Mercedes-Problem 2022 wie McLaren 2009 mit Hamilton

Von Mathias Brunner
Andrew Shovlin und Lewis Hamilton

Andrew Shovlin und Lewis Hamilton

Andrew Shovlin, der leitende Ingenieur des Formel-1-Rennstalls von Mercedes-Benz, spricht über die Schwierigkeiten von Lewis Hamilton und George Russell und schlägt eine Brücke in die Vergangenheit.

Mercedes ist inzwischen 14 Rennen lang ohne Formel-1-Sieg. Der letzte Volltreffer der Marke mit dem Stern geht zurück auf den 5. Dezember 2021, als Lewis Hamilton in der hitzigen Nacht von Dschidda kühlen Kopf behielt.

Andrew Shovlin, der leitende Ingenieur des GP-Teams von Mercedes, hat vor kurzem gesagt: «Wir bleiben beim Konzept mit diesen ganz kompakten Seitenkästen.» Auf der offiziellen Formel-1-Seite vertieft der 48-jährige Liverpooler die Schwierigkeiten von Lewis Hamilton und George Russell mit dem launischen Modell Mercedes W13.

Shovlin war 2009 für BrawnGP tätig (aus dem Honda-Werksrennstall hervorgegangen), die damals dank des genialen Kniffs des Doppel-Diffusors sensationell sechs der ersten sieben Saisonrennen gewannen. Gleichzeitig erlebte McLaren nach dem WM-Titel mit Lewis Hamilton 2008 einen harzigen ersten WM-Teil – bei den ersten neun Rennen stand der Weltmeister kein einziges Mal auf dem Siegerpodest!

In der zweiten Saisonhälfte änderte sich das Bild: BrawnGP entwickelte weniger als McLaren und Red Bull Racing, fast hätte Sebastian Vettel seinen Rivalen Jenson Button noch eingeholt, und Hamilton gewann zwei Rennen.

Shovlin sagt: «Es gibt tatsächlich Parallelen. Ich ging mit BrawnGP fabelhaft in die Saison, mit all diesen Siegen, aber dann mangelte es an Ressourcen, um vorn zu bleiben. McLaren wiederum begann mit einem Auto, das nicht dem Niveau des Teams entsprach. Und als sie verstanden, was sich innerhalb des Reglements alles machen lässt, zeigten sie eine verblüffende Schlagzahl punkto Entwicklung.»

«Hier erkenne ich Ähnlichkeiten zu Mercedes heute. Wir verstehen langsam besser, was wir vor dem Hintergrund des Reglements alles machen können. Wir schätzen diese Herausforderung, aber es braucht Zeit, um aus den Lehren ein besseres Auto zu machen, dank neuer Teile.»

Es wird bei Mercedes keinen klaren Schnitt geben zwischen Entwicklung des W13 und Umstellung des 2023er Modells W14. «So eine deutliche Linie ziehst du in der Formel 1 nie», sagt Shovlin weiter. «Das ist ein nahtloser Übergang beim Einsetzen der Ressourcen, jene für den W13 werden heruntergefahren, jene für den W14 hoch. Wir brauchen in Sachen Reglement noch etwas mehr Klarheit, erst dann kannst du markanter umstellen.»

«Klar arbeiten alle Teams längst an den nächstjährigen Autos. Bei uns war die erste Saisonhälfte davon geprägt, dass wir eher in der Brandbekämpfung tätig waren als in der Rennwagen-Entwicklung. Wir mussten grundlegende Probleme lösen, erst jetzt sind wir wieder in einem Bereich normaler Evolution.»

«Ich sehe im Rennwagenwerk viele glückliche Gesichter, denn endlich ist klar, in welche Richtung wir uns bewegen müssen. Jetzt können wir uns in Ruhe darauf konzentrieren, unser Auto wieder an die Spitze zu bringen.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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