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Alfa Romeo: Verlängerung mit Sauber ist bestätigt

Von Mathias Brunner
Alfa Romeo bleibt in der Formel 1

Alfa Romeo bleibt in der Formel 1

Der Formel-1-Rennstall aus Hinwil in der Schweiz, von Peter Sauber gegründet, tritt weiterhin als Alfa Romeo in der Königsklasse an. Alfa-CEO Jean-Philippe Imparato hat die Verlängerung bestätigt.

«Wir haben die Vertragsverlängerung an diesem Morgen unterzeichnet», sagt Alfa Romeo-Geschäftsleiter Jean-Philippe Imparato gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Damit wird Alfa Romeo auch 2023 in der Formel 1 antreten.

Imparato sagte zum Abkommen meinem Kollegen Gerhard Kuntschik am Red Bull Ring: «Jeden Juli wägen wir die Situation neu ab. Die Kooperation mit Sauber läuft hervorragend. Bei den Fahrern sehe ich eine Integration in die Welt von Alfa Romeo. Ich erkenne bei Valtteri Bottas und Zhou Guanyu, dass sie ihre Alfas lieben. Wir sehen deutliche Fortschritte des Teams im Vergleich zu 2021. Das ist eine positive Geschichte. So lange ich für Alfa Romeo einen Gewinn erkenne, machen wir weiter.»

Die Mailänder Automarke Alfa Romeo, Teil des Konzerns Stellantis, bleibt also in der Formel 1 – die 2018 mit Sauber begonnene Partnerschaft ist zwar 2021 um mehrere Jahre verlängert worden. Über die genaue Vertragsdauer wird Stillschweigen bewahrt. Allerdings bedeutet dies nicht, dass wir Alfa Romeo automatisch auf Jahre hinaus in der Königsklasse erleben. Denn bei der Verkündung des neuen Abkommens im Juli 2021 wurde in einem Nebensatz erwähnt, dass die Partnerschaft jedes Jahr aufs Neue geprüft werde.

Rückblende in den Dezember 2017: Nach jahrelangem Grau, Anthrazit und Blau endlich ein mutig-knalliges Design – dank des neuen Titelsponsors Alfa Romeo. Die Farben rot und weiss passen dabei nicht nur hervorragend zum Schweizer Rennstall, sondern auch zum Wappen der Alfa Romeo-Heimatstadt Mailand. Ein komplett rotes Auto hingegen kam nicht in Frage, weil das Ferrari zu ähnlich gewesen wäre.

2018 vertiefte der Fiat/Chrysler-Konzern (FCA) die Kooperation mit dem Zürcher Rennwagenhersteller: Der Name Sauber verschwand, der Rennstall trat nun als «Alfa Romeo Racing» an. Dieses Abkommen wurde bis Ende 2021 ausgelegt und ist nun verlängert. Wo Alfa Romeo draufsteht, ist Ferrari drin – der Vertrag mit FCA sah vor, dass Sauber mit Ferrari-Motoren fährt und Ferrari das Recht hat, einen Platz bei den Schweizern zu besetzen. Den hielt 2021 Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi. Für 2022 ist dieses Recht von Ferrari verfallen. Weder Valtteri Bottas noch Guanyu Zhou haben Verbindungen zu Ferrari.

Ferrari und Sauber arbeiten seit Jahren zusammen – die Wurzeln gehen zurück auf Peter Sauber und Jean Todt. Der heutige Präsident des Autosport-Weltverbands FIA lernte den Schweizer Rennwagenbauer in der Sportwagen-WM kennen, damals leitete Todt die Rennabteilung von Peugeot. Ihre Freundschaft stellte die Weichen zu Ferrari-Motoren für Sauber in der Formel 1 ab 1997.

Nach dem Zwischenspiel mit BMW (2006–2009) kehrte Sauber als Motorenkunde zu Ferrari zurück. Der damalige Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne wählte für Alfa Romeo auch deshalb Sauber, weil eine ähnliche Zusammenarbeit mit Gene Haas nicht möglich war: Der US-Amerikaner wollte damals keinen Ferrari-Nachwuchspilot als Stammfahrer und auch keine Alfa-Werbung in dieser Form. Daher scheiterte auch der Plan von Marchionne, Sauber zu Alfa Romeo Racing zu machen, und bei Haas die Marke Maserati in die Formel 1 zurückzubringen.

Am 25. Juli 2018 verstarb Sergio Marchionne in Zürich. Ohne den grössten Befürworter der Lösung «Sauber als Alfa Romeo» stellte sich die Frage, ob und wie es mit der Zusammenarbeit weitergehen würde. Die Antwort mussten die Spitzenmanager von Stellantis finden – der neuen Auto-Holding, im Januar 2021 entstanden aus der Fusion der französischen PSA-Gruppe (mit den Marken Peugeot, Citroën, DS, Opel und Vauxhall) mit Fiat-Chrysler Automobiles FCA (Fiat, Abarth, Lancia, Alfa Romeo, Maserati, Chrysler, Jeep, Dodge, Ram Trucks).

Die Partnerschaft wird als wertvoll genügend erachtet, um weitergeführt zu werden. Es bleibt bei Sauber- und Ferrari-Technik unter der Bezeichnung Alfa Romeo. Doch das neue Abkommen bleibt ein «Ja, aber», das Engagement in der Königsklasse bleibt auf dem Prüfstand.


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