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Lewis Hamilton: «Das ist doch keine lästige Pflicht»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

In Belgien hat Rekord-Champion Lewis Hamilton gesagt, er sei nicht böse, wenn er den 2022er Mercedes am Ende der Saison zur Seite stellen könne. Ist das Restprogramm für den 103-fachen GP-Sieger nur eine Qual?

Lewis Hamilton fand am Circuit de Spa-Francorchamps klare Worte. Enttäuscht über die mangelnde Konkurrenzfähigkeit seines Mercedes W13 sagte der siebenfache Formel-1-Weltmeister: «Ich werde nicht böse sein, wenn diesen Wagen zur Seite stellen kann.» Aber im Fahrerlager von Zandvoort dementiert der Engländer, dass er die restlichen acht GP-Wochenenden des Jahres als lästige Pflicht betrachte.

«Nein, das sehe ich nicht so», sagt der erfolgreichste Formel-1-Fahrer im Rahmen seiner Medienrunde. «Grundsätzlich liebe ich meine Arbeit, und es spielt dabei keine Rolle, ob ich um den Sieg kämpfte oder um welchen Platz auch immer.»

«Ich knie mich gerne mit meinen Mechanikern und Ingenieuren in die Arbeit, und gerade wenn es wie in Belgien nicht so gut gelaufen ist, liebe ich Rennen, die im Wochentakt aufeinander folgen. Dann kannst du ein Mist-Wochenende schneller hinter dir lassen.»

«Es ist eine gewaltige Herausforderung, jeden Tag mit diesem Rennwagen zu ringen. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie viel Hirnschmalz verwendet wird, um dieses Auto auf Speed zu trimmen. Und bei aller Arbeit ist das für mich auch eine Gelegenheit, weiter dazu zu lernen und meine Fähigkeiten zu verfeinern, um den Tücken eines Autos auf die Schliche zu kommen. Ich mag das.»

«Ich habe mich noch nie beim Gedanken ertappt: ‘Ach, wäre diese Saison doch schon vorbei.’ Denn heute werden die Weichen zum 2023er Mercedes gestellt. Wir wollen für nächstes Jahr einen besseren Rennwagen bauen, und ich werde alles, was ich kann, in die Waagschale legen, um dieses Ziel zu erreichen.»

«Jetzt ist die Zeit, exakter als je zuvor zu vermitteln, was dieses Auto auf der Bahn macht – und was ich wiederum vom Rennwagen brauche, um mich optimal einzubringen. Die Zeit schreitet so unsagbar schnell voran. Wir stecken mitten in der Saison, aber die Vorlaufzeit beim Bau eines Formel-1-Fahrzeugs sind beträchtlich. In diesen Wochen wird die Bremse für 2023 definiert oder die Kraftübertragung. Ich will noch ganz viele Informationen beisteuern, bevor hier das letzte Wort gesagt ist.»

«Mercedes hat acht Mal in Folge die Konstrukteurs-Meisterschaft gewonnen. Ich habe alles Vertrauen, dass wir wieder an der Spitze auftauchen können. Nur ist das vor dem Hintergrund des Kostendeckels und begrenzter Windkanalstunden schwieriger geworden.»

Vor einem Jahr kam Lewis Hamilton als WM-Leader nach Zandvoort, in einen atemberaubenden Zweikampf mit Max Verstappen um den Titel verwickelt. Wie sieht er, von etwas weiter hinten, die Leistungen 2022 des Niederländers? «Ich bin fast mehr beeindruckt von ihrem Cheftechniker Adrian Newey. Wir reden hier von einem tollen Team, das immer schon gute Rennwagen gebaut hat. Sie haben ein sagenhaftes Auto auf die Räder gestellt, und beim Schritt zur 2022er Generation von Flügelautos kam die Erfahrung von Adrian Newey mit Wing-Cars in Amerika sicher sehr gelegen.»

«Ich weiss, ich habe früher gesagt, die Anderen seien doch nur eine Getränkeproduzent und im Gegensatz zu uns eben kein Autohersteller. Aber das war nie negativ gemeint. Sie haben alle Kritiker Lügen gestraft, und was sie 2022 zeigen, ist schon sehr eindrucksvoll.»

Wie ist Lewis Hamilton hier in Zandvoort empfangen worden? Der Brite antwortet: «Ich war immer gerne in Zandvoort, ich fand die Bahn schon in der Formel 3 einen Knaller. Dieser Kurs ist alte Schule, so wie es sein sollte, dann diese geilen überhöhten Kurven. Mit Ausnahme von Austin ist das mit keiner neue Strecke zu vergleichen.»

«Was die Fans angeht: Ich schätze die Energie der Rennbesucher, und es ist für mich dabei nicht so wichtig, wen sie unterstützen. Die Fans erzeugen diese einmalige Atmosphäre, diese Elektrizität. Klar ist das hier das Heimrennen von Max; ich schätze, das ist für ihn das gleiche Gefühl, wie ich es beim britischen Grand Prix geniessen darf.»

1. Training, Zandvoort

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,455 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,695
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:12,845
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,929
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:13,077
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:13,127
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:13,416
08. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:13,633
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,963
10. Alex Albon (T), Williams, 1:14,063
11. Mick Schumacher (D), Haas, 1:14,163
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:14,257
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:14,405
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:14,474
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:14,500
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:14,534
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:14,630
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:14,695
19. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,714
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:15,122

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