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FIA: Motor-Regeln klar, Weg frei für Porsche und Audi

Von Mathias Brunner
Porsche zurück in der Formel 1, davon träumen viele Fans

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Der Weltrat des Autosport-Weltverbands FIA hat am 16. August das Motor-Reglement 2026 abgenickt. Damit ist der Weg frei, dass Porsche und Audi ihre Grand-Prix-Pläne vorantreiben können.

Porsche und Audi ab 2026 in der Formel 1, davon träumen viele Fans, dafür hat der Vorstand des Volkswagen-Konzerns grünes Licht gegeben – unter Vorbehalt.

VW hat Anfang Mai festgehalten: Sofern das technische Reglement die erforderlichen Kriterien erfüllt, haben Porsche und Audi die Erlaubnis, sich ab 2026 in der Königsklasse zu engagieren.

Eines dieser Kriterien war bald erfüllt: Ab 2026 wird in der Formel 1 auf die so genannte MGU-H verzichtet, auf jenen Generator, der am Turbolader Energie abzapft und sie wieder ins System zurückführt. Die Entwicklung der MGU-H ist teuer und nicht serienrelevant.

Während der VW-Vorstand grundsätzlich Ja zur Formel 1 sagte, entstand im Hintergrund ein monatelanges Tauziehen um Kosten, Kraftstoff-Typ, Chancengleichheit für Einsteiger, Nachhaltigkeit, Material (wie etwa für die Kolben). Grundsätzlich taten sich die etablierten Motorhersteller schwer, den Neuen Zugeständnisse zu machen, etwa in Sachen Prüfstand-Stunden.

Nun hat der Weltrat des Autosport-Weltverbands FIA das Motor-Reglement ab 2026 abgenickt – mit allen technischen, sportlichen und finanziellen Eckpunkten zwischen Verband, Herstellern und Formel-1-Leistung.

Die Kern-Architektur des Motors bleibt: 1,6-Liter-V6-Turbo. Der Anteil der elektrischen Energie wird auf das Dreifache erhöht, von heute rund 160 PS auf 475 PS. Ab 2026 wird die Power eines Formel-1-Motors so produziert – 540 PS vom Verbrennungsmotor, 475 PS von der Elektrik. Dies war (neben dem Wegfall der MGU-H) eine der Forderungen von Porsche und Audi, die von den ersten Sitzungen über die neuen Motoren am Tisch sassen.

Das Plus an Elektrik sowie die Verwendung von synthetischem Kraftstoff erfüllen die Nachhaltigkeits-Bestrebungen der FIA.

Ohne ins Detail zu gehen, umreisst die FIA – die Kosten für die Motoren müssen runterkommen. Das ist, zusammen mit dem Aspekt der Serienrelevanz, einer der Gründe, wieso der Verband ein Reglement schmieden wollte, das den Einstieg für neue Motorhersteller attraktiver macht.

Es wird auf 2026 ein Kostendeckel für die Motoren eingeführt, in Höhe von 130 Millionen Dollar.

Die Verwendung von Prüfständen wird limitiert: Das gilt für die Anzahl der Prüfstände und für die Betriebsstunden. Erlaubt sind drei Prüfstände für Einzylinder-Versuche, drei Prüfstände für komplette Motoren, ein Prüfstand für Motor mit Antriebsstrang, ein Prüfstand für ein komplettes Fahrzeug, zwei Prüfstände für die Energie-Rückgewinnung.

In Sachen Betriebsstunden sind 2022 gestattet: 300 Stunden für die Entwicklung des 2026er Verbrennungsmotors, 200 Stunden für die entsprechende Energie-Rückgewinnung.

2023, 2024 und 2025 sind 5400/3400 Stunden erlaubt, 2026 (im ersten Jahr der neuen Motoren) 700/500, von 2027 bis 2030 je 400.

Für die GP-Saison 2026 wird gelten: Pro Fahrer und Saison vier Verbrennungsmotoren, Turbolader und Auspuffsysteme sowie je drei Batterien und MGU-K (Generatoren für kinetische Energie-Rückgewinnung). Für 2027 bis 2030 wird die Anzahl erlaubter Elemente um je eins verringert – also drei Verbrennungsmotoren, Turbolader und Auspuffsysteme sowie je zwei Batterien und MGU-K.

Zur unbestätigten Zusammenarbeit zwischen Porsche und Red Bull Racing hat RBR-Teamchef Christian Horner gesagt: «Wenn das Reglement klar ist, können wir uns mit Porsche zusammensetzen, aber ich gehe von einem langen Prozess aus. Strategisch muss eine Partnerschaft mit Porsche zu den langfristigen Plänen von Red Bull passen.»

Der aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Weg: RBPT baut den Verbrennungsmotor, Porsche liefert den Hybridteil.

Audi geht mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Bündnis mit dem Schweizer Sauber-Team ein, das heute als Alfa Romeo antritt – wobei der Motor bei Audi entsteht und das Chassis in Hinwil. Neu ist eine solche Seilschaft nicht: Sauber arbeitete auf gleiche Weise mit BMW zusammen.

Verhandlungen zwischen Audi und McLaren sind an den finanziellen Vorstellungen der Briten gescheitert, der dritte mögliche Partner Williams ist gemessen an Sauber und McLaren zu wenig attraktiv.

Gemäss Richtlinien der FIA haben Porsche und Audi ab 16. August zwei Wochen Zeit, um ihren Einstieg offiziell beim Verband anzumelden.

Porsche hat am 10. August beim deutschen Patent- und Marken-Amt den Namen «F1nally» angemeldet – eine Verschmelzung auf F1 (Formel 1) und dem englischen Wort «finally» (endlich).

Das werden wohl auch viele Formel-1-Fans sagen.

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