Monza: Vorwurf von Christian Horner, FIA reagiert
Erst kurz vor Schluss der letzten Runde des Italien-GP wurde eine Gelbphase (wegen des liegengebliebenen Wagens von Daniel Ricciardo) beendet – den Fans entging damit ein spannendes Finale. Sie monierten nach dem Grand Prix, dass Leader Max Verstappen vom FIA-Führungsauto viel zu spät aufgesammelt worden sei.
Nach dem Sieg von Max Verstappen sagt Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «So wollen wir nicht siegen. Wir reden jetzt seit vielen Jahren darüber, dass wir Rennen unter Grün zu Ende fahren wollen, nicht unter Gelb. Meiner Ansicht nach hatten wir genügend Zeit, um den Grand Prix früher freizugeben.»
«Wir hatten an diesem Tag das schnellste Auto, aber wir wollen das im Rennbetrieb unter Beweis stellen. Ich kann die Enttäuschung der Fans gut verstehen – ihnen ist ein Finale genommen worden.»
«Es wäre doch interessant gewesen zu sehen, was in den letzten Runden noch passiert wäre, mit Max vor Leclerc. Ich glaube zwar, wir hätten ohnehin gewonnen, Verstappen hatte Reserven. Bei unserer Renntaktik hat auch eine Rolle gespielt, dass wir für Max noch einen Satz frischer Reifen hatten, Lerclerc musste mit gebrauchten weichen Reifen Vorlieb nehmen. Für mich sind heute die Fans die grossen Verlierer. Wir müssen dieses Thema anpacken. Ich meine, wir hatten ja keinen Wagen in der Leitschiene, sondern er war nur an den Rand der Bahn gestellt.»
Horner fragt zwischen den Zeilen, wieso das mit dem McLaren von Ricciardo so lange gedauert hat. Eine Frage, welche nach dem Rennen auch durch die sozialen Netzwerke geisterte.
Die Fakten: In Runde 47 musste McLaren-Pilot Daniel Ricciardo seinen Wagen zwischen den beiden Lesmo-Kurven an den Rand der Rennstrecke stellen, in Runde 48 verhängte die Rennleitung eine Safety-Car-Phase. Die ging erst zum Schluss von Runde 53 zu Ende, im Grunde musste Verstappen nur noch einmal Gas geben, um nach der Parabolica über die Ziellinie zu flitzen.
Der Autosport-Weltverband FIA hat zur Problematik wie folgt Stellung bezogen: «Es wurden alle Anstrengungen unternommen, den Wagen Nummer 3 so schnell als möglich wegzubringen und das Rennen wieder freizugeben. Aber wie sich herausstellte, konnten die Streckenposten das Fahrzeug nicht in den neutralen Gang stellen und dann durch eine Öffnung in der Leitschiene schieben.»
«Bei einer solchen Aktion steht die Sicherheit des Personals im Mittelpunkt. Die Situation war nicht gravierend genug für eine rote Flagge, also ging das Rennen unter Gelb zu Ende, so wie dieses Vorgehen bei dieser Situation zwischen der FIA und allen Wettbewerbern vereinbart worden. Das Timing der Safety-Car-Phase im Rennen spielt dabei keine Rolle.»
Grosser Preis von Italien, Autodromo Nazionale Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:27,511 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,446 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +3,405
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,061
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,380
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,091
07. Lando Norris (GB), McLaren, +6,207
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +6,396
09. Nyck de Vries (NL), Williams, +7,122
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +7,910
11. Esteban Ocon (F), Alpine, +8,323
12. Mick Schumacher (D), Haas, +8,549
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Rde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Rde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Rde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Rde
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Motorschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserverlust, Motor überhitzt
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6