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2. Training Zandvoort: Leclerc 1., Verstappen Achter

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton vor Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Lewis Hamilton vor Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Zweites freies Training zum Niederlande-GP auf dem Zandvoort Circuit an der Nordsee: Ferrari-Fahrer Charles Leclerc erzielt Bestzeit, die Fans von Verstappen sind enttäuscht, der Champion lediglich auf Rang 8.

Das zweite freie Training zum Traditions-GP der Niederlande in den Dünen von Zandvoort begann mit 15 Minuten Verspätung – wegen mehrerer Unterbrechungen des Formel-2-Qualifyings.

Der Aufreger des Tages hat nichts mit dem Formel-1-Geschehen auf der Bahn zu tun: Die Vertrags-Schiedsstelle des Autosport-Weltverbands FIA hat entschieden, dass Oscar Piastri 2023 und 2024 für McLaren fahren darf, Alpine muss auf den Australier verzichten.

Für Formel-1-Champion Max Verstappen ging es im zweiten Training darum, Boden gut zu machen. Wegen eines Getriebeschadens hatte der 29-fache GP-Sieger und WM-Leader den grössten Teil der ersten 60 Trainingsminuten in der Box verbracht, zur Untätigkeit verdammt. Getriebewechsel im Auto des Niederländers. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bestätigte: «Alles rechtzeitig fertig geworden.»

Bei 26 Grad Lufttemperatur und 37 Grad warmem Asphalt sowie einer Zuschauermenge in prächtigster Party-Laune ging es um 16.15 Uhr endlich los. Als die Zuschauer sahen, dass Max Verstappen in seinen Red Bull Racing-Rennwagen steigt, brandete Jubel durch die Tribünen.

Lewis Hamilton beklagte sich sofort: «Der Funk funktioniert wieder nicht.» Das wurde vom Mercedes-Kommandostand quittiert. Will heissen – die Box hörte Hamilton, Hamilton aber die Box nicht. Im ersten Training hatte der Engländer Carlos Sainz übel aufgehalten, weil er nicht hören konnte, dass der Spanier dahergeschossen kommt.

Max Verstappen pfefferte, zum Jubel der Fans, Bestzeit vor Carlos Sainz und Charles Leclerc auf die Bahn. Die mit einem RBR-Renner, der Rauch im Heck zeigte (kann überschüssiges Öl sein) und mit einem Heckflügel für üppig Abtrieb ausgerüstet war. Pérez fuhr zum Vergleich einen anderen Flügel. Die Bestzeit von Max auf weichen Reifen, aber eine Sekunde langsamer als Russell am Morgen.

Während Fernando Alonso von Mercedes-Fahrer George Russell eingebremst wurde, geriet der künftige Ex-McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo kurz neben die Bahn. Max Verstappen musste einen zweiten Versuch auf weichen Pirelli abbrechen – zu viel Verkehr auf der Bahn. Das wird am Samstag im Abschlusstraining ein grosses Thema sein.

Wo waren die Deutschen? Sebastian Vettel nur auf Rang 17, Mick Schumacher auf Platz 19, beide noch nicht auf weichen Walzen unterwegs.

Ferrari konterte: Sainz und Leclerc schoben sich vor Verstappen, dann Russell, Norris und Hamilton. Carlos dabei 25 Tausendstelsekunden vor Leclerc, der 53 Tausendstelsekunden vor Verstappen. Dann verbesserte sich Silverstone-GP-Sieger Sainz auf weichen Reifen um eine knappe Sekunde. Würde Verstappen darauf eine Antwort haben? Vorderhand nicht, sieben Zehntel langsamer als Ferrari-Fahrer Sainz. Dabei hatte Carlos sogar noch einen Schnitzer drin. Allerdings war auch die Runde von Verstappen nicht sauber.

Der Eindruck aber bleibt: Ferrari ist hier erheblich stärker als vor einer Woche in Belgien, und das Auto von Red Bull Racing liegt nicht so fabelhaft wie in Spa-Francorchamps. Und Mercedes ist hier bei der Musik so wie vor der Sommerpause auf dem Hungaroring.

Wie viel Luft da nach oben noch ist, zeigte Lando Norris auf Rang 3 hinter Sainz und Hamilton, nur 103 Tausendstel hinter dem führenden Ferrari, nun der Wagen von Charles Leclerc. Doppelführung also für die Italiener. Verstappen zu diesem Zeitpunkt nur noch Achter.

Das liess der 29-fache GP-Sieger nicht auf sich sitzen, er ging auf weichen Pirelli-Reifen nochmals auf die Bahn – aber mit viel Kraftstoff an Bord, denn inzwischen waren Dauerläufe angesagt.

Nach 48 Minuten blieb Yuki Tsunoda im Kiesbett stecken: rote Flagge, um den AlphaTauri-Rennwagen auszugraben.

2. Training, Circuit Zandvoort

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:12,345 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:12,349
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,417
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,448
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,655
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:12,746
07. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:12,848
08. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13,042
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,305
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:13,362
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,419
12. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:13,493
13. Mick Schumacher (D), Haas, 1:13,604
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:13,611
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:13,624
16. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:13,666
17. Alexander Albon (T), Williams, 1:13,837
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:14,167
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:14,282
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:14,797

1. Training, Zandvoort

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:12,455 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:12,695
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:12,845
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:12,929
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:13,077
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:13,127
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:13,416
08. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:13,633
09. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:13,963
10. Alex Albon (T), Williams, 1:14,063
11. Mick Schumacher (D), Haas, 1:14,163
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:14,257
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:14,405
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:14,474
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:14,500
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:14,534
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:14,630
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:14,695
19. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,714
20. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:15,122

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