Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

George Russell über Max Verstappen: «Das wäre dumm»

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

George Russell geht nach Strafversetzungen der Gegner von Startplatz 2 ins Rennen, hinter Charles Leclerc. Der Brite glaubt, dass da vorne früher oder später Max Verstappen auftauchen wird.

Es dauerte fast sechs Stunden, bis die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA den gordischen Knoten namens Startaufstellung für den Italien-GP 2022 entwirrt hatten – neun von zwanzig Piloten mussten strafversetzt werden, das erforderte in Sachen korrekter Reihenfolge reichlich Hirnschmalz.

Die erste Startreihe in Monza besteht nun aus Charles Leclerc, der zum Jubel der Tifosi eine tolle Pole-Position für Ferrari herausgefahren hat. Neben ihm profitiert der Engländer George Russell von den Strafversetzungen von Max Verstappen, Carlos Sainz, Sergio Pérez und Lewis Hamilton, Mercedes-Fahrer Russell war im Qualifying Sechstschnellster, wird aber von Startplatz 2 ins Rennen gehen.

Formel-1-Champion Verstappen muss nach dem Einbau eines neuen Verbrennungsmotors vom sieben Startplatz in den Grand Prix gehen. Sind damit die Chancen des Niederländers auf den fünften Sieg in Folge dahin?

Der 24-Jährige Russell sagt über Max Verstappen: «Das wäre dumm, so zu denken. Ich würde jedenfalls nicht gegen Max wetten. Aus meiner Sicht muss er sich in den ersten zwei Runden nur aus allem Ärger heraushalten, und danach sollte er genügend Speed haben, um das Rennen zu gewinnen.»

«Was mich angeht, so konzentriere ich mich darauf, vor Charles ins Ziel zu kommen. Ich glaube, die Fans dürfen sich auf ein spannendes Rennen freuen.»

Wie will der gegenwärtige WM-Vierte Russell den Traditions-GP von Italien strategisch anpacken? George meint: «Unser Ziel besteht weiterhin darin, in dieser Saison aus eigener Kraft zu gewinnen. Aber wenn ich mir die Rennen auf dem Hungaroring und in Zandvoort ansehe, so hätten wir vielleicht mehr herausholen können.»

Russell vertieft: «Auf dem Hungaroring haben wir uns meiner Meinung nach zu sehr darauf konzentriert, uns gegen schnellere Gegner zu wehren. Ich glaube, das hat unser Rennen kompromittiert.»

«Wir müssten das anders anpacken. Wir sollten nur darauf achten, für uns das beste Ergebnis zu angeln und weniger auf die Gegner schauen. Wir sind stark genug, einen Podestplatz zu erringen, und ich hoffe, wir können Ferrari herausfordern.»

Die schnellste Zeit von George Russell im Abschlusstraining war sechs Zehntel langsamer als die Pole-Runde von Charles Leclerc. George gibt zu: «Auch nach fünfzehn Rennwochenenden haben wir noch nicht alle Geheimnisse des Mercedes W13 gelüftet. Wir haben einige der hellsten Köpfe in der Branche, aber es ist im Detail noch immer nicht klar, wieso wir in bestimmten Situationen ein sehr gutes Auto haben und in anderen ein nicht so schnelles.»

«Ganz ehrlich: Ich hätte gedacht, dass wir im Qualifying ein wenig flotter unterwegs sein würden. Wir konnten Ferrari und Red Bull Racing nicht ganz das Wasser reichen. Aber ich weiss, dass wir fürs Rennen gut aufgestellt sind.»

Qualifying, Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,161 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,306
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20,429
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21,206
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,524
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,542
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,584
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,925
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:22,648
10. Fernando Alonso (E), Alpine, ohne Zeit
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:22,130
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:22,235
13. Nyck de Vries (NL), Williams, 1:22,471
14. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:22,577
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, ohne Zeit
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:22,587
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:22,636
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:22,748
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,908
20. Mick Schumacher (D), Haas, 1:23,005

Startaufstellung Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,161 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:21,542
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,584
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,925
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:22,648
06. Fernando Alonso (E), Alpine, keine Zeit
07. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,306*
08. Nyck de Vries (NL), Williams, 1:22,471
09. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:22,577
10. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:22,587
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:22,636
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:22,748
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21,206*
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:22,130*
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:22,235*
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,908*
17. Mick Schumacher (D), Haas, 1:23,005*
18. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20,429*
19. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,524*
20. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, keine Zeit*
* Strafversetzung

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