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Lewis Hamilton (Mercedes) nur 11.: Auto ist instabil

Von Mathias Brunner
Beim Grossen Preis von Frankreich brachte Mercedes-Benz beide Fahrer aufs Siegerpodest, Lewis Hamilton Zweiter, George Russell Dritter. In Ungarn gibt es für die Silbernen ein böses Erwachen.

Wenn das zweite Freitagtraining ein Massstab gewesen ist für die Konkurrenzfähigkeit von Mercedes-Benz, dann müssen die Fans von Lewis Hamilton und George Russell sehr tapfer sein – der siebenfache Weltmeister nur auf Rang 11, der junge Russell als Achter nicht viel weiter vorne. So wird das nichts mit Podestfahrten.

Bei hochsommerlichem Wetter zeigt sich eine Seite des 2022er Mercedes: Die Reifen kommen verhältnismässig gemächlich auf Temperatur. Das ist nicht gut, wenn es eine schnelle Runde zu fahren gilt. Das ist bei einem Hitze-GP gut, weil der Wagen mit den Walzen sehr schonend umgeht:

Allerdings: Am Samstag sind Gewitter und Regen angesagt, und am Sonntag wird es zehn Grad weniger warm sein als an diesem Freitag. Das ist alles nicht gut für Mercedes.

Aber auch so hatten Hamilton und Russell alle Hände voll zu tun. Zunächst wunderte sich Rekord-Champion Hamilton darüber, wie er auf mittelharten Reifen einen Rückstand von fast zwei Sekunden auf die Spitze haben kann.

Später segelte der 103-fache GP-Sieger in Kurve 4 fast von der Bahn und knurrte am Funk: «Das Auto ist instabil.»

George Russell seinerseits monierte am Funk: «Ich kann Kurve 1 nicht fahren, ohne die Räder zu blockieren.»

Am Ende war Russell Achtschnellster, Hamilton nur Elfter.

Der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert: «Ich hätte von Mercedes hier mehr erwartet. So gut der Ferrari balanciert ist, so schlecht liegt im Moment der Wagen von Lewis und George. Der Wagen setzt auch viel zu sehr auf, der Wagen wird unberechenbar.»

Der leitende Renningenieur Andrew Shovlin sagt: «Wir wollten ein wenig experimentieren, und im zweiten Training waren wir im Rückwärtsgang. Das werden wir für morgen korrigieren. Lewis’ Auto wurde bei einem Lauf mit wenig Sprit beschädigt, das hat ihm im Dauerlauf nicht geholfen. Wir werden sein Fahrzeug auf den Stand erstes Freitagtraining zurückbauen.»

«Wir wissen, dass es morgen nass wird und am Sonntag weniger heiss als heute. Wir haben eine Tonne Daten zum Wälzen, und morgen fängt alles von vorne an.»

«In Montreal und Silverstone waren wir auf nasser Bahn ganz anständig unterwegs, also macht mir das schlechte Wetter vom Samstag kein Bauchgrimmen.»

«Wir sind noch immer überzeugt davon, dass wir in diesem Jahr aus eigener Kraft ein Rennen gewinnen können. Denn wir machen stetig Fortschritte. Und wir behalten den Fuss auf dem Gas in Sachen Entwicklung.»

Lewis Hamilton wirkt geknickt: «Heute war es wirklich ein Gemurkse, irre, wie das hin und her geht von Strecke zu Strecke. Das war wirklich ein schwieriger Tag, das Auto macht ein wenig, was es will, aber ich bin überzeugt, wir können das mit der Abstimmung abfedern.»

«Selbst wenn wir das aussortieren, liegen wir noch immer eine Sekunde hinter den Schnellsten. Am Ende bin ich gar nicht mehr gefahren, weil ich einen beschädigten Unterboden hatte.»

2. Training, Hungaroring

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:18,445 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:18,662
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:18,676
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,728
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:18,872
06. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:19,049
07. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:19,253
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,355
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,397
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:19,411
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19,547
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:19,605
13. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,614
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,702
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:19,730
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:19,818
17. Mick Schumacher (D), Haas, 1:19,985
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:20,488
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,521
20. Alex Albon (T), Williams, 1:20,615

1. Training, Hungaroring

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:18,750 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,880
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,039
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:19,299
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,606
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,622
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19,710
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:19,841
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:20,348
10. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:20,377
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:20,383
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:20,414
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,456
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,695
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:20,810
16. Alexander Albon (T), Williams, 1:20,834
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:20,921
18. Mick Schumacher (D), Haas, 1:21,027
19. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo, 1:21,179
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:21,413

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