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Mike Krack: So angelte Aston Martin Fernando Alonso

Von Mathias Brunner
Aston Martin-Teamchef Mike Krack (links)

Aston Martin-Teamchef Mike Krack (links)

Es tut sich viel bei Aston Martin: Sebastian Vettel hat vor der Sommerpause verkündet, dass er Ende 2022 aufhört, Nachfolger wird Fernando Alonso. Teamchef Mike Krack gibt zu: «Das erzeugt mächtig Druck.»

Mike Krack hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er gerne mit Sebastian Vettel weitermachen würde. Aber der Heppenheimer hat vor der Sommerpause dem Team eröffnet – Ende 2022 verlässt er die Formel-1-Bühne.

Dann ging es Schlag auf Schlag: Am Tag nach dem Grossen Preis von Ungarn bestätigte Aston Martin, dass der Nachfolger von Vettel in Grün Fernando Alonso heisse. Mike Krack: «Auch diese Verpflichtung unterstreicht, wie ernst wir unser Ziel verfolgen, Aston Martin an die Spitze zu führen.»

Im Fahrerlager des Circuit de Spa-Francorchamps vertieft der 50-jährige Luxemburger: «Wir sind uns dessen bewusst, dass der Vertrag für Fernando nicht nur bedeutet, wie entschlossen wir sind, Aston Martin zum Erfolg zu bringe. Wir wissen auch, dass mit Fernando sehr viel Druck kommt. Aber die Leute unterschätzen vielleicht, dass dies mit Sebastian Vettel auch so war, obgleich Seb vielleicht in der Öffentlichkeit nicht ganz so offen ist. Intern jedoch treibt Vettel das Team vorwärts, und das Gleiche wird Fernando tun.»

Der 32-fache GP-Sieger Alonso kommt auch mit einem gewissen Ruf. Er gilt als schwierig im Umgang, vor allem dann, wenn es bei seinem Team nicht gut läuft. Mike Krack macht das nicht bange: «Jeder herausragende Fahrer wie Alonso ist ein Champion aus bestimmten Gründen. Sie sind durch und durch vom Wettbewerbsgeist beseelt, sie stellen eine Menge Fragen, sie peitschen ihr Team vorwärts. Das ist uns sehr bewusst, aber das ist auch einer der Gründe, wieso wir ihn verpflichtet haben. Um weiter Fortschritte zu machen, brauchen wir einen solchen Piloten.»

«Für mich ist das ein wichtiger Aspekt, aber wir dürfen dabei die anderen Gründe nicht vergesssen: Speed, Erfahrung, Hunger. Ich sehe Fernando als perfekte Wahl für uns.»

Wie schnell ging das eigentlich an jenem Ungarn-GP-Wochenende vor der Sommerpause? Krack weiter: «Wir haben angefangen uns umzusehen, nachdem uns Sebastian darüber informiert hatte, dass er Ende 2022 aufhören würde. Aber natürlich hatten wir den Fahrermarkt schon vorher im Auge. Da diese Generation von Rennwagen noch jung ist, hatten wir vor allem erfahrene Piloten im Auge. Ich glaube, Fernando hat zu Vertragsgesprächen gesagt: ‘Wenn beide Parteien wirklich ein Abkommen wollen, dann sind die Verhandlungen eine Sache von zehn Minuten.’ Bei uns ging das zwar nicht ganz so schnell, aber es war bald klar, dass dies für uns beide der richtige Weg ist.»

Gab es Hürden? Krack grinst: «Wenn wir uns ansehen, wie schnell alles gegangen ist – offenbar nicht. Ich glaube, es gehört zu den Stärken dieses Team, dass wir sehr kurze Entscheidungswege haben und schnell und entschlossen handeln können, wenn es vonnöten ist. Fernando ist ein sehr cleverer Mensch. Er hat sich im Laufe der Jahre ein immenses Informationsnetz aufgebaut und weiss ganz genau, was bei den einzelnen Rennställen alles vorgeht.»

Der gegenwärtige WM-Zehnte Alonso ist inzwischen 41 Jahre alt. Mike Krack sagt: «Was das Alter von Fernando angeht, haben wir null Bedenken. Wir scherzen immer – 40 ist das neue 30. Jeder kann den Speed von Fernando sehen, und ich gehe nicht davon aus, dass sich der auf einmal in Luft auflöst.»

«Was uns natürlich freut: Fernando hat bei uns unterschrieben, weil er in diesem Team das Potenzial erkennt. Sich für mehrere Jahre an uns zu binden, das zeugt von seinem Vertrauen, dass wir vorrücken. Denn 2021 und 2022 sind wir weniger stark als wir gehofft hatten, und alle im Team sind grimmig entschlossen, das zu ändern.»

Wie früh kann Fernando für Aston Martin loslegen, vielleicht schon beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi? Mike Krack über den zweifachen Formel-1-Weltmeister: «Ich kenne das Abkommen von Fernando mit Alpine nicht, und wir haben uns noch nicht darüber unterhalten. Aber ich gehe davon aus, dass wir die Arbeit Anfang Januar aufnehmen. Es wäre natürlich fabelhaft, schon in Abu Dhabi mit ihm arbeiten zu können, aber dem sind wir noch nicht nachgegangen.»

Wer hat in Sachen Fahrer bei Aston Martin eigentlich das Sagen? Krack: «Das entscheidet eine Gruppe von Leuten – Lawrence Stroll, Martin Whitmarsh, die Techniker Andy Green und Tom McCullough, ich selber. Martin kennt wirklich jeden im Fahrerlager, also ist es naheliegend, auf seine Erfahrung zurückzugreifen.»

Wie haben die Angestellten im Rennwagenwerk reagiert, als sie von der Verpflichtung Fernando Alonsos gehört haben? Mike: «Ich habe sehr viel glückliche Gesichter entdeckt, und die Design-Abteilung war selten ein solch brummender Bienenstock; alle sind wie elektrisiert, dass Fernando kommt.»

Ungarn-GP, Hungaroring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:39:36,533 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,834 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +12,337
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +14,579
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +15,688
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +16,047
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:18,300 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
19. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor

WM-Stand (nach 13 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 258 Punkte
02. Leclerc 178
03. Pérez 173
04. Russell 158
05. Sainz 156
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 58
09. Bottas 46
10. Alonso 41
11. Magnussen 22
12. Ricciardo 19
13. Gasly 16
14. Vettel 16
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 4
19. Albon 3
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 431 Punkte
02. Ferrari 334
03. Mercedes 304
04. Alpine 99
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 27
09. Aston Martin 20
10. Williams 3

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