Mick Schumacher: Neuer Haas, aber Problem bleibt
Mick Schumacher auf dem Hungaroring
Zum Grossen Preis von Ungarn war das lang ersehnte Evo-Paket des US-amerikanischen Rennstalls Haas endlich bereit: Boden, Diffusor, Motorabdeckung, Seitenkästen samt Kühlrippen, Verkleidung der Hinterradaufhängung, Kühleinlässe der Hinterradbremse – alles neu.
Der Däne Kevin Magnussen erhielt als einziger diese Verbesserungen, weil die Zeit nicht gereicht hatte, genügend Teile herzustellen, um auch den Wagen von Mick Schumacher damit auszurüsten.
Dass Magnussen den verbesserten Haas-Renner erhielt, lag auf der Hand: Kevin liegt in der Fahrer-WM vor Schumacher.
Der leitende Ingenieur Ayao Komatsu sagte zum Haas-Paket: «Generell ist unser Paket eine konsequentere Auslegung des 2022er Reglements, mit zwei Schwerpunkten – mehr Abtrieb und weniger Sensibilität des Autos auf Veränderungen der Bodenfreiheit.»
Der Japaner weiter: «Die Motorverkleidung schmiegt sich enger an und erlaubt einen effizienteren Luftfluss zu den abtrieberzeugenden Elementen wie Diffusor und Heckflügel. Die Kühlrippen sind anders geformt und angeordnet, um den Luftfluss zum Heck weniger zu beeinträchtigen. Das gilt auch für die Verkleidungen der Hinterradaufhängung. Die neuen Zusatzflügel an der Hinterradbremse garantieren einen sauberen Luftfluss, gerade in der Interaktion im heiklen Bereich des Heckflügels, sowie mehr Abtrieb.»
Das wirkt alles sehr wie Ferrari, und Haas-Teamchef Günther Steiner erklärte dazu: «Wir sehen drei Konzepte da draussen, von Red Bull Racing, von Mercedes, von Ferrari. Wir stehen Ferrari nahe, wir verwenden Motor, Getriebe und Aufhängung von ihnen, da ist es logisch, dass wir uns an ihnen orientieren, zumal sie Rennen gewinnen. Wieso sollten wir ein anderes Konzept kopieren?»
Das bedeutet auch: Die Seitenkästen, von oben betrachtet, weisen nun diese ungewöhnliche Einbuchtung à la Ferrari aus, in Italien liebevoll «Badewanne» genannt.
Nach der Sommerpause wird auch Mick Schumacher den verbesserten Wagen fahren können. Aber ein Grundproblem des Wagens ist ungelöst, und das wird sich auf Highspeed-Strecken wie Spa-Francorchamps und Monza besonders unangenehm bemerkbar machen – der Wagen ist nicht windschlüpfig genug.
Noch konnte Kevin Magnussen die Verbesserungen am Haas nicht optimal umsetzen: Er musste in Ungarn wegen beschädigten Frontflügels früh an die Box und landete nur auf Rang 16, zwei Ränge hinter Mick Schumacher im herkömmlichen Haas. In der Qualifikation betrug der Abstand zwischen dem alten und dem neuen Modell zwischen drei und vier Zehntelsekunden pro Runde.
Ungarn-GP, Hungaroring
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3