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Ferrari-Chefstratege Iñaki Rueda: So ist das sinnlos

Von Mathias Brunner
Ferrari-Chefstratege Iñaki Rueda

Ferrari-Chefstratege Iñaki Rueda

Viele Fans und Fachleute stellen fest: Gemessen an Red Bull Racing ist bei Ferrari die Fehlerquote einfach zu hoch. Aber der Spanier Iñaki Rueda lässt sich nicht alle Vorwürfe an Ferrari einfach so gefallen.

Charles Leclerc pfeffert seinen Ferrari in Frankreich in die Pistenbegrenzung, in Führung liegend. Immer wieder gibt es bei Ferrari technische Probleme. Dazu kommen strategische Bockschüsse, so wie in Monaco, als die Italiener zwei Autos vorne hatten, aber den Sieg versemmelten.

Auch nach dem Grossen Preis von Frankreich muss sich der berühmteste Rennstall der Welt viel Kritik gefallen lassen. Wer sich den WM-Lauf auf dem Circuit Paul Ricard angeschaut hat, könnte glauben, Ferrari sei eine Chaos-Truppe. Der Boxenfunk zwischen dem Kommandostand der Italiener und dem stark fahrenden Carlos Sainz zeugte von Verwirrung und Unsicherheit.

Das war passiert: Sainz – nach einem Motorwechsel aus der letzten Startreihe losgefahen – rückte auf und witterte eine Chance, dem Mexikaner Rang 3 abspenstig zu machen.

Die Formel 1 spielte einen Wortwechsel zwischen Sainz und der Ferrari-Box ab, welcher den Eindruck erweckte: Carlos wollte auf der Bahn bleiben, Ferrari wollte ihn hereinholen. Zunächst erhielt Sainz die Anweisung, draussen zu bleiben, dann kam trotzdem der Befehl, sich frische Walzen abzuholen, Sainz reagierte zwischendurch hörbar genervt.

Aber gemäss Iñaki Rueda hat das alles so nicht stattgefunden. Der Chef-Stratege von Ferrari findet: «Was vielen Zuschauern nicht bewusst ist – der Funkverkehr wird zeitversetzt ausgestrahlt. Wir sahen Pérez und Carlos in Runde 41 kämpfen. Wir merkten, dass Carlos seinen Gegner nicht überholen kann und baten ihn bei Kurve 10, an die Box zu kommen.»

Rueda weiter: «Carlos war der Ansicht, dass er Pérez in der folgenden Runde schnappen kann. Also sagte er: ‘Nicht in dieser Runde.’ Und wir sagten: ‘Okay, bleib draussen.‘ Das alles in Echtzeit. Aber aufgrund der Verzögerung bei der Übertragung kam unsere Antwort, als Sainz eben die Boxeneinfahrt passiert hatte, und so ist das natürlich sinnlos.»

Aber hätte Sainz nicht durchfahren können? Hat ihn der zweite Stopp von Ferrari nicht einen Podestplatz gekostet? Iñaki Rueda sagt: «Die Lebensdauer der mittelharten Reifen in Südfrankreich lag bei 25 Runden. Wir wussten aber, dass Carlos noch 35 Runden vor sich hat. Zudem hatten wir eine Fünfsekunden-Strafe erhalten.»

«Carlos hätte also Pérez und Russell überholen und die fünf Sekunden herausfahren müssen, dies mit alten Reifen, die er ins Ziel tragen sollte. Das alles ist nicht unter einen Hut zu bringen, also gab es für uns keine Alternative zu einem weiteren Boxenstopp.»

Frankreich-GP, Le Castellet

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:28:37,567 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +10,587 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +16,495
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,310
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +28,872
06. Fernando Alonso (E), Alpine, +42,879
07. Lando Norris (GB), McLaren, +52,026
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +56,959
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +60,372
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +62,549
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +64,494
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +65,448
13. Alexander Albon (T), Williams, +68,565
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +76,666
15. Mick Schumacher (D), Haas, +80,394
Out
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, Motordefekt
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Dreher
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

Fahrer-WM (nach 12 von 22 Rennen)

01. Verstappen 233 Punkte
02. Leclerc 170
03. Pérez 163
04. Sainz 144
05. Russell 143
06. Hamilton 127
07. Norris 70
08. Ocon 56
09. Bottas 46
10. Alonso 37
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 15
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 396 Punkte
02. Ferrari 314
03. Mercedes 270
04. Alpine 93
05. McLaren 89
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 19
10. Williams 3

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