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Carlos Sainz: Nur auf Ferrari wird mit Finger gezeigt

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto mit Carlos Sainz

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto mit Carlos Sainz

Der Spanier Carlos Sainz hat beim Belgien-GP einen dritten Platz errungen, aber gegen den Speed von Red Bull Racing war nichts zu machen. Der Madrilene glaubt: In Zandvoort erleben wir ein anderes Ferrari.

Carlos Sainz wirkte nach dem Grossen Preis von Belgien niedergeschlagen und ratlos. Der Spanier sagte nach seinem dritten Platz hinter dem Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Sergio Pérez: «Der Speed besonders von Max war von einem anderen Planten. Red Bull Racing war stark im Training und stark im Rennen. Sie waren überlegen auf den Geraden und in den Kurven und beim Reifen-Management ebenfalls.»

«Leider ist der Abstand zur Spitze erheblich grösser als mir lieb ist. Um genau zu sein, war der Abstand noch nie in dieser Saison so enorm. Das hätte ich nicht erwartet, und dem müssen wir schleunigst auf den Grund gehen. Denn nach Zandvoort wird Monza kommen, und das ist von der Pistencharakteristik her ähnlich wie Spa-Francorchamps.»

Wenige Tage nach seinem 13. Podestplatz in der Formel 1 fügt der Madrilene hinzu: «Ich gehe davon aus, dass wir hier in Sachen Konkurrenzfähigkeit wieder auf Stand vor der Sommerpause sein werden, will heissen auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Belgien war ein Ausreisser, und er zeigt mir einmal mehr, wie schnell sich die Perspektive in der Formel 1 verändern kann. Denn Ferrari ist nicht so schlecht, wie es gerade aussieht.»

«Klar hat Red Bull Racing zugelegt. Aber vielleicht vergessen die Leute, dass wir sie vor nicht allzu langer Zeit in Österreich ohne Wenn und Aber geschlagen haben. Oder dass ich in Frankreich von Rang 20 rasant Boden gutgemacht habe. Ich glaube, dass sie uns erneut schlagen würden, wenn wir auch an diesem Wochenende in Belgien fahren würden, aber das liegt primär an der Strecke. Bei 13 von 14 Rennen jedoch langen unsere Autos innerhalb von zwei Zehntelsekunden. Möglicherweise bin ich zu optimistisch und ich werde an diesem Wochenende Lügen gestraft, aber was in Belgien geschah, war nicht normal.»

«Das Hauptziel von Ferrari für 2022 bestand darin, ein siegfähiges Auto zu bauen. Das ist uns gelungen. Die Art und Weise, wie wir da vorne fahren, kann verbessert werden. Aber ich sehe, wie solide und gut die Stimmung bei Ferrari ist. Der nächste Schritt von Ferrari 2023 – mehr Rennsiege einfahren und logischerweise ein Wörtchen um den Titel mitreden.»

Ein ums andere Mal hat Ferrari strategische Fehler gemacht in dieser Saison. Aber Carlos sagt: «Man muss sich Fall um Fall ansehen – hätten wir hier mutiger vorgehen müssen oder ganz im Gegenteil vorsichtiger? Klar muss unser Ziel sein, jedes Mal alles richtig zu machen. Aber ich finde das Ganze schon ein wenig seltsam: Wenn wir in einem Grand Prix alles richtig machen, dann spricht keiner davon. Wenn wir einen Fehler machen, dann hauen alle auf uns ein.»

«Ich bin für Toro Rosso, Renault, McLaren und Ferrari gefahren in der Formel 1. Aber nur auf Ferrari wird mit dem Finger gezeigt, wenn es einen Fehler bei der Rennstrategie gegeben hat. Bei den anderen Teams war das nie ein Thema. Daran muss ich mich noch immer gewöhnen.»

Rennen, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 44 Runden in 1:25:55,608 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,841 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +26,886
04. George Russell (GB), Mercedes, +29,140
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +73,256
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +74,936
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +75,640
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +78,107
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +92,181
10. Alexander Albon (T), Williams, +101,900
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +103,078
12. Lando Norris (GB), McLaren, +104,739
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +105,217
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +106,252
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +107,163
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Dreher
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 14 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 284 Punkte
02. Pérez 191
03. Leclerc 186
04. Sainz 171
05. Russell 170
06. Hamilton 146
07. Norris 76
08. Ocon 64
09. Alonso 51
10. Bottas 46
11. Magnussen 22
12. Vettel 20
13. Ricciardo 19
14. Gasly 18
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Albon 4
19. Stroll 4
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 475 Punkte
02. Ferrari 357
03. Mercedes 316
04. Alpine 115
05. McLaren 95
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 29
09. Aston Martin 24
10. Williams 4

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