Markus Duesmann: Darum steigt Audi in die F1 ein
Vergangene Woche bestätigte der FIA-Weltrat nicht nur die Änderungen im technischen Reglement der Königsklasse für die Jahre 2022 und 2023, sondern auch die Eckpfeiler der neuen Motoren-Regeln ab 2026. Damit war der Weg frei für den lange erwarteten Formel-1-Einstieg von Audi, der am heutigen Freitag bei einer Pressekonferenz im Fahrerlager am Circuit de Spa-Francorchamps bestätigt wurde.
Audi-CEO Markus Duesmann erklärte im Rahmen derselben: «Das ist ein ganz spezieller Augenblick, und ich freue mich, den Formel-1-Einstieg von Audi ab 2026 als Motorhersteller zu bestätigen. Der Motorsport liegt in der DNA von Audi, wir waren schon immer aktiv und erfolgreich in verschiedenen Meisterschaften unterwegs, man denke da etwa an Le Mans, DAKAR, DTM und Formel E. Das wollen wir nun fortführen.»
Und der 53-jährige Deutsche betonte auch: «Die Formel 1 hat sich für ein neues Motorreglement ab 2026 entschieden, das den elektrischen Anteil vergrössert und auch die Budgetobergrenze, die eingeführt wurde, war ein wichtiger Grund für unsere Entscheidung, in die Königsklasse einzusteigen.»
Duesmann sagte darüber hinaus: «Wir haben bereits 2012 mit der Elektrifizierung im Motorsport angefangen, das war mit den Hybrid-Autos in Le Mans. Das Engagement haben wir in der Formel E weitergeführt und auch in der DAKAR sind wir mit einem elektrischen Antriebsstrang unterwegs. Wir erwarten die technisch am weitesten entwickelten Elektromotoren in der Formel 1, deshalb werden alle Ingenieure viel über die nächste Generation von elektrischen Motoren lernen. Und wir alle lieben die grosse Herausforderung, die der Formel-1-Einstieg mit sich bringt.»
«Es wird sicherlich nicht einfach, denn in weniger als vier Jahren werden wir einsteigen. Aber die Kompromisse im Reglement erlauben es uns, auf Augenhöhe mit den bestehenden Formel-1-WM-Teilnehmern zu kämpfen, und darauf freuen wir uns», ergänzte der Ingenieur und Manager auf die Frage, ob er nicht fürchte, bereits jetzt im Hintertreffen zu sein.
Den finanziellen Aufwand und auch die geplante personelle Stärke wollte Duesmann nicht beziffern, wohl aber den Zeitrahmen, in dem man an die Spitze des Formel-1-Feldes vordringen will: «Wir geben keine Zahlen zum finanziellen Aufwand bekannt, wir operieren im Rahmen des Budgetdeckels, und dann gibt es noch die Investitionen, die langfristig sind. Und es wäre natürlich schön, von Anfang an siegfähig zu sein. Aber ich habe das Gefühl, dass dies nicht realistisch ist. Der Plan sieht vor, in den ersten drei Jahren konkurrenzfähig zu werden.»
Audi wollte noch nicht bestätigen, was schon seit Wochen berichtet wird: Chassis-Partner wird das Sauber-Team aus Hinwil (Schweiz), das aktuell unter dem Namen Alfa Romeo mit Ferrari-Power antritt. Der Vertrag des Titelsponsors läuft nach der aktuellen Saison aus.