
02. Ferrari 314
03. Mercedes 270
04. Alpine 93
05. McLaren 89
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 19
10. Williams 3

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