Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Charles Leclerc (Ferrari/3.): Pessimismus vor Monza

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

Der Monegasse Charles Leclerc hat beim Grossen Preis der Niederlande auf dem Zandvoort Circuit den dritten Rang errungen. Der Ferrari-Fahrer wirkt geknickt: «Mehr war an diesem Tag nicht zu machen.»

Zum 19. Mal klettert Charles Leclerc in der Formel 1 aufs Siegerpodest, so wie vor ihm die Rennlegenden Dan Gurney oder Mario Andretti. Aber aus dem bitter notwendigen vierten Sieg 2022, um gegen Max Verstappen Boden gut zu machen, ist wieder nichts geworden. Dabei war Leclerc nach dem Qualifying noch so optimistisch gewesen.

Schlimmer noch: Jetzt stehen Ferrari auch Lewis Hamilton und George Russell in den immer stärker werdenden Mercedes vor der Sonne. Rang 3 beim Traditions-GP der Niederlande in Zandvoort, darüber sagt Charles: «Wir müssen damit zufrieden sein, denn unter diesen Umständen war heute nicht mehr zu machen.»

Im Anschluss ans Rennen und vor der Siegerzeremonie war Leclerc zu beobachten, wie er einige Momente für sich hatte. Sein Gesicht sagte alles: So sieht ein Formel-1-Fahrer aus, der weiss, dass der WM-Zug abgedampft ist. Vor allem gegen eine so starke Kombination wie Max Verstappen und Red Bull Racing, die kaum Fehler machen.

Nach seinem 95. Grand Prix berichtet der fünffache GP-Sieger Leclerc: «Wir müssen ehrlich zugeben – wir waren nicht schnell genug. Wir müssen unseren tollen Speed vom ersten Teil der Saison wiederfinden, der ist ein wenig verloren gegangen, vor allem im Rennen.»

«Mir ist nicht ganz klar, wie das passieren konnte. Bei allen Teams läuft natürlich die Entwicklung auf Volldampf, aber wir sind zurückgefallen. Nicht so sehr in der Qualifikation, aber ganz sicher im Renntrimm.»

«Nun haben wir es, im Gegensatz zum ersten WM-Teil, auch noch mit Mercedes zu tun. Ich bin verblüfft, welch flottes Tempo Mercedes vor allem auf harten Reifen anschlagen konnte. Unser Abstand zu Max war ungefähr wie erwartet, aber Mercedes hat Boden gutgemacht, keine Frage.»

Was dürfen die Tifosi für den Heimauftritt von Ferrari in Monza erwarten? Charles antwortet: «Auf dem Papier ist Monza für uns nicht die beste Bahn, wie ich das schon in Belgien angekündigt hatte. Ich weiss, dass die Fans hinter uns stehen werden, aber unsere Aufgabe in Italien wird schwieriger als hier in Zandvoort.»

Ergebnis Niederlande-GP, Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:42,000 h
02. George Russell (GB), Mercedes, +4,071 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,929
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +13,016
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,168
06. Fernando Alonso (E), Alpine, +18,754
07. Lando Norris (GB), McLaren, +19,306
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,916
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +21,117
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +22,459
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +27,009
12. Alex Albon (T), Williams, +30,390
13. Mick Schumacher (D), Haas, Crash, +32,995
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +36.007
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck, +36,869
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 37,320
17. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +37,764
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Ausfall

WM-Stand (nach 15 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 310 Punkte
02. Leclerc 201
03. Pérez 201
04. Russell 188
05. Sainz 175
06. Hamilton 158
07. Norris 82
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Magnussen 22
12. Vettel 20
13. Ricciardo 19
14. Gasly 18
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 511 Punkte
02. Ferrari 376
03. Mercedes 346
04. Alpine 125
05. McLaren 101
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 29
09. Aston Martin 25
10. Williams 4

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