Ein Mann mit Rückgrat hat eine Entscheidung getroffen, die zu ihm passt, eine ehrliche – Sebastian Vettel wird über 2022 hinaus nicht mehr Formel-1-Fahrer sein. Er sagt, wieso das für ihn stimmt.
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Sebastian Vettel ist ein Mann mit Rückgrat: Der 35-jährige Heppenheimer packt schon mal selber an, wenn es gilt, Müll zu beseitigen, siehe Tribünen-Aufräumen in Silverstone 2021. Es war Vettel, der sich bei der Formel 1 dafür eingesetzt hat, dass auf den Rennanlagen keine Einweg-Plastikflaschen mehr angeboten werden.
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Es war Vettel, der Sky-Reporter Ted Kravitz rügte, als der Engländer anhand eines Stücks Käse ein aerodynamisches Detail demonstrieren wollte: "Musste das mit Lebensmitteln sein? Ein Stück Karton hätte es doch auch getan." Und der vierfache Formel-1-Champion lässt sich schon gar nicht den Mund verbieten, wenn es um Grundrechte der Menschen geht, um Gleichheit, um sexuelle Ausrichtung, um Fairness. Sebastian Vettel hat sich nach seiner Entscheidung mit diesen Worten an seine Fans gerichtet, mit bewengenden Worten: "Ich werde meine Zeit in der Formel 1 am Ende des Jahres beenden. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht die Leute aufzählen, welche mir auf meinem Weg geholfen haben. Aber ich finde es wichtiger, die Gründe meiner Entscheidung zu erklären." "Ich liebe diesen Sport. Er war im Zentrum meines Lebens, seit ich denken kann. Aber es gibt mein Leben auf der Strecke und mein Leben neben der Strecke. Rennfahrer zu sein, war nie meine einzige Identität." "Meine Definition von Identität ist vielmehr, wer wir sind und wie wir andere behandeln als nur, was wir tun. Wer bin ich? Ich bin Sebastian. Vater von drei Kindern und Mann einer wundervollen Frau. Ich bin neugierig und lasse mich leicht von Leuten mit Leidenschaft oder Können faszinieren." "Ich bin besessen von Perfektion. Ich bin tolerant und denke, wir alle haben das gleiche Recht zu leben. Egal wo wir herkommen, wie wir aussehen und wen wir lieben." "Ich liebe das Gefühl, draussen zu sein. Ich mag die Natur und ihre Wunder. Ich bin stur und ungeduldig. Ich kann sehr nervig sein. Ich bringe Menschen gerne zum Lachen. Ich mag Schokolade. Meine Lieblingsfarbe ist Blau. Ich glaube an Veränderung und Fortschritt und daran, dass Kleinigkeiten einen Unterschied machen. Ich bin Optimist und glaube, dass Menschen gut sind." "Neben dem Rennsport habe ich eine Familie und schätze die gemeinsame Zeit. Weiter habe ich viele andere Interessen. Meine Leidenschaft für die Formel 1 geht einher mit einem hohen Zeitaufwand. Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen möchte." "Die Energie, die es braucht, um mit dem Auto als auch dem Team eins zu werden, erfordert Konzentration und Anstrengung. Mich der Formel 1 so zu widmen, wie ich es in der Vergangenheit getan habe, wie ich es für richtig halte und ein guter Vater und Ehemann zu sein, passen für mich nicht mehr zusammen." "Meine Ziele haben sich verändert: weg von Rennsiegen und um Meisterschaften zu kämpfen, hin zu meinen Kindern. Ich möchte sie aufwachsen sehen, ihnen meine Werte weitergeben, ihnen zuhören und mich nicht mehr verabschieden müssen. Ich möchte von ihnen lernen und mich von ihnen inspirieren lassen. Kinder sind unsere Zukunft." "Es gibt so Vieles zu entdecken und zu lernen. Über das Leben und über ich selbst. Was heisst Zukunft? Wir leben in einer sich stark verändernden Welt. Wir wir alle die nächsten Jahre gestalten, wird unser zukünftiges Leben bestimmen." "Formel-1-Fahrer zu sein, bringt Dinge mit sich, die mir nicht mehr gefallen. Vielleicht werden diese irgendwann gelöst. Aber der Wille, diese Veränderung umzusetzen, muss viel stärker werden und schon heute zum Handeln führen. Reden reicht nicht mehr aus, und wir können uns nicht leisten zu warten." "Es gibt keine Alternative. Das Rennen hat bereits begonnen. Mein bestes Rennen? Liegt noch vor mir. Ich glaube an das Morgen. Zeit verläuft in eine Richtung, und ich möchte mit der Zeit gehen. Wenn man zurückblickt, wird man eh nur langsamer. Ich freue mich auf das Unbekannte und neue Herausforderungen. Die Spuren, die ich auf der Strecke hinterlassen habe, werden bleiben, bis Zeit und Regen sie wegspülen. Neue Spuren werden folgen." "Das Morgen gehört denen, die das Heute gestalten. Die nächste Kurve ist in guten Händen, denn die neue Generation hat bereits eingelenkt. Ich glaube, es gibt immer ein Rennen zu gewinnen. Lebt wohl und Danke, dass ich die Strecke mit euch teilen durfte. Ich habe jeden Meter davon geliebt."
289 WM-Läufe von USA 2007 bis Frankreich 2022 53 Siege 57 Pole-Positions 38 beste Rennrunden 122 Podestplatzierungen 3076 WM-Punkte 3499 Führungsrunden Weltmeister 2010, 2011, 2012 und 2013 WM-Zweiter 2009, 2017 und 2018 WM-Dritter 2015
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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