Red Bull Powertrains: Wieder ein toller Fang

Von Rob La Salle
Die Unterstützung von Honda für Red Bull Powertrains (RBPT) geht bis Ende 2025 weiter – technische Stabilität bis zur angestrebten Kooperation mit Porsche ist sichergestellt. RBPT ist dazu ein toller Fang gelungen.

Ende 2021 hat Honda offiziell die Formel-1-Bühne verlassen, als Gründe nannten die Japaner neben wirtschaftlichen Bedenken eine neue Strategie, die auf mehr Nachhaltigkeit und die Entwicklung alternativer Antriebe zielt. Auf den Rennwagen von Max Verstappen und Sergio Pérez steht nicht mehr gross Honda, sondern nur noch klein HRC Honda Racing.

Um die Kontinuität zu gewährleisten, unterstützt Honda seither die neue Rennmotorenschmiede von Red Bull, die Firma Red Bull Powertrains (RBPT) – bei der Montage, aber auch durch technische Unterstützung an der Strecke und beim Rennbetrieb.

Ab 2023 wird Red Bull Powertrains die Verantwortung für die gesamte Herstellung und Wartung der Triebwerke von Red Bull Racing und AlphaTauri übernehmen. Um eine möglichst reibungslose Übergabe sicherzustellen, sind zahlreiche Mitarbeiter von Honda Racing Development UK zu Red Bull Powertrains gezogen, am 2. August 2022 hat Honda bestätigt – die technische Hilfe für die Firma RBPT wird bis Ende 2025 fortgesetzt, wenn das heutige Motorenreglement der Formel 1 ausläuft.

Parallel dazu laufen Gespräche mit Porsche, wobei Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner verneint, dass für die Kooperation ab 2026 schon alles in trockenen Tüchern sei. «Wir führen einen gesunden Dialog, aber es gibt noch grosse Hürden, die wir überwinden müssen, bevor wir einem Vertragsabschluss auch nur nahe kommen.»

«Das beginnt mit dem neuen Motorenreglement und der Frage, ob die neuen Regeln für Neueinsteiger fair und ausgeglichen sind, verglichen mit den Eingesessenen. Das ist das erste Teil des Puzzles, das an seinen Platz gelegt werden muss, und die FIA arbeitet daran.»

«Danach können wir uns mit Porsche zusammensetzen, aber ich gehe von einem langen Prozess aus. Strategisch muss eine Partnerschaft mit Porsche zu den langfristigen Plänen von Red Bull passen. Für uns steht fest – der Schlüssel nach dem Honda-Ausstieg ist, dass wir unsere Zukunft selber unter Kontrolle haben, sowohl beim Chassis als auch bei der Antriebseinheit. Daher der Aufbau der Firma Red Bull Powertrains.»

Der wahrscheinlichste Weg: RBPT baut den Verbrennungsmotor, Porsche liefert den Hybridteil. Ab 2026 wird die Power eines Formel-1-Motors zu ungefähr gleichen Teilen vom Verbrennungsmotor und von der Elektrik produziert (je rund 500 PS). Die Kern-Architektur des Motors bleibt: 1,6-Liter-V6-Turbo.

Inzwischen geht der Aufbau von RBPT auch personell weiter, und da ist Christian Horner ein toller Fang gelungen: Der Engländer Phil Prew, Chefingenieur in der Formel-1-Motorenabteilung von Mercedes-Benz, wechselte zu Red Bull Powertrains. Prew stand 25 Jahre lang auf der Lohnliste von McLaren (Renningenieur von Lewis Hamilton bei dessen erstem WM-Titel 2008), 2016 zog er zu Mercedes.

Christian Horner: «Wir freuen uns sehr, dass Phil dem Team beitreten wird. Er kann eine tolle Erfolgsbilanz vorweisen und war eine Schlüsselfigur bei den Erfolgen von Mercedes. Ich schätze, alle wichtigen Mitarbeiter sind jetzt an ihrem Platz.»

Dazu gehören weitere sechs Spezialisten von Mercedes-Benz: Im April 2021 hatte RBPT die Verpflichtung von Ben Hodgkinson als Technikdirektor verkündet, im Mai wurde bekannt, dass ebenfalls die Seite wechseln – Steve Blewett (Produktions-Leiter), Omid Mostaghimi (Leiter Elektronik und Energie-Rückgewinnung), Pip Clode (Energie-Rückgewinnng), Anton Mayo (Design Verbrennungsmotor) sowie Steven Brodie (Einsatzleitung Verbrennungsmotor).

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat damals zu den Abgängen gesagt: «Wir beschäftigen etwa 900 Leute bei uns in Brixworth, und wenn da etwa 15 abgeworben werden, dann ist das ziemlich normal. Ich habe Respekt vor dem Vorhaben von Red Bull, nach dem Honda-Ausstieg die Triebwerke in Eigenregie einzusetzen. Das ist ein Mount Everest, den sie da besteigen.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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