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Ferrari verpatzt Reifenstrategie: Was Pirelli sagt

Von Mathias Brunner
Nach dem Grossen Preis von Ungarn war die Kritik an Ferrari laut: Vor allem die Reifenstrategie bei Charles Leclerc gab viel zu reden. Zum Vorgehen von Ferrari hat sich auch Pirelli-Rennchef Mario Isola geäussert.

Ferrari machte in Ungarn aus den Starträngen 2 und 3 (Carlos Sainz und Charles Leclerc) nur die Plätze 4 (Sainz) und 6 (Leclerc). Weltmeister Max Verstappen hingegen fuhr von Startplatz 10 zum Sieg.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner blickte so auf den Ungarn-GP zurück: «Als wir Max in Runde 38 hereinholten, gingen wir davon aus, dass Ferrari eine andere Strategie umsetzt. Wir glaubten, dass sie einen langen zweiten Rennteil fahren, um am Schluss auf die weichen Pirelli zu wechseln.» Also so, wie es zum Beispiel Mercedes mit Lewis Hamilton getan hat.

Dann aber gingen am Red Bull Racing-Kommandostand die Augenbrauen hoch: Ferrari holte Leclerc in Runde 39 herein, obschon seine Rundenzeiten auf den mittelharten Walzen gut waren – und gaben ihm harte Pirelli!

Christian Horner sieht das als klassisches Eigentor der Italiener: «Das war der Zeitpunkt, an welchem uns klar wurde, dass hier für uns ein Sieg drin liegt.»

«Ferrari hat ein sehr schnelles Auto und zwei gute Piloten. Wir hatten erwartet, dass sie im Ungarn-GP sehr stark sein würden, und ich denke, dass die eher klammen Temperaturen am Sonntag ihnen nicht in die Karten gespielt haben. Aber sie haben sich letztlich selbst in die Ecke gedrängt.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wollte die Kritik an den Strategie-Entscheidungen nach dem Rennen nicht hinnehmen. Er betonte: «Wir haben die harten Reifen aufgezogen, weil wir bei einem 30-Runden-Stint die Position gegen Max schützen wollten.»
Der Italiener ist sich sicher: «Für die weichen Reifen wäre der letzte Stint sicherlich zu lang gewesen. Der Hauptgrund für das Ergebnis war also nicht die Strategie, sondern die Tatsache, dass unser Auto nicht so gut war, wie wir es erwartet und gehofft hatten.»

Auch Pirelli-Rennchef Mario Isola wurde zum eigenwilligen Vorgehen von Ferrari befragt. Der Mailänder sagt: «Ferrari hatte sich diese Strategie gut überlegt, das ist ein klasse Team, und die wissen natürlich, was sie machen. Nur dass eben der Plan nicht so funktioniert hat, wie sie sich das vorgestellt hatten.»

Isola ist diplomatisch genug, Ferrari nicht offen zu kritisieren, er sagt über die harte Pirelli-Mischung auf dem Hungaroring: «Am Freitag hatte sich gezeigt, dass der harte Reifen bei heissen Bedingungen nicht den besten Halt bietet. Und wir erwarteten nicht, dass sich das bessert, wenn es am Sonntag weniger warm ist.»

«Was mich hingegen freut – wir haben im Rennen alle drei Mischungen im Einsatz erlebt, also weich, mittelhart und hart. Wir haben selten ein Rennen auf trockener Bahn mit so unterschiedlichen Strategien gesehen. Auch das führte zu einem spannenden Grand Prix mit sehr vielen Überholmanövern.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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