Die Rennstrategien von Ferrari in diesem Jahr geben viel zu reden, und das hat sich auch in Belgien nicht geändert. GP-Sieger Johnny Herbert rügt: «So etwas erleben wir bei keinem anderen Rennstall.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Im Grossen Preis von Belgien staunten die Fans über einen merkwürdigen Wortwechsel zwischen Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und seinem Renningenieur Xavier Marcos Padros.
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Die Ausgangslage: Leclerc war als 15. einen Startplatz hinter seinem WM-Rivalen Max Verstappen ins Rennen gegangen, doch während der Niederländer zum neunten Saisonsieg eilte, wurde Leclerc am Ende nur Sechster. Im ersten Rennteil hatte Charles Pech: Ein Abreissvisier verfing sich im Lufteinlass der Vorderbremse, die begann zu überhitzen. Charles erkannte Rauch und musste an die Box kommen.
Im weiteren Verlauf entstand der Eindruck, dass sich Fahrer und Team über die beste Vorgehensweise nicht einig waren. Leclerc erkundigte sich am Funk: "Wir sind uns einig, dass wir noch einmal anhalten, ja?" Padros sagte: "Wir kommen auf dich zurück." Kurz darauf: "Ich kann das bestätigen, ja." Aber dann erwies sich der Reifenverschleiss als höher denn erwartet, der Renningenieur sprach am Funk von Plan D und teilte Leclerc mit, dass man den Stopp wohl vorziehen müsse. Er sagte zu Charles: "Wenn wir nun stoppen, dann kommen wir unmittelbar vor Gasly auf Rang 12 zurück auf die Strecke." Leclerc, hörbar irritiert: "Wieso sollten wir jetzt stoppen?" Xavier Marcos Padros: "Wir glauben an Rang 5. Die Frage ist: Willst du neue mittelharte Reifen und im Verkehr sein oder lieber neue harte Reifen?" Leclerc erkundigte sich nach dem Speed-Unterschied zwischen den beiden Mischungen und sagte dann, er fühle sich auf den gegenwärtigen Reifen wohl. Auf die Frage, ob er fünf Runden mehr fahren könne, antwortete Charles knapp: "Ja." Später erklärte Charles dazu, solche Diskussionen seien ganz normal. Wir wollen an dieser Stelle der Fairness halber anfügen, dass Gespräche dieser Art selten so ausführlich übertragen werden. Dennoch findet der dreifache GP-Sieger Johnny Herbert: "Wenn du dieses Hin und Her am Funk hörst, dann hat das fast ein wenig den Anschein, als sei Charles der Stratege im Team, der nun um Rat gebeten werden muss. Aber wieso das alles? So etwas erleben wir bei keinem anderen Rennstall. Bei der Konkurrenz muss der Fahrer offenbar nicht gefragt werden, was er tun will." Herbert wittert: "Ich habe den Eindruck, das hat viel mit Vertrauen zu tun. Es gab gewisse Vorkommnisse, welche das gegenseitige Vertrauen vielleicht etwas verletzt haben, und ich kann mir vorstellen, dass Charles hier etwas mehr Kontrolle haben will." "Das ist für mich grundsätzlich eine Stärke des Piloten. Denn nur er weiss, wie sich der Wagen in dieser Situation anfühlt. Nur er weiss, ob er noch länger mit diesem Reifensatz fahren kann. Aber gleichzeitig muss ein Pilot auch die Unterstützung des Teams haben. Man kann da nicht das ganze Gewicht auf die Schultern des Fahrers packen, wenn Ferrari wieder siegen soll." Es passt zu strategischen Fehlern von Ferrari, dass der Plan, sich noch die beste Rennrunde zu angeln, schief ging: Lerclec geriet an Fernando Alonso, der ihn prompt überholte, im Kampf um Rang 5. Charles konnte wieder vorbeigehen, doch dann kam heraus, dass er in der Boxengasse zu schnell unterwegs gewesen war. Die fällig Fünfsekundenstrafe warf ihn auf Platz 6 zurück.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 44 Runden in 1:25:55,608 h 02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,841 sec 03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +26,886 04. George Russell (GB), Mercedes, +29,140 05. Fernando Alonso (E), Alpine, +73,256 06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +74,936 07. Esteban Ocon (F), Alpine, +75,640 08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +78,107 09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +92,181 10. Alexander Albon (T), Williams, +101,900 11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +103,078 12. Lando Norris (GB), McLaren, +104,739 13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +105,217 14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +106,252 15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +107,163 16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde 17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde 18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde Out Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Dreher Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 14 von 22 Rennen) Fahrer 01. Verstappen 284 Punkte 02. Pérez 191 03. Leclerc 186 04. Sainz 171 05. Russell 170 06. Hamilton 146 07. Norris 76 08. Ocon 64 09. Alonso 51 10. Bottas 46 11. Magnussen 22 12. Vettel 20 13. Ricciardo 19 14. Gasly 18 15. Schumacher 12 16. Tsunoda 11 17. Zhou 5 18. Albon 4 19. Stroll 4 20. Latifi 0 21. Nico Hülkenberg (D) 0 Konstrukteurspokal 01. Red Bull Racing 475 Punkte 02. Ferrari 357 03. Mercedes 316 04. Alpine 115 05. McLaren 95 06. Alfa Romeo 51 07. Haas 34 08. AlphaTauri 29 09. Aston Martin 24 10. Williams 4
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