Jerez: Strafen wirbeln MotoGP-Ergebnis durcheinander

Toto Wolff (Mercedes): «Es gibt keinen anderen Weg»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton, Toto Wolff und George Russell

Lewis Hamilton, Toto Wolff und George Russell

9 von 20 Fahrer in Monza strafversetzt: Macht sich die Formel 1 nicht lächerlich? Gibt es keine bessere Lösung für Strafen wegen des Einbaus neuer Motorenteile? Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht sich Gedanken.

Gut vier Stunden brauchten die Formel-1-Rennkommissare nach dem Abschlusstraining von Monza, um die korrekte Reihenfolge in der Startaufstellung zu ermitteln – denn 9 von 20 Piloten mussten wegen des Einbaus neuer Teile strafversetzt werden.

Natürlich wird auch unter den GP-Fans kontrovers diskutiert: Gibt es da wirklich keine bessere Lösung? Einige Formel-1-Anhänger haben zur Diskussion gestellt, dem betroffenen Team beispielweise Punkte abzuerkennen.

In der Königsklasse sind 2022 die erlaubten Motoren pro Fahrer und Saison auf drei Antriebseinheiten beschränkt. Gemäss Artikel 28.2 des Sportreglements sind gestattet: drei Verbrennungsmotoren (internal combustion engine, ICE), drei MGU-H (motor generator unit heat), drei MGU-K (motor generator unit kinetic), drei Turbolader sowie nur zwei Batterien und zwei Steuerelektronik-Einheiten. Maximal acht Auspuffversionen sind erlaubt.

In Sachen Strafen ist vorgegeben: Sollte ein Fahrer mehr Motorenteile als erlaubt einsetzen, droht ihm gemäss Artikel 28.3 eine Versetzung in der Startaufstellung – um zehn Startplätze beim ersten zusätzlichen Element (wenn beispielsweise ein vierter Verbrennungsmotor fällig ist), um fünf Startplätze bei jedem weiteren zusätzlichen Element (wenn auch diese vier nicht reichen). Sollte ein Pilot an einem Wochenende mehr als 15 Startplätze Strafe bekommen aufgrund des Einbaus neuer Motorenteile, dann muss er automatisch von ganz hinten starten.
In Monza ist auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf die Problematik Strafversetzungen angesprochen worden. Der 50-jährige Wiener sagt dazu: «Wir müssen uns in Erinnerung rufen, wieso wir das eingeführt haben. Gäbe es keine Grenze für die Motoren, und der Kostendeckel für die Antriebseinheiten kommt ja erst später, dann hätten wir wie früher Quali-Triebwerke, zwanzig Stück oder so, die grossen Teams würden ausgeben, was immer möglich ist, um einen Vorteil zu erlangen.»

«Ist das alles ein wenig kompliziert geworden? Natürlich. Aber ich sehe derzeit keinen anderen Weg. Ich weiss nicht, ob ein Punktabzug für einen Rennstall die bessere Lösung wäre. Dann könnte ein Team sagen – wir nehmen das in Kauf, damit unser Fahrer frische Motoren erhält. Denn die Fahrerwertung wäre vom Punktabzug nicht betroffen.«

«Egal, was wir in Sachen erlaubter Motorenteile festlegen, die Teams werden die Grenzen immer ausloten. Ist die Strafe zu gering, sagen wir nur fünf Ränge, aber ein frischer Motor ist drei Zehntelsekunden pro Runde wert, dann ist das einfach zu wenig Abschreckung.»

Grosser Preis von Italien, Autodromo Nazionale di Monza

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:27,511 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,446 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +3,405
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,061
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,380
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,091
07. Lando Norris (GB), McLaren, +6,207
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +6,396
09. Nyck de Vries (NL), Williams, +7,122
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +7,910
11. Esteban Ocon (F), Alpine, +8,323
12. Mick Schumacher (D), Haas, +8,549
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Rde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Rde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Rde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Rde
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Motorschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserverlust, Motor überhitzt
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung

WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6

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