Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Mark Webber: Verständnis für Sebastian Vettel

Von Gerhard Kuntschik
Mark Webber sagt zu Sebastian Vettels angekündigten Formel-1-Abschied: «Er wird den Schritt nicht bedauern»

Mark Webber sagt zu Sebastian Vettels angekündigten Formel-1-Abschied: «Er wird den Schritt nicht bedauern»

Dass sein früherer Teamkollege Sebastian Vettel nach der laufenden Saison aus der Formel 1 aussteigt, kann Mark Webber nachvollziehen. Er ist sich sicher: «Es war die richtige Zeit für ihn, das Timing passte.»

Fünf Jahre waren Sebastian Vettel und Mark Webber Teamkollegen bei Red Bull Racing (2009 bis 2013), in denen der Deutsche vier Mal Weltmeister und der Australier drei Mal WM-Dritter wurde. Sie kennen einander also bestens. Deshalb war für Webber der in der Vorwoche verkündete Rücktritt des 35-jährigen Ex-Kollegen keine Sensation.

«Ich war überhaupt nicht überrascht über Sebastians Entscheidung, auch wenn er sie mitten in der Saison bekannt gab. Es war offensichtlich. Es war die richtige Zeit für ihn, das Timing passte. Er wird den Schritt nicht bedauern», erklärte der 45-Jährige.

Ob es ein Fehler Vettels war, zu Aston Martin zu wechseln, anstatt als Ferrari-Fahrer abzutreten, beurteilt der Langstrecken-Weltmeister mit Porsche (2015) so: «Vielleicht. Ich bin kein Spieler, ich kann es nicht sagen. Als er bei Aston Martin unterschrieb, war er wohl noch nicht bereit, aufzuhören. Er war ja damals erst 32.»

Dass Vettel mit Motorsport gänzlich bricht, bezweifelt Webber doch: «Ich wäre nicht überrascht, wenn er etwas anderes im Motorsport beginnen würde.» Und mit einem Schmunzeln: «Formel E wäre perfekt für ihn! Nein, Scherz.»

Webber ergänzt: «Sebastian wird wie angekündigt viel Zeit mit der Familie verbringen, das ist sehr verständlich. Er wird sehen, wie es ist, nicht mehr in der Tretmühle gefangen zu sein und etwas anderes tun zu können. Er hat Zeit nachzudenken. Und er ist ein unglaublich erfolgreicher Typ, sehr wohlhabend, er hat die Wahl und alle Möglichkeiten.»

Zur aktuellen Formel 1 – in der er als Manager von Oscar Piastri inmitten der Turbulenzen um seinen Landsmann steht – meint Webber: «Ferrari ist unheimlich schnell, das Leistungspotenzial steht außer Zweifel, ist enorm. Aber die Umsetzung und die Standfestigkeit sind sehr frustrierend. Mit dem neuen Reglement sind die Autos noch sensibler auf die Streckencharakteristik abzustimmen, das macht die Sache nicht leicht. Wenn du Punkte und Top-Plätze wegen Standfestigkeitsproblemen verlierst, willst du als Fahrer die verlorenen Zähler aufholen, und das treibt dich meist in eigene Fehler. Wenn du jetzt 50 Punkte hast liegenlassen wegen der Technik, dann stehst du als Fahrer sehr unter Druck.»

In das neue Langstreckenprojekt von Porsche ist Webber nicht involviert. Ob er den neuen LMDh-Prototypen testen will? «Hmmm. Ich war sehr glücklich, den 919 fahren zu können.» Besteht die Absicht der Mitarbeit am Red Bull-Porsche-Projekt für 2026? «Nein, nein, viel zu weit weg.» Keine exklusive Ankündigung jetzt? «Nein, sicher nicht», sagt er lachend.

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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