Mika Häkkinen: «Ferrari? Kann noch schlimmer werden»
Mika Häkkinen
Formel-1-Rennen in England, Österreich, Frankreich und Ungarn haben eines gemein – Ferrari hat das schnellste Auto, aber Red Bull Racing arbeitet cleverer und macht weniger Fehler. Ergebnis: Auf dem Hungaroring eroberte Max Verstappen von Startplatz 10 aus den achten Saisonsieg, sein WM-Rivale Charles Leclerc hingegen hat aus den vergangenen zehn Rennen nur einen Sieg einfahren können – das ist gegen das starke Duo Verstappen-RBR viel zu wenig.
Der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen (Champion 1998 und 1999 mit McLaren-Mercedes) sagt in seinem Rückblick auf den Ungarn-GP bei Unibet: «Das war ein packendes Rennen, das bei einem turbulenten Verlauf drei oder vier Fahrer hätten gewinnen können. Am Ende konnte sich Max Verstappen sogar einen Dreher leisten und hatte doch am Ende die Nase vorn.»
«Wie Max von Startplatz 10 zum Sieg fuhr, das war überaus eindrucksvoll. Er hat eine ideale Strategie von Red Bull Racing entschlossen umgesetzt, und die Art und Weise wie RBR und Max zum Sieg flogen, sagt Vieles darüber aus, wie selbstsicher die WM-Leader derzeit agieren. Auch als es zwischendurch Probleme gab, wegen des Drehers von Max und aufgrund einer schleifenden Kupplung, behielten Team und Fahrer kühlen Kopf.»
«Sergio Pérez hat einen soliden fünften Platz sichergestellt, damit liegt der Mexikaner nur noch fünf Punkte hinter Ferrari-Fahrer Leclerc. Wenn Ferrari nicht bald Antworten findet, kommt es für die Italiener noch schlimmer, dann liegen nämlich bald zwei Red Bull Racing-Fahrer auf den ersten beiden Rängen der Fahrer-WM.»
Der 20-fache GP-Sieger Mika Häkkinen weiter: «Charles, Carlos und das Team-Management von Ferrari nutzen die Sommerpause hoffentlich zur Diskussion, wie aggressiver gegen Red Bull Racing vorgegangen werden kann – und wie sie sich gegen die aufrückenden Mercedes wehren sollen.»
«Die Reifenwahl von Ferrari bei Charles, mit einem Wechsel auf die harten Reifen, war wirklich schwierig nachzuvollziehen – das war einfach in diesem Rennen die falsche Mischung. Diese Entscheidung war unverständlich, und auch Charles wusste, dass sie falsch war. Dann holte man den Monegassen erneut herein, dieses Mal für weiche Pirelli, was weitere Positionen kostete. Dies ist nicht das erste Mal, dass strategische Entscheidungen von Ferrari fragwürdig sind – daran müssen die Italiener dringend arbeiten.»
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3