Reifenwechsel 2022: Langsamer und mehr Fehler

Von Rob La Salle
Die Mannschaft von Red Bull Racing arbeitet 2022 am schnellsten

Die Mannschaft von Red Bull Racing arbeitet 2022 am schnellsten

Die Formel 1 hat zur Saison 2022 hin umgestellt auf schwerere Räder mit Niederquerschnittreifen. Wie sich das auf die Reifenwechsel ausgewirkt hat und wer die flinksten Hände der Branche hat.

Red Bull Racing hat 2021 zum vierten Mal hintereinander den «DHL Fastest Pit Stop Award» erobert; eine Trophäe, die von Formel-1-Logistiker DHL für die schnellsten Boxenstopps übers ganze Jahr verliehen wird.

RBR hatte neun der zehn schnellsten Reifenwechsel 2021 gezeigt. Jahresbestzeit der flinken Hände – Max Verstappen wurde in Ungarn innerhalb von 1,88 Sekunden abgefertigt. Stopps unter zwei Sekunden gab es auch in Bahrain (Verstappen 1,93), nochmals in Ungarn (Verstappen 1,96), in Portugal (Verstappen 1,98) sowie in Aserbaidschan (Verstappen, ebenfalls 1,98).

Der Boxenstopp-Weltrekord von 1,82 Sekunden aus dem Grossen Preis von Brasilien 2019 bleibt ungebrochen, natürlich ebenfalls aufgestellt von Red Bull Racing (ebenfalls am Wagen von Max Verstappen).

Was macht der Rennstall aus Milton Keynes besser als die Gegner? Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sagt: «Das Geheimnis besteht in einer Kombination verschiedener Faktoren. Das beginnt alles bei unserem Sportchef Jonathan Wheatley und Chefmechaniker Phil Turner und hat seine Wurzeln in einem harten Training.»

Diese Qualitäten sind geblieben, auch wenn alles ein wenig anders geworden ist: Die Formel 1 hat 2022 eine neue Rennwagen-Generation eingeführt, mit grösseren, daher schwereren Felgen und Niederquerschnittreifen von Pirelli.

Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies sagt: «Die Stopps sind durchs Band langsamer geworden und die Fehlerquote ist höher. Aber ich finde, den Mechanikern gebührt viel Lob, dass sie sich so schnell den neuen Gegebenheiten angepasst haben. Ich bin sicher, mit noch mehr Übung werden die Reifenwechsel wieder schneller.»

Alan Permane von Alpine ergänzt: «Wir sehen, dass die Stopp im Schnitt gut vier Zehntelsekunden länger dauern als zuvor. Ich bin nicht der Ansicht, dass wir so bald in den Bereich früherer Rekordzeiten kommen werden.»

Bei fünf von dreizehn Läufen 2022 hat die Red Bull Racing-Mannschaft den schnellsten Stopp gezeigt. Bestwert: Sergio Pérez wurde in Ungarn in 2,19 Sekunden abgefertigt. Am fixesten war RBR in Melbourne, Miami, Monte Carlo, Le Castellet und Budapest.

Aus der DHL-Zwischenwertung geht hervor, dass sich McLaren in Sachen Boxenstopp markant gesteigert hat – vier Mal waren die Mechaniker des englischen Traditionsrennstalls am schnellsten, in Bahrain, Saudi-Arabien, Imola und auf dem Red Bull Ring.

Die restlichen vier Tagesbestzeiten teilen sich Alpine (Baku und Silverstone), Ferrari (Barcelona) und Williams (Montreal).

DHL Fastest Pit Stop Award: Zwischenstand

1. Red Bull Racing 317 Punkte
2. McLaren 267
3. Ferrari 160
4. Alpine 133
5. Williams 131
6. Aston Martin 113
7. AlphaTauri 92
8. Mercedes 67
9. Alfa Romeo 23
10. Haas 10

DHL Fastest Pit Stop Award: Die Sieger

2015 Ferrari
2015 Williams
2017 Mercedes
2018 Red Bull Racing
2019 Red Bull Racing
2020 Red Bull Racing
2021 Red Bull Racing
2022 Red Bull Racing in Führung

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