Charles Leclerc (Ferrari): «Das war sehr ärgerlich»
Charles Leclerc
2019 hat Charles Leclerc auf dem Circuit de Spa-Francorchamps mit Ferrari seinen ersten Grand-Prix-Sieg eingefahren. Drei Jahre später schwant dem Monegassen – der WM-Zug namens Max Verstappen ist abgedampft, zu überlegen die Vorstellung des Niederländers in den belgischen Ardennen, zu gross der Rückstand in der WM-Tabelle.
Erneut hat Ferrari kein sauberes Rennen zeigen können. Da verhedderte sich ein Abreissvisier im Lufteinlass der Bremse. Da gab es eine längere Diskussion mit Leclerc am Funk über das strategische Vorgehen in Sachen Reifenwahl. Da versuchte Ferrari zum Schluss, mit einem späten Stopp und einem Wechsel auf weiche Reifen noch den Extrapunkt für die beste Rennrunde zu stoppen, aber dabei geriet Leclerc in die Fänge von Fernando Alonso, zudem fuhr Leclerc in der Boxengasse zu schnell und erhielt eine Fünfsekunden-Strafe – damit blieb nur Rang 6 übrig (von Startplatz 15), während Max Verstappen von Startplatz 14 zu einem weiteren Sieg fuhr.
Leclerc erzählt: «Das mit dem Abreissvisier war sehr ärgerlich, ich musste an die Box kommen, als ich schon Neunter war. Das hat uns erheblich zurückgeworfen. An diesem Zeitpunkt wusste ich, dass dies ein hartes Stück Arbeit werden würde.»
Der fünffache GP-Sieger beteuert nach dem Rennen, er sei von der Strategie von Ferrari nicht frustriert. «Frustriert bin ich vielmehr vom Abstand zu Red Bull Racing. Wir müssen uns darauf konzentrieren, wieder nach vorne zu kommen.»
Der Rückstand von Leclerc auf WM-Leader Max Verstappen beträgt inzwischen 98 WM-Punkte, in der Tabelle ist Charles auf Rang 3 hinter Sergio Pérez zurückgefallen. «Red Bull Racing fährt in einer anderen Liga», findet Charles. «Irgendwie haben sie an diesem Wochenende etwas gefunden, was uns zu denken geben muss. Das müssen wir verstehen. Sie sind auf den Geraden unheimlich schnell, eigentlich wäre das ein Hinweis darauf, dass sie mit weniger Abtrieb fahren. Aber sie sind in den Kurven genau so schnell wie wir, wenn nicht schneller. Das macht mir schon Sorgen.»
Zur Diskussion am Funk mit seinem Renningenieur Xavier Marcos Padros über das Vorgehen in Sachen Reifen sagt Charles: «Wir diskutieren immer über solche Dinge, aber dieses Mal waren wir alleine auf weiter Flur, also konnten wir es uns erlauben, etwas länger zu sprechen.»
Ferrari wollte Leclerc früher hereinholen, Charles wollte länger auf der Bahn bleiben und setzte sich letztlich durch.
Zu seinen WM-Chancen sagt Charles Leclerc: «Es stimmt, das sieht inzwischen extrem schwierig aus. Das Gefühl im Auto war nicht übel, aber wir sind einfach nicht schnell genug.»
Rennen, Circuit de Spa-Francorchamps
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 44 Runden in 1:25:55,608 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,841 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +26,886
04. George Russell (GB), Mercedes, +29,140
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +73,256
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +74,936
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +75,640
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +78,107
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +92,181
10. Alexander Albon (T), Williams, +101,900
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +103,078
12. Lando Norris (GB), McLaren, +104,739
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +105,217
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +106,252
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +107,163
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Dreher
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 14 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 284 Punkte
02. Pérez 191
03. Leclerc 186
04. Sainz 171
05. Russell 170
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 64
09. Alonso 51
10. Bottas 46
11. Magnussen 22
12. Vettel 20
13. Ricciardo 19
14. Gasly 18
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 4
19. Stroll 4
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 475 Punkte
02. Ferrari 357
03. Mercedes 316
04. Alpine 115
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 29
09. Aston Martin 24
10. Williams 4