Lewis Hamilton und Toto Wolff: Jetzt wird’s kritisch
Lewis Hamilton und Toto Wolff
Bis zum Ende des vergangenen Jahres wäre so etwas undenkbar gewesen – Mercedes-Benz, Dauer-Sieger im Konstrukteurs-Pokal, ohne einen einzigen Saisonerfolg. Wenn es denn so weitergeht: Für die Marke mit dem Stern wäre es in der Formel 1 die erste sieglose Saison seit 2011.
Für Lewis Hamilton wäre es die erste sieglose Saison im Autosport überhaupt – denn der Ausnahmekönner aus England hat von 2002 bis 2021 jedes Jahr mindestens einmal gewonnen, insgesamt sind es 140 Siegerpokale, die Lewis Hamilton in die Höhe stemmen durfte.
Lewis Hamilton in Monza nach dem fünften Platz: «Wir müssen da schon realistisch sein – unter normalen Umständen ist Red Bull Racing nicht zu schlagen. An reiner Leistungsfähigkeit sind sie allen überlegen.»
Gemäss Mercedes-Teamchef Toto Wolff wird’s langsam kritisch. Denn der 50-jährige Österreicher sagte im Rahmen des Grossen Preises von Italien: «Wir hatten nicht die Werkzeuge, die notwendigen Simulationen und das Verständnis, um zu erkennen, dass wir auf unserem Entwicklungsweg so in Schwierigkeiten geraten würden. Wir waren uns nicht klar darüber, dass wir den Wagen nicht so fahren konnten, wie er konzipiert war. Wir bringen den Wagen aerodynamisch und mechanisch zu selten ins optimale Betriebsfenster. Und wir brauchten Monate, um gewisse Fortschritte zu machen.»
«Wir sind nicht der Ansicht, dass wir inzwischen den Heiligen Gral gefunden haben, wir alles verstehen und im nächsten Jahr alles prima wird. Diese Wochen jetzt sind kritisch. Innerhalb dieser zwei Monate müssen wir präzise verstehen, was im Hinblick auf 2023 alles getan werden muss.»
Lewis Hamilton schuftet ebenfalls für 2023. Der Brite erzählte: «Jedes Mal, wenn ich in dieses Auto steige, erhalte ich die Chance, mein Team mit mehr Informationen zu versorgen – mit dem Ziel, uns für 2023 auf Kurs zu bringen.»
«Ich verbringe einen beträchtlichen Teil meiner Zeit mit Sitzungen, wenn ich mit den verschiedenen Abteilungsleitern darüber spreche, was wir alles machen können, um in der kommenden Saison wieder konkurrenzfähiger zu sein. Wir reden hier von allen erdenklichen Bereichen – Bremsen, Getriebeübersetzungen, Aufhängung, Bodenfreiheit, aerodynamische Charakteristik. Es geht um die Art und Weise, wie der Wagen liegen soll beim Anbremsen der Kurve und beim Beschleunigen aus der Ecke heraus. Ich versuche, als Fahrer so viel als möglich, um meinen Teil beim Design des Renners beizutragen.»
Grosser Preis von Italien, Autodromo Nazionale Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:27,511 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,446 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +3,405
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +5,061
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +5,380
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,091
07. Lando Norris (GB), McLaren, +6,207
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +6,396
09. Nyck de Vries (NL), Williams, +7,122
10. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +7,910
11. Esteban Ocon (F), Alpine, +8,323
12. Mick Schumacher (D), Haas, +8,549
13. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Rde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Rde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Rde
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Rde
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Motorschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserverlust, Motor überhitzt
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Energie-Rückgewinnung
WM-Stand (nach 16 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 335 Punkte
02. Leclerc 219
03. Pérez 210
04. Russell 203
05. Sainz 187
06. Hamilton 168
07. Norris 88
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Gasly 22
12. Magnussen 22
13. Vettel 20
14. Ricciardo 19
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 6
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. De Vries 2
21. Latifi 0
22. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 545 Punkte
02. Ferrari 406
03. Mercedes 371
04. Alpine 125
05. McLaren 107
06. Alfa Romeo 52
07. Haas 34
08. AlphaTauri 33
09. Aston Martin 25
10. Williams 6